Tesla hat seinen humanoiden Roboter mit dem Namen Optimus dem Publikum in Berlin vorgeführt. Auf dem Weihnachtsmarkt im Einkaufscenter LP12 gab die Maschine Popcorn aus, überreichte Weihnachtskugeln in Pappschachteln und winkte den Kunden zu. Tesla kündigte an, „Ende 2026/Anfang 2027“ solle Optimus auf den Markt kommen. Der Preis werde 20.000 bis 25.000 Dollar (rund 17.000 bis 21.000 Euro) pro Stück betragen.
Der 1,73 Meter hohe Roboter soll laut Tesla „unsichere, sich wiederholende und langweilige Aufgaben übernehmen“ – etwa auch Saubermachen und Kochen. Menschen sollten mehr Zeit für das haben, „was sie lieben“. Der Roboter könne auch Arbeitskräfte ersetzen, etwa in der Lagerhaltung.
Optimus werde aktuell in der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont eingesetzt, dort müsse er etwa Batteriezellen sortieren oder am Montageband „unterstützen“. Laut dem Unternehmen ist der Roboter fähig, empfindliche Objekte wie Eier oder Werkzeuge zu handhaben und kann sich auf zwei Beinen in unebenem Gelände fortbewegen.
Am Stand bildete sich eine lange Schlange. Wie bei anderen ähnlichen Demonstrationen von Tesla blieb jedoch unklar, inwieweit Optimus dabei autonom agierte oder zumindest teilweise ferngesteuert wurde.
Musk sieht Zukunft in Robotern
Während die Verkäufe von Teslas Elektroautos in diesem Jahr erneut sinken dürften, verkündet Konzernchef Elon Musk, dass die Zukunft der Firma in selbstfahrenden Robotaxis und menschenähnlichen Robotern liegen werde.
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So beharrt Musk darauf, dass die Optimus-Roboter des Konzerns das Potenzial hätten, zum „größten Produkt aller Zeiten“ zu werden. Die für kommendes Jahr in Aussicht gestellte Version 3 werde sich so flüssig bewegen, dass sie „wie ein Mensch in einem Roboter-Kostüm“ wirken werde, sagte er etwa im Oktober.
Optimus als Chirurg?
Musk sagt auch voraus, dass es auf der Welt mehr Roboter als Menschen geben werde. Selbstfahrende Autos und Roboter würden eine „Welt ohne Armut“ herbeiführen, in der jeder Zugang zu bester medizinischer Versorgung habe. Denn: „Optimus wird ein unglaublicher Chirurg sein“, verkündete Musk. Er hoffe, die Produktion der Roboter bis Ende kommenden Jahres zu starten.
Bislang gehen Berichte davon aus, dass die Roboter bei Präsentationen noch teilweise ferngesteuert werden. Im Netz sorgte ein Video für Aufsehen, in dem ein Optimus-Roboter bei einem Event in Miami wie ein Brett nach hinten umkippt. Vor dem Fall hebt er beide Arme zum Kopf; seine Bewegung legt nahe, dass ein Mensch, der ihn aus der Ferne steuerte, eine 3D-Brille abnahm. Tesla äußerte sich nicht dazu.
Umkämpfte Zukunftsmärkte
Sowohl bei selbstfahrenden Taxis als auch bei Robotern hat Tesla viel Konkurrenz. So forschen viele chinesische Unternehmen an Robotern, und US-Firmen wie Agility Robotics und Figure AI arbeiten daran, die Maschinen in der Industrie einzusetzen. So erfüllten Roboter von Figure AI testweise ein halbes Jahr Aufgaben im US-Werk von BMW in Spartanburg.
Beim autonomen Fahren ist unterdessen die Google-Schwesterfirma Waymo führend. Sie hat in verschiedenen US-Städten mehr als 2.500 fahrerlose Fahrzeuge im Einsatz, während Tesla bisher auf einige Dutzend Wagen in der texanischen Stadt Austin mit einem Aufpasser im Beifahrersitz kommt.
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