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Ein düsterer Mordfall in Barcelona entfacht Spannung und bleibt trotzdem von vielen Zuschauern bisher unentdeckt.

Mit kaum Marketingaufwand durch den Streamingdienst Netflix ist „City of Shadows“ aka „Stadt der Schatten“ unerwartet am 12. Dezember 2025 erschienen. Die spanische Krimiserie, bestehend aus sechs Folgen zu je rund 50 Minuten, erhält von Kritikern auf Rotten Tomatoes eine makellose Bewertung von 100 % Das ist selbst für etablierte Formate ein seltener Triumph. Inhaltlich bewegt sich die Miniserie zwischen düsterer Polizeiarbeit, melancholischer Stadtarchitektur und einem schwelenden gesellschaftlichen Kommentar. Aktuell befindet sich die Serie auf Platz vier der deutschen Netflix-Charts.

Szenenfoto aus der spanischen Netflix-Serie „Stadt der Schatten“ aka „City of Shadows“Bei Netflix unter dem Radar: Spaniens stiller Netflix-Hit mit 100 % Kritikwerten © LUCIA FARAIG/NETFLIX

Die Handlung beginnt spektakulär: Ein menschlicher Körper brennt an einer der ikonischen Bauten von Antoni Gaudí. Der grausige Fund zieht den in Ungnade gefallenen Ermittler (gespielt von Miguel Ángel Silvestre) zurück in ein Leben, das er hinter sich lassen wollte. Diese Ausgangslage ist typisch für das spanische Thrillerkino: moralisch ambivalent, emotional druckvoll, visuell prägnant. Frühzeitiges Weihnachtsgeschenk von Netflix – Kinohit aus diesem Jahr schon bald streamen.

„City of Shadows“: Wenn Barcelona in Flammen steht

Die Regie inszeniert Barcelona als fiebrige Metropole, deren Schönheit von Schuld und Verfall überzogen ist. Visuell und rhythmisch erinnert „City of Shadows“ an Produktionen wie „Haus des Geldes“ oder „Das Mädchen im Schnee“, bleibt aber bodenständiger. Die Kamera folgt nicht der Rasanz, sondern dem inneren Verfall der Figuren. Das Ergebnis ist ein Krimi, der bewusst entschleunigt und durch präzise Bildkomposition Spannung erzeugt. Kritiker loben die Produktion als „wohlproduziert, sorgfältig getaktet und hervorragend gespielt“. Der leise Ton, das Spiel mit religiösen Symbolen und die Trostlosigkeit urbaner Einsamkeit geben der Serie eine ganz eigene Atmosphäre. Ebenfalls interessant: Nach 3 Episoden bin ich überwältigt: Warum „Fallout“ Staffel 2 alle Erwartungen übertrifft.

Charaktere zwischen Schuld und Erlösung

Der namenlose Ermittler (Silvestre) trägt die Handlung. Einst gefeiert, jetzt geächtet, dient seine Rückkehr nicht nur der Aufklärung eines Mordes, sondern seiner moralischen Rehabilitation. Ihm gegenüber steht Kommissarin Vega (Maribel Verdú), die den Fall mit fachlicher Klarheit, aber innerer Verunsicherung vorantreibt. Beide repräsentieren verschiedene Wege, mit persönlichem Versagen umzugehen – ein Thema, das weit über den Plot hinausragt.

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Medien wie El País beschreiben die Serie als „von Schmerz durchzogen und nichts für leichtfüßige Unterhaltung“. Diese bewusste Schwere lässt sie aus der Masse gleichförmiger Thriller hervorstechen. Auch international bestätigt sich die Wahrnehmung eines ästhetischen, aber anspruchsvollen Dramas. Netflix selbst hat „City of Shadows“ jedoch kaum in Szene gesetzt: kein Trendplatz, kein Social‑Push. Dadurch bleibt sie ein Geheimtipp – doch einer, der Beständigkeit besitzen könnte. Kritiker sind von aktueller Staffel begeistert: Rekord für Serie vom „Yellowstone“-Macher.

Ein Juwel im Schatten der Streaming‑Masse

Während Formate wie „The Abandons“ oder „Man vs. Baby“ hohe Abrufzahlen erzielen, bleibt „City of Shadows“ vorerst von vielen unentdeckt. Dabei vereint die Serie alles, was hochwertige europäische Thriller prägt: ein starkes Ensemble, visuelle Eleganz und subtile Gesellschaftskommentare. Sie verkörpert eine fast klassische Form des Erzählens: reduziert, ernst und dabei überaus sehenswert. Wer sich auf die Dunkelheit Barcelonas einlässt, findet hier keine Explosion aus Effekten, sondern feine, stets vorhandene Spannung. „City of Shadows“ beweist, dass Qualität sich nicht zwingend laut ankündigen muss. Das sind die Streaming-Highlights im Januar 2026 bei Netflix.