Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind in der Nacht mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Weitere 27 Menschen seien teils schwer verletzt worden, teilte der staatliche Zivilschutz auf Facebook mit. Bei dem Angriff auf eine Hafenanlage sei auch ein mit Passagieren besetzter Bus getroffen worden. Zudem seien Lastwagen und Autos auf einem Parkplatz in Brand geraten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Erst am Donnerstag war in Odessa eine Frau bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Auto ums Leben gekommen. Ihre drei Kinder seien dabei schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Kiper auf Telegram mit.
US-Geheimdienste gehen mehreren Berichten zufolge weiterhin davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin die gesamte Ukraine erobern will und Gebiete des ehemaligen Sowjetimperiums beansprucht. Der jüngste der Geheimdienstberichte stammt vom September, sagte eine der insgesamt sechs mit den Einschätzungen vertrauten Personen. Demnach stimmen die US-Erkenntnisse mit den Ansichten europäischer Regierungen überein. „Die Geheimdienste sind schon immer davon ausgegangen, dass Putin mehr will“, so der demokratische Abgeordnete Mike Quigley aus dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses. Die Darstellung steht im Widerspruch zu den Friedensbemühungen der US-Regierung des republikanischen Präsidenten Donald Trump, der erklärt hat, dass Putin
den Krieg beenden will.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat seinen Ukraine-Unterhändler Günter Sautter zu den für das Wochenende geplanten Gesprächen zwischen den USA und Russland über eine Friedenslösung nach Florida geschickt. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, brach der außenpolitische Berater des Kanzlers am Freitag nach Miami auf, wo er „informelle Gespräche mit der US-Regierung“ führen werde. Geplant ist ein Gespräch mit dem Ukraine-Sonderbeauftragten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff. Auch Vertreter von Großbritannien und Frankreich sollen daran teilnehmen. Gespräche der deutschen und russischen Seite sind nicht geplant.