Bereits seit Jahren findest du in den Datenblättern von Bluetooth-Lautsprechern und anderen Geräten Angaben wie „Bluetooth 5.1“ oder „Bluetooth 5.4“. Die fünfte Version des Übertragungsstandards hat über die Jahre viele Variationen durchlaufen. Bald steht aber eine größere Veränderung an. Denn am 3. September 2024 hat die zuständige Arbeitsgruppe, die Bluetooth SIG, die nächste Bluetooth-Version angekündigt. Die Spezifikation läuft unter dem Namen „Bluetooth Core Specification v6.0“ und soll unter anderem die Ortung von Geräten deutlich präziser machen. Dass sich 2025 die ersten Geräte mit der neuen Spezifikation anbahnten, haben wir zum Anlass genommen, uns Bluetooth 6.0 einmal näher anzuschauen.

Das soll Bluetooth 6.0 können

Den Fokus legt die Bluetooth SIG in der sechsten Version vor allem auf neue Features. Zentral ist dabei das sogenannte „Channel Sounding“, das eine präzisere Ortung von Bluetooth-Geräten ermöglichen und gleichzeitig sicherer sein soll. Viele der neuen Features zielen aber auch darauf ab, die Bluetooth-Verbindung effizienter zu machen. Hoffentlich wird die Bluetooth-Übertragung dadurch in Version 6.0 noch etwas schonender für den Handy-Akku.

Channel Sounding – Für bessere Ortung

Beim „Channel Sounding“ geht es darum, Geräte über Bluetooth präziser zu orten. Das ist vor allem für „Find My“-Netzwerke auf Bluetooth-Basis relevant. Teil dieser Systeme sind z. B. Bluetooth-Tags, die du – wie Apples AirTags – an Gegenständen befestigen kannst, um sie bei Verlust übers Smartphone zu orten. Während Geräte bisher mit einer Genauigkeit von etwa einem halben Meter geortet werden konnten, soll die präzise Bestimmung des Standorts mit dem neuen „Channel Sounding“ auf unter zehn Zentimeter eingegrenzt werden können. Das ist definitiv nützlich, wenn du deine Schlüssel suchst.

Bluetooth 6.0 verbesserte OrtungApples AirTags verwenden für die Ortung neben Bluetooth auch UWB. | Bild: Unsplash / Đức Trịnh

„Find My“-Netzwerke nutzen für die Ortung meist – neben Bluetooth – die Ultrabreitband-Technologie UWB. Unter anderem, da UWB schon lange die zentimetergenaue Positionierung erlaubt. Vielleicht holt Bluetooth hier also bald auf.

ISOAL Enhancement – Für geringere Latenzen

Für Audioübertragungen sind insbesondere Verbesserungen der sogenannten „Isochronous Adaptation Layer“ (ISOAL) relevant. Denn dadurch soll Bluetooth 6.0 deutlich geringere Latenzzeiten anbieten können. Das ist vor allem für Gamer:innen relevant, die darauf angewiesen sind, dass akustisches Feedback die verbundenen Bluetooth-Kopfhörer möglichst ohne große Verzögerung erreicht.

Bluetooth 6.0 verringerte LatenzenBluetooth 6.0 soll verringerte Latenzzeiten bieten. Das macht sich besonders beim Gaming bemerkbar. | Bild: JBL
Wann geht’s los? Von der Ankündigung zum Rollout

Bis die neuen Features im Alltag angekommen sind, dürfte es noch eine Weile dauern. Zumindest, wenn Bluetooth bei seinem bisherigen Verteiltempo bleibt. Bluetooth 5.0 wurde z. B. 2015 angekündigt. Das erste kompatible Smartphone kam 2016 auf den Markt. Mittlerweile stolpern wir zwar nur noch selten über Geräte mit Bluetooth-Version 4, der Übergang erfolgte aber keineswegs über Nacht. Es dauerte einige Jahre, bis der Großteil der Smartphones Version 5.0 (oder bereits höher) einsetzte.

Die ersten Smartphones mit Bluetooth 6.0 gibt es bereits seit März 2025 – das erste uns bekannte Modell war das Xiaomi 15 Ultra. Im August 2025 stießen mit den Handys der Pixel-10-Reihe die bisher prestigeträchtigsten Modelle hinzu. Andere Smartphone-Hersteller dürften bald mit ihren eigenen Modellen folgen.

Für eine neue Bluetooth-Version ein neues Smartphone kaufen, musst du in den wenigsten Fällen. Die Neuerungen spielen sich größtenteils im Hintergrund ab und sind zunächst primär für Entwickler:innen interessant.

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