Die Berliner:innen wollen sich nicht an ihre Stadt binden, so wie sie es auch in anderen Lebensbereichen nicht tun. Sie wollen nur das gut gelaunte Berlin, das strahlende, coole, attraktive. Nicht die andere Seite, die dunkle, kalte, aushalten müssen, nicht der Stadt beistehen, wenn es ihr mal nicht gut geht. Berliner:innen führen eine offene Beziehung mit ihrer Stadt. Und Berlin wird jeden Winter für Andere verlassen, die Kolumbien und Bali heißen.

Verzicht bestimmt ja definitiv nicht den Lifestyle in dieser Stadt. Immerhin sind die Berliner:innen in ihrer Inkonsistenz konsistent.

Das Beständige daran ist auch, dass ich, wie die meisten Exil-Berliner:innen, selbst mit einem Kokoswasser direkt aus der Nuss am Strand irgendwann merke, dass ich Berlin irgendwie doch vermisse. Und spätestens im März zurückkehre, um die Liebe neu entflammen zu lassen. Bis ich die Stadt wieder satthabe, so gegen November. Das ist einfach der Zyklus Berlins, so wie die Jahreszeiten.