In Berlin-Wannsee sind am Sonntagmorgen ein 17-Jähriger und ein 18-Jähriger durch S-Bahn-Surfen gestorben. Das teilte die Berliner Polizei mit.
Laut Polizei soll es gegen 5.20 Uhr morgens zwischen den Bahnhöfen Schlachtensee und Wannsee zu dem verhängnisvollen Vorfall gekommen sein. Die beiden Verstorbenen sollen sich auf dem Dach der fahrenden S-Bahn der Linie S1 befunden haben. Etwa 300 Meter hinter dem S-Bahnhof Schlachtensee sollen sie mit einer Signalbrücke kollidiert und dabei tödlich verletzt worden sein.
Wegen des Polizeieinsatzes war es zu Verspätungen und Zugausfällen auf den Linien S1 und S7 gekommen. Mittlerweile fahren die Züge wieder durchgehend.
S-Bahn-Surfer häufig sehr jung
Immer wieder werden Jugendliche beim Train- beziehungsweise S-Bahn-Surfen beobachtet. Nicht selten enden die Stunts mit lebensgefährlichen Verletzungen oder sogar dem Tod. Erst im Februar dieses Jahres ist ein Zwölfjähriger beim S-Bahn-Surfen in Steglitz-Zehlendorf gegen eine Brücke geprallt. Dabei wurde er schwer verletzt, teilte die Bundespolizei damals mit.
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Besonders auffällig sei das Alter der Jugendlichen, viele seien laut Polizei sehr jung. Dazu kommt ein geografischer Schwerpunkt, der ziemlich eindeutig auszumachen ist. Besonders betroffen scheint der südliche Abschnitt der S1 zwischen Yorckstraße und Mexikoplatz zu sein. Hier kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, teilweise mit Todesfolge.
Die Stadtbahn wird dagegen offenbar gemieden. Auch die Bundespolizei sieht in der südlichen S1 einen Schwerpunkt. Auf dem Streckenabschnitt gebe es immer wieder Feststellungen oder Hinweise in Verbindung mit S-Bahn-Surfern, berichtet Jens Schobranski, Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin, dem Tagesspiegel im vergangenen Jahr.
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Die Gründe für das gefährliche Hobby sind divers. Teilweise gibt es Überschneidungen zur Graffitiszene, andere suchen den Adrenalinkick vor allem für Klicks auf Instagram und TikTok. Dort finden sich zahlreiche Videos von Berlinern und Berlinerinnen, die auf Dächern von U-Bahnen, S-Bahnen und sogar Bussen der BVG mitfahren. Nicht selten haben die Clips Tausende Klicks.