„Talk Together“ der IHK und des Jobcenters bei Mosecker
Münster. – Vor eineinhalb Jahren war Dhulfiqar Al Darraji aus dem Irak nach Deutschland geflüchtet. Heute arbeitet er bei Mosecker in Münster im Lager, in einer unbefristeten Anstellung. Sein Beispiel machte den 17 Geflüchteten Mut, die jetzt den Großhändler für Haustechnik und Stahl besuchten. Die IHK Nord Westfalen und das Jobcenter Münster hatten dazu ein „Talk Together“ organisiert. Bei diesem Format sollten die Menschen, die aus der Ukraine, Afghanistan, der Türkei und China gekommen sind, die Chancen für eine Ausbildung oder eine Arbeit im Unternehmen kennenlernen. Der Bedarf ist da: Lagermitarbeiter und Berufskraftfahrer im Nahverkehr würden gesucht, erklärte die stellvertretende Personalleiterin Kerstin Pöpping. „Wir möchten 2026 auch wieder Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement und Fachkräfte für Lagerlogistik ausbilden“, berichtete sie.
Gutes Beispiel für die Geflüchteten: Dhulfiqar Al Darraji (l.) berichtete über seinen Einstieg bei Mosecker. Personalreferentin Kerstin Pöpping (2.v.l.), den IHK-Willkommenslotsen Anke Leufgen (2.v.l.) und Dr. André Böing (r.) sowie Beata Kanngießer (4.v.l.) vom Jobcenter ging es darum, Berührungsängste zu nehmen und Perspektiven zu zeigen.
Anke Leufgen und Dr. André Böing, zwei der IHK-Willkommenslotsen, sowie Beata Kanngießer, Migrationsbeauftragte beim Jobcenter, begleiteten die Gruppe. „Das Talk Together ist wertvoll, um Berührungsängste zu überwinden“, erläuterte Leufgen. Das ist aus Sicht von Pöpping gelungen. „Einige haben direkt ihren Lebenslauf hier gelassen. Sie werden sich in den nächsten Tagen über unsere Homepage bewerben“, bilanzierte die Personalreferentin. Eine große Hürde seien meist die Sprachkenntnisse. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind nicht nur sehr motiviert, sie sprechen auch gut deutsch“, betonte Leufgen. Für eine betriebliche Ausbildung sei grundsätzlich das Sprachniveau B2 notwendig. „Das ist wichtig, damit der oder die Auszubildende den theoretischen Unterricht in der Berufsschule verstehen und die Prüfungen bestehen kann“, so Willkommenslotsin Leufgen.
Bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde beim Talk Together direkt das Interesse an einer Ausbildung geweckt. Eine 41-jährige Ukrainerin zum Beispiel, die aus ihrem Heimatland ein Diplom in IT-Management und Arbeitserfahrungen in einer Bank mitbringt, möchte Mosecker bei einem Praktikum näher kennenlernen – und sich anschließend vielleicht zur Groß- und Außenhandelskauffrau oder zur Fachkraft für Lagerlogistik ausbilden lassen.
Talk Together bei Mosecker: Führung durch eine der Badausstellungen
Mosecker sucht für seine Logistik weitere Lagermitarbeiter und Auszubildende.
Im Unternehmen träfe sie auf Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt, die Belegschaft sei „sehr interkulturell aufgestellt“, so Personalreferentin Pöpping. Al Darraji berichtete über seinen bisherigen Berufsweg und wie es für ihn weitergehen kann: „Ich möchte beruflich noch weiter vorankommen und eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer machen“, berichtete der junge Iraker. Was er besonders bei Mosecker schätzt: „Die Chancen und die Jobsicherheit.“
Die IHK Nord Westfalen unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen, damit Berufsausbildung und betriebliche Integration gelingen. Drei Willkommenslotsen beraten zu rechtlichen Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und weiteren Angeboten. Sie helfen Betrieben auch dabei, eine Willkommenskultur aufzubauen, und vermitteln Kontakte zu regionalen Institutionen, Organisationen und Projekten. Die Tätigkeit der Willkommenslotsen wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Ansprechpartnerin ist Anke Leufgen, E-Mail: anke.leufgen@ihk-nw.de, Telefon 0251 707-411.
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