Fristablauf in Niedersachsen

Tausenden droht Ärger wegen alter Führerscheine

19.12.2025 – 11:24 UhrLesedauer: 3 Min.

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Ein Führerschein im Geldbeutel (Symbolbild): Bis Mitte Januar müssen Tausende Niedersachsen ihre Fahrerlaubnis umtauschen. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/dpa-bilder)

Viele Niedersachsen müssen ihren Führerschein bald umtauschen. Doch nicht in allen Städten klappt das noch bis zum Fristende. Was Autofahrer jetzt beachten müssen.

Wer in Hannover einen Führerschein besitzt, der zwischen 1999 und 2001 ausgestellt wurde, sollte jetzt zügig handeln: Sie sind nur noch bis zum 19. Januar gültig. Hintergrund ist eine EU-Vorgabe, nach der künftig ausschließlich moderne und fälschungssichere EU-Führerscheine zulässig sind.

Die Führerscheine verlieren mit Ablauf der Frist ihre Gültigkeit. Dennoch haben bislang noch Tausende Menschen in ganz Niedersachsen den Umtausch nicht vorgenommen, wie eine stichprobenartige Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt.

Ältere graue oder rosafarbene Papierführerscheine mussten bereits früher umgetauscht werden. Nach Angaben von Städten und Landkreisen sind trotzdem noch Zehntausende solcher Dokumente im Umlauf. Eine Ausnahme gilt für Menschen, die vor 1953 geboren wurden: Sie haben noch bis 2033 Zeit für den Umtausch.

In den kommenden Jahren stehen schrittweise weitere Kartenführerscheine zum Umtausch an – je nach Ausstellungsjahr bis 2013. Unabhängig davon sind moderne Führerscheine grundsätzlich nur 15 Jahre gültig.

In der Landeshauptstadt Hannover ist ein fristgerechter Umtausch aktuell noch möglich. Drei bis vier Wochen dauere es dort im Durchschnitt, bis der neue Führerschein ausgestellt sei, sagte ein Sprecher. Er empfiehlt, das Online-Portal der Stadt zu nutzen, statt auf einen Termin bei der Fahrerlaubnisbehörde zu warten.

Anders sieht es in einigen anderen Kommunen aus. Im Landkreis Goslar ist ein rechtzeitiger Umtausch nach Angaben eines Sprechers nicht mehr möglich, da der zeitliche Vorlauf für einen Termin rund drei Wochen betrage. Auch die Stadt Emden äußerte Zweifel, ob die Frist noch eingehalten werden kann. Das hänge „maßgeblich davon ab, wie kurzfristig ein Termin vereinbart wird und wie ausgelastet die Bundesdruckerei ist“, sagte eine Sprecherin.

Für den Umtausch benötigen Betroffene den alten Führerschein, einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit aktueller Meldebescheinigung sowie ein aktuelles biometrisches Foto. Bei Papierführerscheinen ist zusätzlich eine Karteikartenabschrift erforderlich, die bei der ursprünglich zuständigen Behörde erhältlich ist. Zu beachten ist zudem, dass nicht alle Fahrerlaubnisbehörden digitale Fotos akzeptieren – etwa der Landkreis Goslar.

Die Grundgebühr für den Umtausch beträgt landesweit 26,50 Euro, teilte das Land Niedersachsen mit. Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für den Direktversand durch die Bundesdruckerei, meist 6,32 Euro. In Hannover wird zudem zwischen einem Online-Antrag (26,50 Euro) und einem Antrag vor Ort in der Behörde (32,82 Euro) unterschieden, wie ein Sprecher sagte. Weitere Kosten können für Passbilder oder die Karteikartenabschrift entstehen.

Wer mit einem abgelaufenen Führerschein unterwegs ist, darf zwar weiterfahren, begeht aber eine Ordnungswidrigkeit. Zehn Euro Verwarnungsgeld können fällig werden. „Darüber hinaus können praktische Probleme auftreten, etwa bei der Anmietung eines Fahrzeugs im In- oder Ausland“, sagte ein Sprecher der Stadt Hannover.