Das 0:2 indes hatte eine andere Qualität als die Pleite gegen Wolfsburg. Gladbach war nach dem frühen 0:1 durch Julian Brandt am Ende drauf und dran, etwas mitzunehmen aus Dortmund. Das Problem war die Konsequenz im Spiel nach vorn.

„Wir müssen den Ball nicht immer ins Tor tragen. Uns fehlte die Gier, es zu erzwingen“, sagte Polanski. Zu oft wurde noch mal quer gespielt auf dem Weg zum gegnerischen Tor, so verpuffte manche Möglichkeit.

Gladbach: Lob für Wael Mohya

Kapitän Rocco Reitz fand die Niederlage ebenfalls ärgerlich. „Ich hatte vor dem 2:0 des BVB schon das Gefühl, dass etwas in der Luft liegt und wir am Drücker waren. Wir waren ein Stück weit zu fahrig mit dem letzten Ball. Es war auf jeden Fall mehr drin“, sagte er. Reitz monierte unter anderem die fehlende Tiefe im Gladbacher Offensivportfolio.

Gladbach kam nur auf sechs Abschlüsse in den 90 Minuten, den besten hatte am Ende der junge Wael Mohya, der BVB-Keeper Gregor Kobel zu einer Glanztat zwang. „Er kommt rein, hat die erste Aktion und fordert Kobel“, lobte Manager Rouven Schröder den 16-Jährigen. So viel Zielstrebigkeit hätte er sich auch von den anderen Borussen gewünscht.

„Wir haben ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu kommen, waren am Anfang nicht mutig genug. Dann sind wir besser drin, aber es hat sich durch die Partie durchgezogen, dass wir einfach wenig Abschlüsse hatten. Wir spielen ein bisschen um den Pudding rum, da muss man einfach gieriger sein“, sagte Schröder.

Seit vier Bundesligaspielen sind die Borussen nun ohne selbst erzieltes Tor, das ist dann schon ein bemerkenswerter Fakt. Die beiden Tore, die es gab, waren Eigentore der Gegner. Dazu ließ sich der BVB nicht hinreißen, so ging Gladbach am Ende punkt- und torlos aus der Partie.

„Es war ein ordentliches Auswärtsspiel, in dem du gut kombinierst und im Ballbesitz gut bist. Aber im Endeffekt gewinnt Dortmund 2:0, wir haben null Punkte. Wir waren einfach ein Stück weit zu kompliziert. Es geht darum, sich auch zu belohnen. Das ist das Thema“, sagte Schröder. So ist der positive Lauf endgültig gestoppt, das 0:2 beim BVB ist eine kalkulierbare Niederlage, „aber die musst hier eben nicht verlieren, es war nicht nötig“, sagte Schröder.

Gladbach: „Das Ganze aufarbeiten“

Am Samstag ist zum Jahresabschluss ein großer Termin für alle Borussen. „Wir kommen alle noch mal zusammen, auch die verletzten Spieler, um das Ganze aufzuarbeiten, einen richtigen Abschluss zu haben und dann gestärkt in die kurze Winterpause zu gehen. Dann ist der Anspruch ganz klar, im ersten Spiel im neuen Jahr gegen Augsburg drei Punkte zu holen“, sagte Schröder. Am 11. Januar steht das an.

„Das Spiel wird sehr wichtig sein für uns, wir werden uns gut darauf vorbereiten, mit dem Ziel, das Spiel zu gewinnen“, kündigte auch Reitz an. Dass die fehlende Zielstrebigkeit, die in Dortmund womöglich einen Punkt gekostet hat, eine wesentliche Erkenntnis der Analysen von Eugen Polanski sein und entsprechend auf dem Trainingsplan stehen wird nach der Pause, davon ist auszugehen.