
Stand: 19.12.2025 14:52 Uhr
In Niedersachsen sind 56 Gefangene vor Weihnachten vorzeitig entlassen worden. Ihr Verhalten sei während der Haft „beanstandungsfrei“ gewesen, heißt es. Die „Weihnachtsgnade“ gibt es in Niedersachsen seit 1999.
In der JVA Hannover werden einem Sprecher des Niedersächsischen Justizministeriums zufolge fünf Häftlinge vorzeitig in die Freiheit entlassen. Sie sparen sich demnach 104 Tage hinter Gittern. Aus dem Jugendgefängnis in Hameln sind es drei junge Erwachsene, die eher raus kommen – auch in Sehnde wurden Häftlinge begnadigt.

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Die Feiertage hinter Gittern sind für viele der jungen Insassen eine schwierige Zeit. Nur wenige haben Hafturlaub.
Lingener Gefangene sparen sich 271 Hafttage
In der Justizvollzugsanstalt in Lingen und in der Freigängerabteilung in Osnabrück werden laut den Zahlen des Justizministeriums in diesem Jahr die meisten Häftlinge begnadigt: Zwölf kommen noch vor den Feiertagen raus. Sie sitzen damit insgesamt 271 Tage weniger im Gefängnis. Auch die Anstalten in Meppen, Uelzen, Bremervörde und Oldenburg begnadigen Häftlinge. Die Frauenabteilung der JVA Vechta schickt laut Justizministerium fünf Insassinnen vorzeitig in die Freiheit.
„Weihnachtsgnade“ ist an Auflagen geknüpft
Aber nicht jede und jeder Gefangene kann durch die „Weihnachtsgnade“ eher aus dem Gefängnis kommen. Dafür gelten dem Justizministerium zufolge Auflagen: Zum einen darf die verbleibende Haftzeit noch maximal einen Monat betragen, zum anderen müssen sich die Häftlinge beanstandungsfrei verhalten haben. Nicht vorzeitig entlassen werden laut Ministerium Personen, die wegen vorsätzlicher Tötungs- oder Sexualdelikte im Gefängnis sind. Die Häftlinge können auch von sich aus die Begnadigung ablehnen.

Katholische Gemeinden in Braunschweig und Wolfenbüttel beschenken in diesem Jahr Inhaftierte der JVA Wolfenbüttel.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 19.12.2025 | 08:30 Uhr
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