Viele Lebensmittel sind über die vergangenen Jahre spürbar im Preis gestiegen. Inwiefern macht sich das auch bei Bratwürsten, Glühwein und Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt bemerkbar?

Zu sehen ist das beispielsweise am „Mandelhans“-Stand von Markus Kaiser, der auf der Kauffinger Straße im Münchner Zentrum vor allem gebrannten Mandeln verkauft. An einem frühen Donnerstagabend bleiben immer wieder Menschen stehen und holen sich eine Tüte von der Süßigkeit. Ungefähr 30 Kilogramm an Mandeln hat Kaiser heute schon zubereitet – „ein guter Tag“, sagt er. Aber von seinen Gewinnen bliebe immer weniger übrig.

Mindestlohn und Zutaten als Kostentreiber

Denn da wären zum einen die gestiegenen Lohnkosten. Kaiser erklärt, er zahle mehr als den Mindestlohn. Aber dadurch, dass dieser seit 2020 von 9,35 Euro auf bald 13,90 Euro ab Januar ansteigt, müsse auch er mit dem Gehalt nach oben gehen, um über dem Mindestlohn zu bleiben. Die Kostensteigerungen bei den Lebensmitteln im Einkauf sind hingegen ambivalent.

Eine Auswertung des Landesamtes für Statistik ergab, dass Mandeln und Kokosraspeln (beide Lebensmittel werden in der Statistik zusammen aufgeführt) im November in Bayern rund 20 Prozent teurer waren als vergangenes Jahr. Bei anderen typischen Lebensmitteln vom Weihnachtsmarkt, konkret Rotwein und Bratwürste, ist der Einkaufspreis laut Daten des Statistischen Bundesamtes hingegen recht ähnlich wie im vergangenen Jahr.

Verkaufspreise bei vielen Ständen dennoch stabil

Am Stand von Markus Kaiser ist es dennoch auch dieses Jahr dabeigeblieben, dass eine Packung gebrannte Mandel mit 100 Gramm fünf Euro kostet. „Wir haben drei Jahre die Preise nicht erhöht“, sagt er. Und nicht nur Kaiser versucht, mit seinen Preisen stabil zu bleiben.

Nachgefragt beim Münchner Christkindlmarkt, dem Nürnberger Christkindlesmarkt und dem städtischen Weihnachtsmarkt auf dem Neupfarrplatz in Regensburg heißt es dort, die Preise beispielsweise für Bratwürste und Glühwein hätten sich im Vergleich zu 2024 nicht erhöht. Lediglich der Glühwein ist im Fall von Regensburg nun bei vier Euro ohne Pfand und damit 50 Cent teurer als vergangenes Jahr.

Kaufzurückhaltung macht Händlern Sorgen

Harald Strebel, Zuständiger für Marktangelegenheiten in Nürnberg, erklärt die gleichbleibenden Preise beim dortigen Christkindlesmarkt damit, dass die Händler die Sorge hätten, höhere Preise würden die Kunden abschrecken. Eine Kaufzurückhaltung sei jetzt schon zu merken.

Genauso sieht es der Mandelstandbesitzer Markus Kaiser in München. Er sagt, bislang fange man die Mehrkosten damit auf, dass die Gewinne pro Tüte gebrannte Mandeln zunehmend kleiner würden. Mit Blick auf das kommende Jahr hat Kaiser große Zweifel, ob er weiter bei fünf Euro je Tüte bleiben kann.