Die Planungen für die Neu- und Ausbaustrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe erreichen eine wichtige Etappe. Für den Abschnitt hat die Deutsche Bahn (DB InfraGO) mit der Vorzugsvariante R4 erstmals eine konkrete Trassenführung benannt.

Bahnstrecke Karlsruhe und Mannheim: Welche Vorteile hat das Projekt?

Nach Angaben der Deutschen Bahn gehört die Verbindung zwischen Mannheim und Karlsruhe zu den am stärksten belasteten Bahnstrecken Europas. Fernverkehr, Regionalzüge und Güterzüge teilen sich hier dieselben Gleise.

Ein Güterzug steht an einem Bahnhof. (Symbolbild)

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Ein Güterzug steht an einem Bahnhof. (Symbolbild)
Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

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Ein Güterzug steht an einem Bahnhof. (Symbolbild)
Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

Die Strecke ist Teil des europäischen Rhein-Alpen-Korridors, über den Waren zwischen den Häfen Rotterdam und Genua transportiert werden. Mit dem Neu- und Ausbau der Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe will die Bahn:

  • Engpässe im Schienennetz beseitigen
  • Mehr Kapazität für den Güterverkehr schaffen
  • Den Personenverkehr stabiler und pünktlicher machen
  • Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern
  • Die Wirtschaftsregionen Rhein-Neckar und Mittlerer Oberrhein langfristig stärken.

R4 Vorzugsugsvariante: Verlauf zwischen Karlsruhe und Mannheim

Die Deutsche Bahn begleitete die Festlegung der Vorzugsvariante durch einen Dialogprozess. Insgesamt wurden 15 Dialogforen sowie 16 Workshops mit Kommunen, Bürgerinitiativen, Verkehrsverbänden, Umweltorganisationen und Behörden durchgeführt.

Ziel war es, eine Trasse zu finden, die möglichst breite Unterstützung erfährt, die gesetzlichen Vorgaben erfüllt und verkehrstechnisch sowie raumverträglich ist. Im November 2025 stellte die Bahn schlussendlich die Vorzugsvariante R4 vor.

R4 Vorzugsvariante zwischen Mannheim und Karlsruhe

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R4 Vorzugsvariante zwischen Mannheim und Karlsruhe
Foto: Deutsche Bahn (DB)

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R4 Vorzugsvariante zwischen Mannheim und Karlsruhe
Foto: Deutsche Bahn (DB)

Die Strecke ziwschen Mannheim und Karlsruhe ist wie folgt geplant:

  • Südlich von Mannheim-Friedrichsfeld bündelt sich die Trasse mit bestehenden Bahnstrecken.
  • Von Schwetzingen verläuft sie unterirdisch in Richtung Südwesten.
  • Auf Höhe von Ketsch läuft die Strecke östlich parallel zur Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart.
  • Weiter geht es über Hockenheim und Waghäusel.
  • Ab Wiesental wird ein zusätzliches Gleis Richtung Graben-Neudorf gebaut, um den Güterverkehr von und nach Stuttgart anzubinden.
  • Bei Hambrücken folgt die Trasse erneut der Schnellfahrstrecke, bevor sie bei Forst auf die Autobahn A5 schwenkt.
    Entlang der A5 verläuft die Strecke bis zum Güterbahnhof Karlsruhe.

Nicht alle sind mit der geplanten Strecke einverstanden

Allerdings liegen in Waghäusel und Hambrücken die Wohngebiete nur wenige Meter von den Gleisen entfernt. Die Bürgermeister pochen auf einen verbesserten Schallschutz und wollen sich rechtliche Schritte vorbehalten. Zunächst war auch eine Querung durch die Gemarkung Stutensee vorgesehen, die inzwischen vom Tisch ist. Das geht aus einem Bericht von meinstutensee.de hervor.

Lärmschutzausbau (Archivbild)

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Lärmschutzausbau (Archivbild)
Foto: Markus Scholz/dpa

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Lärmschutzausbau (Archivbild)
Foto: Markus Scholz/dpa

Die Karlsruher Bürgervereine kritisieren in einem Bericht der BNN ebenfalls die geplante Bahnstrecke Mannheim–Karlsruhe. Sie befürchten massive Eingriffe im Stadtgebiet und fordern stattdessen eine Tunneltrasse im Osten der Stadt. Der Verband Region Karlsruhe sieht ebenfalls Verbesserungspotential, insbesondere beim „Schutzgut Mensch“.

Wie geht es mit der Bahnstrecke Karlsruhe-Mannheim weiter?

Bis die ersten Züge rollen, werden noch mehrere Jahre für Prüfungen, Anträge und Abstimmungen vergehen. Im April 2026 soll der Antrag auf Raumverträglichkeitsprüfung beim Regierungspräsidium Karlsruhe eingereicht werden. Ein Baustart der Route erfolgt wohl erst nach 2030.

  • Verena Müller-Witt

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