
Karlsruhe mit dem ersten Punkt seit sechs Spielen, Bochum in der vierten Partie in Folge ungeschlagen: Für den KSC und den VfL gab es in der 2. Fußball-Bundesliga nicht das große Weihnachtsgeschenk, aber allemal einen akzeptablen Jahresabschluss.
Durch das 2:2 (1:0)-Remis im letzten Spiel des Jahres ändert sich an der Tabellensituation nichts. Karlsruhe und Bochum überwintern als Tabellennachbarn im Mittelfeld. Die Gäste aus Karlsruhe präsentierten sich vor allem mit kämpferisch beeindruckender Mentalität. Zweimal konnten sie Bochumer Führungen wieder egalisieren.
Bochums Trainer Uwe Rösler sagte gegenüber der Sportschau: „Ich muss mich bei der Mannschaft bedanken. Wenn mir, als ich hier angefangen habe, einer gesagt hätte, dass wir nach 17 Spielen 21 Punkte haben, den hätte ich für verrückt erklärt.“
VfL-Aufwind gegen KSC-Abwärtsspirale
Das Spiel in Bochum stand unter komplett gegensätzlichen Vorzeichen. Der schwach in die Saison gestartete VfL befindet sich seit dem Trainerwechsel zu Uwe Rösler im Aufwind. Nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage und Gegentor hatten sich die Bochumer ins Mittelfeld und bis auf einen Punkt an den KSC herangepirscht. So stand auf dem Wunschzettel des VfL, die Trendwende fortzusetzen und mit den eigenen Fans einen erfolgreichen Jahresabschluss zu feiern.
Komplett konträr dagegen die Lage beim stark gestarteten Karlsruher SC: Satte fünf Pleiten in Folge fuhr der KSC in den jüngsten Partien ein, zuletzt zu Hause mit 0:4 gegen Paderborn. Hinzu kam der überraschende Rauswurf von Co-Trainer Zlatan Bajramovic, der nicht nur bei Trainer Christian Eichner für Erstaunen – und viel Unruhe im Verein – sorgte. Damit nicht genug: Karlsruhes bester Scorer Fabian Schleusener musste nach seinem Platzverweis gegen Paderborn zuschauen, ebenso Abwehrchef Marcel Franke, der in derselben Partie Gelb-Rot gesehen hatte.
Abwechslungsreicher Schlagabtausch zwischen Bochum und Karlsruhe
Bochums Max Pannewig sorgte schon früh für den ersten Akzent der Gastgeber, als er zwei Abwehrspieler stehen ließ, aus 14 Metern aber nur einen laschen Schlenzer Richtung langes Eck hinbekam. Kein Problem für KSC-Torhüter Hans Christian Bernat (2.). Karlsruhe agierte in der Folge immer mutiger, ohne richtig heiße Chancen zu kreieren. Da beide Teams sich nicht versteckten, entwickelte sich ein abwechslungsreicher Schlagabtausch, den Francis Onyeka mit der Bochumer Führung hätte krönen können. Doch freistehend zentral im 16er trat er über die scharfe Hereingabe von Maximilian Wittek (14.) – die bislang gefährlichste Szene der Partie.
Bochums Timo Horn rettet Pausenführung
Trotz Ungenauigkeiten im Zuspiel auf beiden Seiten blieb die Partie wegen der hohen Intensität interessant, mit leichten Vorteilen für die gefährlicheren Gastgeber. Und dem Führungstor – unter tätiger Mithilfe der Karlsruher. Nach einer Ecke kam der Ball über zwei Stationen zum zentral im Strafraum postierten Onyeka, für den sich niemand verantwortlich fühlte. Der Youngster konnte sich die Ecke aussuchen und vollendete halbhoch zum 1:0 ins linke Eck (35.).
Wenig später hätte der komplett blanke Ex-KSCler Philipp Hofmann für Bochum erhöhen können, konnte seinen Kopfball in Rücklage aber nicht genug drücken (42.). Der Rückstand hatte den Badenern ein wenig den Stecker gezogen. Dennoch präsentierte sich die Bochumer Abwehr nicht sattelfest: Marvin Wanitzek tauchte kurz vor dem Pausenpfiff frei vor Horn auf, der aber einmal mehr seinen Wert für die Bochumer bewies und reaktionsschnell mit dem Fuß abwehrte (45.+3).
Karlsruher Blitzstart in Halbzeit zwei
Nichts zu halten gab es für Horn jedoch beim Karlsruher Blitzstart in Halbzweit zwei. Beim Kopfball des eingewechselten Shio Fukuda war er noch mit den Fingerspitzen dran, den freien Ball pfefferte der ebenso freie Wanitzek aber aus kurzer Distanz zum 1:1 ins Bochumer Tor (47.). Die Gäste wollten mehr, intensivierten ihre Offensivbemühungen.
Bochums Onyeka schlägt erneut zu
Und da beide Defensivformationen arge Schwächen zeigten, mehrten sich die gefährlichen Szenen in den Strafräumen. Eine davon wusste erneut der 18-jährige Onyeka zu nutzen. Zunächst hatte sich Hofmann gegen gleich vier Karlsruher durchgesetzt, seine Flanke nickte Onyeka zu seinem sechsten Saisontreffer in die Maschen.
Karlsruhe ging nun noch mehr ins Risiko, Bochum massierte die Defensive, warf sich in die Abschlussversuche von David Herold und Fukunda. Letztlich sorgte dann Fukudas Kopf für den Ausgleich: Herolds Flanke von der linken Seite drückte der Joker über die Linie (86.). Trotz wilder Schlussminuten gelang keinem Team mehr der Siegtreffer.
Bochum gegen Darmstadt, Karlsruhe gegen Münster
Nach der Winterpause empfängt Bochum am Sonntagmittag den SV Darmstadt (18.01.2026, 13.30 Uhr). Karlsruhe ist am Samstagmittag bei Preußen Münster zu Gast (13.00 Uhr).