Einmal pro Woche findet auf den Kinderstationen und der Neonatologie der DRK Kliniken Berlin Westend eine besondere Visite statt: Clowns des Vereins „Rote Nasen“ besuchen die Kinderstationen und die Neonatologie. Das ist ein Spezialbereich der Kinder- und Jugendmedizin für Erkrankungen von Neugeborenen und mit der Behandlung von Frühgeborenen. „Sie schaffen etwas, was wir nicht verordnen können: Zuversicht und Leichtigkeit“, sagt Ellen Knierim, Chefärztin der DRK Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Seit Juni dieses Jahres kommen die Clowns einmal pro Woche nach Westend. In anderen Berliner Kinderkliniken zählen die Clown- Visiten schon länger zum Alltag. Die Umstände sind unterschiedlich. So kommen die Clowns in Kontakt mit Kindern verschiedenster Altersstufen und mit unterschiedlich ausgeprägten Krankheitsbildern und unterschiedlichen Bedürfnissen. Manche sind mobil und wenig beeinträchtigt in ihrem Bewegungsspektrum und begegnen den Clowns als Spielpartner. Andere sind ans Bett gebunden.

Die DRK Kliniken Berlin Westend schließen Ende Februar die Kinderchirurgie.

Clowns in Berliner Kliniken: Was Studien zur Wirksamkeit sagen

Insgesamt 341 aktive Klinikclowns waren laut dem Dachverband Clowns in Medizin und Pflege im Jahr 2024 in deutschen Kliniken unterwegs. Die Clowns arbeiteten in der Regel nicht ehrenamtlich, sondern bekommen für ihre Besuche ein Honorar. Meist sind es freischaffende Künstlerinnen und Künstler. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich durch Spenden. Die Wirksamkeit ist schwer zu messen. Allerdings gibt es viele Untersuchungen, die zeigen, dass Klinikclowns das Stresslevel senken und Angst nehmen können.

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„Mit viel Feingefühl bauen sie in kürzester Zeit echte Nähe auf, nehmen Ängste und Sorgen und erleichtern uns damit sogar die Arbeit. Mitunter kann es durch sie in schwierigen Situationen gelingen, einen neuen Zugang zu legen oder ein Medikament zu verabreichen“, erkennt auch Chefärztin Knierim die Wirkung. In einem Artikel des Deutschen Ärzteblattes werden zahlreiche verschiedene Studie genannt, die zeigen, dass Clowns vor Operationen Stress, Angst, Schmerzen und Müdigkeit senken können.

Eine Studie der Uniklinik in Rotterdam etwa kommt zu dem Schluss, dass Kinder, die von Clowns unterhalten werden, vor oder während und nach medizinischen Eingriffen weniger Schmerzen empfinden, als wenn nur die Eltern dabei sind. Eine weitere Studie zeigt, dass Kinder mit Lungenentzündung, die von Klinikclowns besucht werden, das Krankenhaus schneller verlassen können und weniger Antibiotika bekommen müssen. Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht Klinikclowns sehr positiv. Sie würden kleinen Patienten nicht nur den Aufenthalt im Krankenhaus erleichtern, sondern auch die Genesung beschleunigen, heißt es.