Hätte Berlin spätestens 2018 damit begonnen, ein paar dringend nötige Strukturentscheidungen zu treffen, stünden wir jetzt nicht an dieser Abbruchkante. Denn spätestens damals war der Haushaltstrend klar. Aber statt Augenmaß beim Ausgeben wurde nach den harten Coronajahren munter weiter rausgehauen, als gäbe es kein Morgen.
Nun ist es nicht so, als wäre die finanzielle Lage Berlins den Abgeordneten unbekannt. Nein, die schwarz-rote Koalition beschließt sehenden Auges das Desaster in zwei Jahren. Und das letztlich aus demselben Grund, aus dem die Vorgängerregierungen ebenfalls nicht umgesteuert haben. Weil niemand gern schlechte Nachrichten überbringt, weil alle gewählt werden wollen und weil sie, wenn sie denn gewählt sind, gestalten wollen. Alles menschlich sehr verständlich, finanzpolitisch ist es Wahnsinn.