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Edeka und Red Bull liefern sich erneut einen harten Machtkampf um Preise und Konditionen. Auslöser ist eine von Red Bull angekündigte Preiserhöhung ab Januar 2026. Für Deutschlands größten Lebensmittelhändler offenbar nicht hinnehmbar – Edeka greift zu harten Maßnahmen.

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Wie BILD von mehreren Edeka-Kaufleuten übereinstimmend erfuhr, tauchen in einzelnen Filialen bereits deutliche Warnhinweise auf den Lieferscheinen auf. „Wir haben von Blue, Winter, Yellow und Peach nur jeweils zwei Großpackungen an Dosen bekommen“, sagt ein Edeka-Kaufmann aus München zu BILD. Normalerweise erhalte der Edeka-Mann die doppelte Menge. Bei anderen Produkten der Energy-Marke soll es keine Probleme geben.

Für ausgewählte Produkte des Energy-Drink-Riesen heißt es auf den Lieferscheinen nüchtern: „Produkt/Lieferantenverhandlung“. Im Handel gilt das als klares Signal: Die betroffenen Produkte sollen nur noch eingeschränkt bestellt werden.

„Es ist richtig, dass wir in intensiven Verhandlungen stehen. Red Bull fordert eine unangemessen hohe Preiserhöhung im zweistelligen Bereich, die wir so nicht nachvollziehen können“, bestätigt Gernot Kasel, Pressesprecher von Edeka. Er betont gleichzeitig: „Es gibt keinen Lieferstopp und keine Engpässe, wir haben genügend Ware.“ Kunden würden zudem preisgünstige Alternativen vorfinden.

Die Pressestelle von Red Bull ließ eine BILD-Anfrage unbeantwortet.

Red Bull und Edeka zoffen sich seit Frühjahr um Preise

Der aktuelle Konflikt kommt nicht überraschend. Red Bull und Edeka zoffen sich bereits seit dem Frühjahr um Preise und Konditionen. Ende September folgte ein kurzfristiger Lieferstopp für eine Reihe von Sorten der Reihe Red Bull Editions.

Ende Oktober kam es nach BILD-Informationen zunächst zu einer Einigung. Doch die Ruhe währte nicht lange. Bereits Anfang Dezember kündigte Red Bull überraschend die nächste Preiserhöhung für Januar 2026 an.

Druck mit Bestellmengen und Auslistungen

Im Preiskampf kennen Händler kein Pardon: Mit Bestellbremsen, Auslistungen und Lieferstopps setzen sie Hersteller unter Druck – um bessere Preise und Konditionen zu erzwingen.

Für Markenhersteller wie Red Bull ist das besonders schmerzhaft: Fehlt die Ware im Regal, bricht der Absatz ein. Doch auch die Händler zahlen einen Preis. Als Edeka im Herbst Bestellmengen drosselte, sorgte das bei vielen Kaufleuten für Ärger. Denn Red Bull ist ein wichtiger Umsatztreiber – vor allem bei jungen Kunden.