Newsblog zum Ukraine-Krieg
USA wollen wohl direkte Gespräche zwischen Russland und Ukraine
Aktualisiert am 20.12.2025 – 16:57 UhrLesedauer: 36 Min.
Donald Trump (v. l. n. r.), Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin (Fotomontage): Kommt es bald zu direkten Gesprächen zwischen Kiew und Moskau? (Quelle: IMAGO/Presidential Office of Ukraine/imago)
Die USA wollen offenbar ein neues Format für die Ukraine-Friedensgespräche. Delegationen treffen sich in Florida, um zu verhandeln. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Die USA haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein mögliches neues Format für Friedensgespräche mit Russland angeboten. Kiew werde über das Format entscheiden, sobald klar sei, ob die am Freitag wieder aufgenommenen bilateralen Gespräche mit US-Unterhändlern positiv verliefen, sagte Selenskyj am Samstag vor Reportern in Kiew. Die USA hätten erklärt, sie würden ein separates Treffen mit Vertretern Russlands abhalten. „Und sie haben das folgende Format vorgeschlagen, soweit ich das verstehe: Ukraine, Amerika, Russland und, da es dort Vertreter Europas
gibt, wahrscheinlich auch Europa“, sagte Selenskyj.
US-Unterhändler sollten sich am Samstag mit russischen Regierungsvertretern in Florida treffen. Ukrainische und europäische Gesandte hatten am Freitag in den USA eine Gesprächsrunde mit ihren amerikanischen Kollegen abgehalten und vereinbart, die Kontakte bald wieder aufzunehmen, wie der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umjerow mitteilte. Die Ukraine und Russland haben seit Juli nicht mehr direkt miteinander verhandelt.
Die Verhandlungen über eine Friedenslösung in der Ukraine gehen nach fast vier Jahren des russischen Angriffskriegs in die nächste Runde. Bereit am vergangenen Sonntag und Montag hatte es Gespräche zwischen führenden europäischen Staaten, den USA und der Ukraine in Berlin gegeben. Nun möchten die amerikanischen Unterhändler die Ergebnisse mit Vertretern Russlands in Miami im US-Bundesstaat Florida rückkoppeln.
Vor Tagen kündigte ein hochrangiger US-Beamter an, dass man sich in Arbeitsgruppen treffen wolle. Militärvertreter sollen demnach auch dabei sein. Die USA sehen sich in dem Konflikt als Vermittler. Auch ukrainische und europäische Regierungsvertreter werden in Florida erwartet, darunter der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Friedrich Merz, Günter Sautter. Er hatte sich bereits am Freitag auf den Weg gemacht, um dort „informelle Gespräche mit der US-Regierung“ zu führen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.
Medienberichten zufolge ist ein Treffen mit dem Ukraine-Sonderbeauftragten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, geplant, an dem auch Vertreter von Großbritannien und Frankreich teilnehmen sollen. Gespräche der deutschen mit der russischen Seite sind nicht vorgesehen. Die russische Delegation soll den Berichten zufolge von Präsident Wladimir Putins Berater Kirill Dmitrijew angeführt werden. Er soll mit Witkoff über die Ergebnisse der zweitägigen Gespräche in Berlin sprechen.
Das ukrainische Militär hat nach eigener Darstellung ein russisches Kriegsschiff im Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen und beschädigt. Das Schiff „Ochotnik“ (Jäger) habe sich auf einer Patrouillenfahrt in der Nähe einer Öl- und Gasförderplattform befunden, teilte der Generalstab in Kiew auf Telegram mit. Zudem sei eine Ölbohrplattform getroffen worden. Diese gehört demnach dem russischen Konzern Lukoil.
