Kaum Friedenshoffnung
Kreml: Putin will mit Macron sprechen
21.12.2025 – 09:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Jahr 2019 in Paris. (Quelle: IMAGO/Pool/ABACA)
Der russische Präsident führt seit knapp vier Jahren Krieg gegen sein Nachbarland. Jetzt erklärt er sich bereit, dem französischen Präsidenten seine Sicht auf die Dinge zu erläutern.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Bereitschaft zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron signalisiert. Das sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti. Voraussetzung sei allerdings, dass beide Seiten wollten.
„Wenn also der gegenseitige politische Wille vorhanden ist, kann dies nur positiv bewertet werden“, erklärte Peskow. Konkrete Pläne für ein Treffen oder ein Telefonat nannte der Kreml-Sprecher nicht.
Macron hatte am Freitag erklärt, es liege „in unserem Interesse als Europäer und Ukrainer“, die Gespräche mit Putin über ein Ende des Krieges wieder aufzunehmen. Der französische Präsident hatte sich in der Vergangenheit mehrfach um direkte Kontakte zum Kreml bemüht – auch noch kurz vor Beginn der russischen Invasion im Februar 2022.
Zugleich machte der Kreml deutlich, dass von möglichen Gesprächen keine schnellen Fortschritte zu erwarten seien. Peskow erklärte, ein Treffen oder Telefonat solle vor allem dem Austausch über die jeweiligen Positionen dienen, nicht aber dazu, den Gesprächspartner zu überzeugen oder unter Druck zu setzen. Putin sei jederzeit bereit, die russische Sicht „aufrichtig und konsequent“ darzulegen.
Zuletzt hatten Putin und Macron Anfang Juli dieses Jahres miteinander telefoniert. Nach Angaben des Élysée-Palasts drängte Macron damals auf eine rasche Waffenruhe und den Beginn von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Der Kreml erklärte anschließend, Putin habe auf der Anerkennung russisch besetzter Gebiete als russisches Staatsgebiet bestanden. Moskau hat mehrere ukrainische Regionen annektiert, kontrolliert diese aber nicht vollständig.
Parallel zu Macrons Vorstoß laufen weitere diplomatische Bemühungen außerhalb Europas. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten am Freitag bei ihrem Gipfel beschlossen, der Ukraine einen Kredit in Höhe von 90 Milliarden Euro zu gewähren, um drohende Haushaltslücken zu schließen. Uneinigkeit herrschte hingegen darüber, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Finanzierung heranzuziehen.
Unabhängig davon verhandeln in den USA Vertreter Russlands und der Vereinigten Staaten über mögliche Wege zu einer Beendigung des Krieges. In Miami laufen Gespräche zwischen russischen Unterhändlern und der US-Seite, die Moskau als konstruktiv bezeichnete. Washington drängte wohl darauf, Vertreter der USA, Russlands und der Ukraine erstmals seit Monaten wieder an einen Tisch zu bringen. Ob und wann es zu einem solchen trilateralen Treffen kommt, ist jedoch offen.
