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Der NASA-Rover „Perseverance“ zeigt auf dem Mars keine Ermüdungserscheinungen – Tests beweisen, dass er noch lange den Roten Planeten erkunden kann.
Pasadena – Fast fünf Jahre ist der NASA-Rover „Perseverance“ nun schon auf dem Mars unterwegs und hat gerade wieder einen erstaunlichen Mars-Fund gemacht. Dazu kommen gute Nachrichten von der Erde: NASA-Ingenieure haben dem Rover gerade bescheinigt, dass er noch top in Form ist. Nach fast 40 Kilometern auf dem Roten Planeten zeigen Tests auf der Erde: Der sechsrädrige Roboter ist fit für mindestens weitere 60 Kilometer und noch viele Jahre Dienst.
Der NASA-Rover „Perseverance“ auf dem Mars. (Archivbild) © imago images/UPI Photo/NASA
„Diese Tests zeigen, dass der Rover in exzellenter Verfassung ist“, sagte Steve Lee, stellvertretender Projektmanager von Perseverance am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA, am Mittwoch (17. Dezember) auf der Jahrestagung der American Geophysical Union. „Alle Systeme sind vollständig in der Lage, eine sehr langfristige Mission zu unterstützen.“
Mars-Rover „Perseverance“ wurde besonders widerstandsfähig gebaut – genau wie Vorgänger „Curiosity“
Die Langlebigkeit kommt nicht von ungefähr. Wie bei seinem Vorgänger „Curiosity“, der seit 2012 eine andere Region des Mars erkundet, wurde auch „Perseverance“ für den Langstreckeneinsatz gebaut. Doch während der Rover 225 Millionen Kilometer von der Erde entfernt seine Arbeit verrichtet, läuft im JPL in Südkalifornien ein ungewöhnlicher TÜV-Betrieb: Die Ingenieure testen baugleiche Ersatzteile auf der Erde, um sicherzustellen, dass ihr Mars-Fahrzeug noch Jahre durchhält.
Erst im Sommer zertifizierte das JPL die Drehantriebe, die die Räder des Rovers drehen, für mindestens weitere 60 Kilometer. Auch vergleichbare Bremstests laufen derzeit. In den vergangenen zwei Jahren haben die Ingenieure auf diese Weise nahezu alle Subsysteme des Fahrzeugs ausgiebig evaluiert. Das Ergebnis: „Perseverance“ kann bis mindestens 2031 operieren. Unterdessen sorgt man sich bei der NASA um den Mars-Orbiter „MAVEN“.
Mars: Diese Rover und Raumsonden erforschen den roten Planeten
Fotostrecke ansehenAutonomie macht den NASA-Rover auf dem Mars besonders effizient
Was den Rover besonders effizient macht, ist seine Autonomie. Mehr als 90 Prozent der Fahrstrecke hat „Perseverance“ im autonomen Modus zurückgelegt. Möglich macht das eine Software namens Enhanced Autonomous Navigation, kurz ENav. Wie kürzlich in der Fachzeitschrift IEEE Transactions on Field Robotics veröffentlicht wurde, schaut das System bis zu 15 Meter voraus, erkennt potenzielle Gefahren und wählt einen hindernisfreien Pfad.
Frühere Rover konnten das nur eingeschränkt: Sie reagierten langsamer und kamen ins Stocken, wenn mehrere Hindernisse nah beieinander lagen. ENav hingegen bewertet jedes Rad einzeln gegen die Geländehöhe, wägt verschiedene Routen ab und berücksichtigt von menschlichen Operatoren markierte „Halte-dich-fern“- oder „Bleib-hier“-Zonen.
Autonomes Fahren wird auf dem Mond und Mars „noch kritischer für die Erkundung dieser Welten“
„Mehr als 90 Prozent von ‚Perseverances‘ Reise basierte auf autonomem Fahren, was es möglich machte, schnell eine vielfältige Bandbreite von Proben zu sammeln“, betont Hiro Ono, Autonomieforscher am JPL und Hauptautor der Studie, in einer NASA-Mitteilung. „Wenn Menschen in Zukunft zum Mond und sogar zum Mars fliegen, wird autonomes Fahren über große Distanzen noch kritischer für die Erkundung dieser Welten.“
Aktuell ist „Perseverance“ auf dem Weg zu einer neuen Region mit dem Spitznamen „Lac de Charmes“, wo der Rover im kommenden Jahr nach Gesteinsproben suchen wird. Die Mission im Jezero-Krater, dem Standort eines uralten See- und Flusssystems, läuft weiter auf Hochtouren – dank regelmäßiger Fernwartung und einem Roboter, der selbst weiß, wo es langgeht. (Quelle: NASA-Mitteilung) (tab)
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