Zunächst sterben Nerven ab, verdicktes Blut verstopft die Gefäße. In schweren Fällen breiten sich die Bakterien im ganzen Körper aus. Die Haut ist übersät von Flecken, Gewebe, Knochen und Muskeln werden zerstört, Gliedmaßen können absterben.
Arbeiter aus Nepal infiziert
In Kroatien kam es jetzt zu einer Infektion. Es handelt sich bei dem Infizierten um einen Arbeiter aus Nepal, der seit zwei Jahren mit seiner Familie in dem beliebten Urlaubsland lebt. Laut einem Bericht von „24sata“ sei dies aber ein Einzelfall, kein Ausbruch. Das kroatische Institut für öffentliche Gesundheit (HZJZ) bestätigte demnach, dass es sich um einen importierten Fall handelt. Der Patient bekam sofort eine Antibiotikatherapie, alle engen Kontaktpersonen werden beobachtet oder präventiv behandelt.
Bei lange Zeit unbehandelten Infektionen werden die Knochen angegriffen, beginnen sich Gliedmaßen zu deformieren
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Wie der Infektionsspezialist Dr. Bruno Baršić vom Klinikum Dubrava mitteilte, bestünde keine Gefahr einer Ausbreitung: „Um sich anzustecken, ist ein längerer und enger Kontakt erforderlich, beispielsweise wenn man im selben Haushalt lebt, im selben Bett schläft und unter schlechten Lebensbedingungen lebt.“
Am häufigsten, zumeist in Asien, verbreitet ist die milde tuberkuläre Lepra, die durch eine starke zelluläre Immunantwort des Körpers gegen das Mycobacterium leprae gekennzeichnet ist. Folge: helle Flecken auf der Haut, aber auch Nervenschäden
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Zwei Fälle in rumänischem Massage-Salon
Auch das Gesundheitsministerium in Rumänien bestätigte zwei Lepra-Infektionen und zwei weitere Verdachtsfälle. Nach einem Bericht des rumänischen „Radio Liberty“ hätten alle Betroffenen in einem mittlerweile durch die Behörden geschlossenen Wellness-Salon in Cluj-Napoca gearbeitet und seien unter Quarantäne gestellt worden.
Es handelt sich demnach um vier Frauen, die ursprünglich aus Asien stammen und als Masseurinnen arbeiteten. Gesundheitsminister Alexandru Rogobete in einer Mitteilung: „Die Situation wird mit größter Verantwortung gehandhabt“, das Risiko für die Allgemeinbevölkerung bliebe aber gering.
Lepra gut behandelbar
Der letzte Fall in Kroatien liegt mehr als 30 Jahre, der letzte in Rumänien knapp 45 Jahre zurück. Laut „Deutschem Ärzteblatt“ wurden in Deutschland bis 2015 hin und wieder Infektionen bei Migranten festgestellt. Eine Übertragung allein per Händedruck ist nicht möglich. Symptome treten manchmal erst Jahre nach der Ansteckung auf. Heute ist Lepra, auch bekannt als Hansen-Krankheit, mit Antibiotika über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren vollständig heilbar. Die Ansteckungsgefahr verschwindet in der Regel wenige Tage nach Behandlungsbeginn.