Zwei große bundesweite Krankenkassen heben den
Zusatzbeitrag im neuen Jahr an. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) als
größte gesetzliche Kasse mit 12,3 Millionen Versicherten mitteilte,
steigt ihr Zusatzbeitrag zum 1. Januar 2026 von 2,45 Prozent auf 2,69
Prozent. Damit bleibe man „deutlich unter dem Marktschnitt“. Die
DAK-Gesundheit mit 5,4 Millionen Versicherten teilte
mit, den Zusatzbeitrag von 2,8 Prozent auf 3,2 Prozent anzuheben. Damit
liege man „im mittleren Beitragsspektrum“ der Kassen.

DAK-Vorstandschef Andreas Storm sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Das kleine Sparpaket der Bundesregierung
reicht nicht aus, um das Versprechen stabiler Beitragssätze in der
gesetzlichen Krankenversicherung
halten zu können.“ Am Tag der Gesetzesverabschiedung habe man es
durch nun bekannte Haushaltsbeschlüsse der Kassen schwarz auf weiß: „Für
mehr als 39 Millionen Versicherte wird der Zusatzbeitrag zum
Jahreswechsel angehoben“, sagte er nach einer DAK-Auswertung. Dies seien
52 Prozent der Versicherten.

Der Bundesrat hatte kurz zuvor ein viel diskutiertes Sparpaket von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) gebilligt. Es
sieht Ausgabenbremsen vor allem bei den Kliniken vor und sollte mit Einsparungen von insgesamt zwei
Milliarden Euro dafür sorgen, dass die Krankenkassen nicht erneut ihre Beiträge anheben. Der im Vermittlungsausschuss erzielte Kompromiss
sieht vor, dass die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der
Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Um negative Folgen für die Finanzierung der
Krankenhäuser in den darauffolgenden Jahren auszuschließen, soll für 2027 mit Blick auf das Vorjahr ein erhöhter Wert zur Vergütung von
Krankenhausbehandlungen zugrunde gelegt werden. Die Bundesregierung
sicherte zudem zu, dass dies auch für
psychiatrische und psychosomatische Kliniken gelten soll.

370 Milliarden Ausgaben

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen bezeichnete die
Entscheidung für das kleine Sparpaket als „wichtiges Signal,
als dass die Politik den grundsätzlichen Handlungsbedarf sieht“.
Zugleich zeigte er die Dimensionen des kleinen Pakets auf: Dadurch
würden kommendes Jahr Gesamtausgaben von rund 370 Milliarden Euro
erwartet
– statt 372 Milliarden Euro. Zwar gebe es nun eine kleine
Entlastung. Viele Millionen Versicherte und deren Arbeitgebende müssen
sich dennoch darauf einstellen, „dass die Krankenkassenbeiträge zum
Jahreswechsel steigen werden“.

© unsplash.com

Newsletter
Das tut mir gut – Der ZEIT-Gesundheitsnewsletter

Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt.

Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement.

Kassenvertreter warnen seit Längerem, dass Beitragserhöhungen mit
diesem Sparpaket absehbar sind,
da viele Kassen Reserven auf
vorgeschriebene Mindestwerte auffüllen müssen. Zum gesamten Beitrag, den
sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen, gehört neben dem jeweiligen
Zusatzbeitrag der allgemeine Satz von einheitlich 14,6 Prozent des
Bruttolohns.

Mehr zum Thema

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Krankenkassenbeiträge:
Ein fauler Deal

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Selbstbeteiligung:
„Den Menschen würde man die Armut buchstäblich im Gesicht ansehen“

Sparvorschläge von Nina Warken:
So wird das wohl nichts