Daher verwundert es nicht, dass das Museum mit der Ausstellung „Möglichkeiten einer Insel“ ihrer Gründerfamilie gedenkt: Dirk und Hilde Scharf wären 2026 hundert Jahre alt geworden. Während heutzutage viele gesammelte Kunstwerke in (steuerfreien) Lagern verschwinden, soll in dieser Schau das private Familienheim der Scharfs als Inspiration für die Präsentation dienen.

Schon beim Betreten zeigen Stellwände Fotografien des ehemaligen Interieurs sowie den Garten der noch lebenden Erbin der Sammlung, Julietta Scharf. Vor ihnen wurden Arbeiten der Schweizer Künstlerin Kavata Mbiti (*1976) aufgestellt. Ihre Arbeit „Möglichkeiten einer Insel“ aus weißem Acrystal gab der Kuratorin Kyllikki Zacharias bei einem Besuch der Scharfs spontan die Idee zum häufig verwendeten Ausstellungstitel.

Die unkonkrete, wulstig verdrehte Form soll auf die Bewegungen der Zuflucht suchenden Sammler:innen anspielen, die mit ihrem Kunstbesitz eigene Denkräume eröffnen möchten. Mbitis flossenförmige Plastiken mit dem Titel „Kiel I-III“ aus schwarz lackiertem Holz erinnern an Haie, die vor diesen imaginären Inseln kreisen könnten.