Bielefeld. Viel Platz ist nicht mehr auf der kleinen runden Bühne mitten im Zuschauerraum des Spiegelzeltes. 16 Instrumente, darunter ein voluminöser Kontrabass, eine sperrige Posaune, mehrere Gitarren, ein Cello und eine Geige, brauchen die drei Musikerinnen vom „Joni-Project“ für ihre weihnachtliche Musik-Show.

Bei der Premiere stellten sie nun ihr für Bielefeld arrangiertes Programm „It’s Coming on Christmas“ vor. Und damit sorgen die Multiinstrumentalistin Anne de Wolff, die Sängerin und Songwriterin Iris Romen und die Hamburger Beatles-Expertin Stefanie Hempel für magisch-besinnliche Momente in den fast zwei Stunden. Und sie sind auch für eine Überraschung gut: Gleich zu Beginn steigt das „Joni-Project“ mit dem vordergründig fröhlichem „Hazy Shade of Winter“ von Paul Simon ein.

Simon & Garfunkel finden sich später erneut auf der Playlist, ihr ikonisches „Sound of Silence“ wird sehr energisch, fast fordernd vom Trio interpretiert. Bei „Winter Wonderland“ wähnt man sich in einem verrauchten Jazzkeller irgendwo zwischen Chicago und Detroit und dann wird’s ergreifend, wenn Iris Romen ihre weiche Chansonstimme zeigt. Nicht nur die Instrumente sorgen also für viel Abwechslung, auch die facettenreichen Stimmlagen der drei Vollblutmusikerinnen.

Lesen Sie auch: Joni Mitchell’s Musik: Weihnachtsklassiker live im Bielefelder Spiegelzelt

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„Hallelujah“ als Drei-Stimmen-Set

Leonard Cohens „Hallelujah“ als Drei-Stimmen-Set und „Free Darling“ von Joni Mitchell mit einer dezenten „Gypsy“-Note und einem filigranen, träumerischen Intro von Anne de Wolff mit der Geige. Später dann, bei „Jingle Bells“, wechselt sie zum Cello und wird von Stefanie Hempel am Klavier begleitet. Beim bluesigen „Coming From the Cold“, bedient Anne dann eine Lapsteel-Gitarre. Und der, vom „Joni Project“ selbst komponierte Song „My Heart Is a Hunter“, ist dann eine Art Folk-Ballade. Schon bald wird dem Zuschauer klar: Dieses Spiegelzelt ist genau für solche besonderen Veranstaltungen gemacht.


Stefanie Hempel veranstaltet in ihrer Wahlheimat Hamburg eine Beatles-Tour mit Ukulele - © Oliver Krato

Stefanie Hempel veranstaltet in ihrer Wahlheimat Hamburg eine Beatles-Tour mit Ukulele
| © Oliver Krato

Die Namen sind schon gefallen: Joni Mitchell und die Beatles bilden das Gerüst des „It’s Coming on Christmas“-Abends. Der Titel ist auch das Motto des Konzerts, die erste Zeile vom Mitchells Song „River“ in dem es im weiteren Verlauf heißt „Singing Songs of Joy and Peace“. Zwischen diesen Songs erzählt Stefanie Hempel immer wieder kleine Anekdoten über ihren „Seelenmenschen“ Joni Mitchell und auch über die „Fab Four“ aus Liverpool. Sie weiß sehr viel über John, George, Paul und Ringo. In ihrer Heimatstadt veranstaltet sie mit ihrer Ukulele seit Jahren Touristentouren, die die Fans aus aller Welt auf die Spuren der Beatles in Hamburg und St. Pauli führen, als diese sich in den 1960er-Jahren dort aufhielten.


Multiinstrumentalistin Anne de Wolff. - © Oliver Krato

Multiinstrumentalistin Anne de Wolff.
| © Oliver Krato

So moderiert sie „Here Comes the Sun“ von George Harrison (nach ihren Worten der beliebteste Song der Beatles – und ausgerechnet der stammt nicht aus der Feder von Lennon/McCartney) mit der Info an, dass das Lied geschrieben wurde im Garten von Eric Clapton. Wieder begleitet Anne de Wolff das Lied mit dem Cello. Als Stefanie Hempel über Mitchells „Both Sides Now“ spricht und erwähnt, dass der Song eine tragende Rolle spielt in der romantischen Hollywood-Komödie „Tatsächlich . . . Liebe“ mit Hugh Grant, Emma Thompson und Colin Firth, geht ein wohliges Seufzen durchs Publikum. Viele scheinen den Film zu kennen.


Iris Romen wuchs im niederländischen Maastricht auf. - © Oliver Krato

Iris Romen wuchs im niederländischen Maastricht auf.
| © Oliver Krato

Die „Songs of Joy and Peace“ finden ihren Höhepunkt, als das „Joni Project“ John Lennons „Imagine“ anstimmt (Hempel: „Es kann alles besser werden, wenigstens für die Dauer dieses Liedes“) und ohne Unterbrechung übergeht in „Stille Nacht“.

Diese Stimmung, diese Atmosphäre, dieser Moment

Diese Stimmen, diese Stimmung, diese Atmosphäre, dieser Moment im Spiegelzelt, das ist schon außergewöhnlich schön. So darf sich Weihnachten gerne anfühlen. Mit dem Hinweis „Dieses Weihnachts-Special ist interaktiv, mitsingen in den Zuschauerrängen überaus erwünscht!“ hat es bei der Premiere aber leider nicht so gut geklappt. Aber das wird vielleicht noch.

Denn das „Joni-Project“ ist noch bis Dienstag, 23. Dezember, zu Gast im Ravensberger Park und gibt täglich eine „It’s Coming on Christmas“- Show. Am Sonntag, 21. Dezember, beginnt diese um 17 Uhr, an allen anderen Tagen um 19.30 Uhr.

Tickets ab 36,95 Euro erhalten Interessierte bei der NW an der Niedernstaße und online unter www.nw.de/events. Bis zwei Tage vor der gebuchten Veranstaltung kann ein festliches Drei-Gänge-Menü für 41 Euro pro Person dazugebucht werden. Guten Appetit und eine frohe Weihnachtszeit!

Es war viel los im Spiegelzelt: Bielefelder Legendenabend – Das Spiegelzelt wird zu Arminias Wohnzimmer