AUDIO: HSV vor Jahresfinale gegen Frankfurt (1 Min)
Stand: 18.12.2025 18:32 Uhr
Während es auswärts in der Fußball-Bundesliga überhaupt nicht läuft, war der HSV zu Hause zuletzt bärenstark. Zur letzten Partie des Jahres kommt nun aber Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt in den Volkspark – und die Hamburger plagen große personelle Sorgen.
Kapitän Yussuf Poulsen knickte am Donnerstag im Training ohne Gegnereinwirkung um und werde nicht nur gegen die Eintracht, sondern „auch noch die eine oder andere Woche im Januar ausfallen“, wie Trainer Merlin Polzin am Donnerstag sagte. Der HSV teilte mit, dass sich der 31-Jährige eine Verletzung im linken Sprunggelenk mit Syndesmosen-Beteiligung zugezogen hat. Er müsse nicht operiert werden.
„Es ist eine Chance zu zeigen, was in dem Kader steckt.“
HSV-Trainer Merlin Polzin
Hinzu kommt: Linksaußen Jean-Luc Dompé (Achillessehnenprobleme) wird am Sonnabend gegen Frankfurt (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) wie schon beim 1:4 bei der TSG Hoffenheim erneut nicht zur Verfügung stehen. Und auch hinter den möglichen Einsätzen von Fabio Vieira und Guilherme Ramos stehen Fragezeichen. Die Portugiesen waren unter der Woche krank und konnten bislang noch nicht trainieren.
Die Langzeitverletzten Warmed Omari, Robert Glatzel und Alexander Rössing-Lelesiit fehlen zudem und befinden sich im Aufbautraining. Es sei natürlich bitter, sagte Polzin, aber auch eine „Chance zu zeigen, was in dem Kader steckt“.
Umbau in der Offensive – Remberg zurück
Denn klar ist: Der 35-Jährige wird im letzten Spiel des Jahres also speziell in der Offensive umbauen müssen. Rayan Philippe, Ransford-Königsdörffer, Bakery Jatta und Fabio Baldé dürften sich um die beiden Startelfplätze auf den Außenbahnen sowie die Mittelstürmerposition streiten. Immerhin: Dahinter wird der in Sinsheim schmerzlich vermisste Nicolai Remberg nach seiner Gelb-Sperre ins zentrale Mittelfeld neben Albert Sambi Lokonga zurückkehren.
Kann der HSV erneut im Volksparkstadion punkten?
Die Aufgabe, dem Last-Minute-Remis gegen Dortmund (1:1) sowie den späten und emotionalen Siegen gegen Stuttgart (2:1) und Bremen (3:2) den nächsten Punktgewinn im Volkspark folgen zu lassen, ist also deutlich erschwert. Zumal gegen einen Gegner, der „aus ganz anderen Gefilden kommt“, wie Polzin über den Champions-League-Teilnehmer sagte: „Es ist ein Gegner, der zur oberen Spitze der Bundesliga gehört.“
Auch aufgrund der personellen Rahmenbedingungen glaubt der Coach, dass „wir über die 100 Prozent gehen müssen“. Die physischen Voraussetzungen dafür – etwa in puncto der körperlichen Präsenz in Zweikämpfen oder der Zahl der Sprints in der Schlussviertelstunde – ist den Daten des Global Soccer Networks (GSN) nach auf jeden Fall vorhanden.
Eintracht offensiv hui und defensiv pfui
Die Frage gegen die SGE wird aber die gleiche sein wie in praktisch allen bisherigen Spielen der Saison: Kann der HSV aus der ordentlichen Zahl an Abschlüssen – 17 pro Partie (ligaweit Rang sechs) – mehr Kapital schlagen? „Angriffsfläche“ hat die Eintracht angesichts von bereits 20 Gegentreffern auf fremden Plätzen in den bisherigen Auswärtsspielen hinreichend geliefert.
Demgegenüber steht allerdings auch ein äußerst starker Angriff. Besonders aufpassen müssen die Hamburger auf das Offensiv-Duo aus Flügelspieler Ritsu Doan und Can Uzun. Beide haben schon je acht Scorerpunkte auf dem Konto. Beim Japaner Doan galt bislang: Immer wenn er einen Scorerpunkt sammelte, gewann die Eintracht.
Auch vor diesem Hintergrund bietet die Partie aus Polzins Sicht eine weitere Gelegenheit, „zu zeigen, was in der Verbindung zwischen Spielern und Stadion steckt“. Klar sei aber auch: „Dafür müssen wir erstmal auf dem Platz abliefern.“ Im letzten Spiel des Jahres unter erschwerten personellen Bedingungen.
Mögliche Aufstellungen
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Capaldo, Vuskovic, Torunarigha – Gocholeishvili, Lokonga, Remberg, Muheim – Jatta, Philippe, Baldé
Eintracht Frankfurt: Zetterer – Kristensen, Koch, Collins – Doan, Larsson, Dahoud, Brown – Uzun, Götze – Knauff
Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.