Der ehemalige Augsburger Sozialreferent Stefan Kiefer wird ab Januar neuer Geschäftsführer der Augsburger Caritas. Er tritt die Nachfolge von Otto Bachmeier an, der zum Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus wechselt. Für seine neue Aufgabe hat sich der studierte Jurist Kiefer bereits Ziele gesetzt. Eines macht er aber von Anfang an klar: „Es ist nicht die Zeit, um große neue Vorhaben zu erfinden.“

Im Sozialbereich ist Kiefer, 56, gut vernetzt: Von 2014 bis 2020 war er Sozialreferent der Stadt Augsburg. Nach seinem Ausscheiden aus der Stadtregierung 2020 wechselte er zur Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH (CAB). Mit der Übernahme der Geschäftsführung bleibe er, betont er, also „innerhalb der Welt der Caritas“. Künftig werde er aber auch nach außen das Gesicht des Kreisverbandes sein, der für die Stadt und den Landkreis Augsburg zuständig ist.

Caritas Augsburg: Der Druck von kommunaler und staatlicher Seite steigt

Der katholische Wohlfahrtsverband beschäftigt im Bistum Augsburg rund 33.000 Mitarbeiter. Zur Caritas-Familie gehören Einrichtungen wie die Katholische Jugendfürsorge, das Dominikus-Ringeisen-Werk, zahlreiche Sozialstationen, Kindergärten und Sozialkaufhäuser. Für Kiefer steht in seiner neuen Aufgabe im Vordergrund, diese Angebote sicherzustellen. Der Druck auf den Sozialstaat von staatlicher und kommunaler Seite sei groß. Weiterer Druck entstehe durch den Rückgang von Kirchenmitgliedern, was sich negativ auf die Einnahmen auswirke. „In dieser Zeit heißt es gut und fundiert ansehen, welche Änderungen Sinn machen, vertretbar und finanzierbar sind“, so Kiefer.

Expertise bringt er auch in anderer Hinsicht mit: Nach seinem Ausscheiden aus der Stadtregierung legte er die Prüfungen für den Fachanwalt im Sozialrecht ab. „Einige Fälle habe ich seitdem auch anwaltlich darin bewältigt. Das war mir auch bei der CAB eine Hilfe.“ Kiefer ist seit 2024 außerdem Vorsitzender der bayerischen Landesschiedsstelle für das Kinder- und Jugendhilferecht. „Meine Verankerung im Sozialbereich ist also nach 2020 nicht zurückgegangen, sondern deutlich weiter fortgeschritten. Das wird mir beim Netzwerken und Arbeiten weiterhelfen“, ist Kiefer überzeugt.

Auch nach seinem Ausscheiden aus der Augsburger Stadtregierung engagiert sich Kiefer weiterhin politisch: Er ist Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion. Erst im November wurde er für sein Engagement mit der kommunalen Verdienstmedaille in Bronze ausgezeichnet. Der Augsburger, der im Januar seinen 57. Geburtstag feiert, ist verheiratet und hat drei Kinder.

  • Nicole Prestle

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