Der zweite Matchpuck zur DEL flutscht davon. Die Dresdner Eislöwen unterlagen im sechsten DEL2-Finale gegen die Ravensburg Towerstars mit 2:4. Damit fällt die Entscheidung über den erstmaligen Aufstieg von Dresden erst am Dienstag (20 Uhr) im letzten Endspiel.
Ravensburg ist nun mental etwas im Vorteil, holte ein 1:3 in der Serie zum 3:3 auf und hat Heimrecht. Die Towerstars können damit dem sportlichen Absteiger Düsseldorfer EG auf den letzten Metern noch den Klassenerhalt besorgen. Dass sie selbst nicht aufstiegsberechtigt sind und deshalb deutlich weniger Druck haben, scheint auch eine Rolle auf dem Eis zu spielen.
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Die Stimmung in der mit 4.500 Zuschauern proppevollen Dresdner Joynext Arena ist mehr als finalwürdig. Über 10.000 Ticketanfragen hatten die Sachsen vor dem Spiel erhalten, deshalb versammeln sich vor der Halle nochmal knapp 2.000 Fans, um mit ihren Eislöwen zu fiebern.
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Und sie dürfen früh jubeln. Dane Fox verwertet nach 98 Sekunden einen Abstauber nach Schuss von Kapitän Travis Turnbull. Früher spielte der Stürmer in der NHL, jetzt soll Dresden in die DEL führen. Trotzdem spürt man, dass teils noch etwas Nervosität abgeschüttelt werden muss.
Dann gibt es eine erste umstrittene Unterzahl für Ricardo Hendreschke wegen vermeintlichen Stockschlags. Ravensburgs Mathew Santos kann die nach herrlicher Vorarbeit von Robbie Czarnik zum 1:1 (8.) nutzen.
Doch auch die Eislöwen schlagen im ersten Powerplay sofort zurück. Diesmal ist Fox der Assistgeber und Turnbull lenkt den Puck zum 2:1 in die Maschen (14.).
Mehrfach rettete Ravensburg-Keeper Ilya Sharipov in höchster Not
Foto: Thomas Heide
Im zweiten Drittel hat Dresden mit zwei Überzahl-Spielen die Chance, die Weichen in eine klare Richtung zu stellen. Aber immer wieder zögern die Top-Spieler mit dem Abschluss, warten manchmal zu lang auf die beste Einschussgelegenheit. Dagegen bleiben die Schwaben eiskalt im zweiten Powerplay. Wieder ist es Santos, der abzieht. Danny Aus den Birken rutscht das Ding diesmal durch – 2:2 (31.)!
Jetzt merkt man den Eislöwen an, dass die Nerven doch etwas mitspielen. Die historische Chance ist so nah und fühlt sich trotzdem so weit weg an. Zwei weitere Powerplays werden ausgelassen, weil man offensichtlich etwas zu verkopft ist und es zu genau machen will. Darum ist in der zweiten Pause klar, dass es ein echter Krimi wird.
Dresden braucht ein letztes Wunder
Weiter drücken die Eislöwen auf den Siegtreffer. Fox hatte erneut freie Bahn, scheitert aber. Es ist wie verhext, das entscheidende Ding will nicht her. Und fällt plötzlich aus dem Nichts auf der anderen Seite. Erik Karlsson lupft die Scheibe zur Schockstarre in der Halle sehenswert in den Winkel – 2:3 (51.). Die Dresdner rennen an, feuern noch zig Schüsse ab und habe eine weitere Überzahl.
Der Puck springt nicht wie er will, selbst aus Nahdistanz fällt er nicht rein. Sharipov rettet für die Gäste immer wieder. Und so trifft Louis Latta für die Gäste ins leere Netz (60.).
Der Aufstieg in die DEL ist noch nicht verloren, jetzt brauchen die Dresdner ein letztes Wunder. So oft sind sie diese Saison aus dem Nichts zurückgekommen, jetzt müssen sie das am Dienstag noch ein letztes Mal tun…