Der Dresdener IHK-Präsident Andreas Sperl regt die Privatisierung des finanziell angeschlagenen Flughafens Dresden aus der Mitteldeutschen Flughafen AG an. Letzten Endes müssten die Anteilseigner – unter anderem der Freistaat Sachsen – darüber entscheiden, ob sie weiterhin Subventionen aufwenden wollen oder ob es andere Möglichkeiten gibt, sagte Sperl.

An einem Sanierungskonzept führe kein Weg vorbei. Es gebe genügend Beispiele für eine Privatisierung von Flughäfen. Ob das auch im Fall von Dresden geht, wisse er nicht, räumte Sperl ein. „Wenn es nach mir ginge, würde ich das zumindest mal untersuchen“, sagte der frühere Chef der Elbe Flugzeugwerke Dresden.

Bisherige Haupteigentümer: Sachsen und Sachsen-Anhalt

Haupteigentümer der Mitteldeutschen Flughafen AG sind die beiden Länder Sachsen (rund 77,3 Prozent) und Sachsen-Anhalt (rund 18,5 Prozent). Zudem halten die Städte Leipzig, Dresden und Halle Anteile. Seit Jahren steht die AG unter Druck. 2024 hatten die sächsischen Flughäfen den höchsten Verlust in ihrer Geschichte verzeichnet – insgesamt 53,5 Millionen Euro. Eine akute Finanzkrise konnte im vergangenen Jahr nur knapp abgewendet werden – durch neue Bankkredite und Zuschüsse der Gesellschafter. Eine Finanzierungslücke von 145 Millionen Euro wurde geschlossen. Damit ist der Betrieb zumindest bis Ende 2026 gesichert.

Ziel: Flughafen Dresden mit mehr Flugverbindungen

Dresden benötige einen Flughafen in Dresden und das sogar mit mehr Verbindungen, findet Sperl: „Wir brauchen eine Ausweitung der Flugverbindungen, vor allem vor dem Hintergrund der großen Investitionen in der Halbleiter-Industrie.“ Man könne sich als attraktiver Standort nur dann international behaupten, wenn man vernünftige Flugverbindungen sicherstellen könne. Wer ein neuer Betreiber des Dresdner Flughafens sein könnte, ließ IHK-Präsident Sperl offen.

Beratung mit Finanzminister geplant

Am kommenden Montag treffen sich Wirtschaftsvertreter, sächsische Handelskammern mit dem Finanzminister und stellvertretendem Vorsitzenden Aufsichtsrat der Mitteldeutschen Flughafen AG, Christian Piwarz (CDU), um über die Zukunft der sächsischen Flughäfen zu beraten.