Die Stuttgarterin Olivia von Platen ist Influencerin und Mutter. Auf Social Media gewährt die 29-Jährige ihren Followern Einblicke in ihren Alltag und spricht mit ihrer Freundin und Ex-Miss Germany Anahita Rehbein in ihrem gemeinsamen Podcast „A&O Hotline“ über Themen wie das Muttersein und Kindererziehung. Mit ihrem Mann und Ex-Porsche-Manager Detlev von Platen hat sie bereits zwei gemeinsame Kinder. Ein Gespräch über Trauer, den Umgang mit dem Verlust nach einer Fehlgeburt als Person des öffentlichen Lebens und Themen, die nicht länger in der gesellschaftlichen Tabu-Zone verstauben sollen.
Frau von Platen, nach Ihrer Fehlgeburt vor etwa vier Wochen haben Sie in einem emotionalen Instagram-Video über ein Tabu-Thema gesprochen – was hat sie dazu bewegt, Ihren persönlichen Verlust öffentlich zu teilen?
Es ist ja so, dass ich schon vorher mit dem Thema in der Öffentlichkeit stand. Schon davor hatte ich mich dazu entschieden, alles rund um meine Schwangerschaft zu teilen, auch unseren Kinderwunsch-Gedanken habe ich damals öffentlich gemacht.
Man bekommt von vielen Paaren mit, dass es zum Teil sehr lange dauern kann, bis man überhaupt schwanger wird. Dieser ganze Prozess – vom Kinderwunsch bis zur Schwangerschaft und die ersten drei Monate davon – das ist ein Thema, das normalerweise immer komplett im Verborgenen stattfindet.
Inwiefern?
In der Regel teilen Frauen ihrem Umfeld erst nach der zwölften Woche mit, dass sie schwanger sind. Das wollte ich ändern und habe meine Schwangerschaft recht früh öffentlich gemacht. Deshalb gehört es für mich dazu, jetzt auch über die Fehlgeburt zu sprechen. Wenn ich mich plötzlich gar nicht mehr gemeldet und mich zurückgezogen hätte, dann wäre es ja quasi die gleiche Information gewesen.
Außerdem möchte ich zeigen, dass das Thema so viele Frauen betrifft. Ich möchte das Thema Fehlgeburt aus der Tabu-Ecke hervorholen. Es ist nichts, wofür man sich schämen muss oder worüber man schweigen sollte. Im Gegenteil, man sollte offen darüber sprechen.
Welche Tabus meinen Sie konkret?
Gerade das Thema Frauengesundheit ist ein Thema, das so viele betrifft, gleichzeitig wissen viele kaum etwas darüber. Damit meine ich nicht nur den unerfüllten Kinderwunsch, die frühe Zeit der Schwangerschaft oder Fehlgeburten, sondern beispielsweise auch das Thema Wechseljahre. Es ist heutzutage immer noch eine Art Tabu-Thema, weil so viele Menschen der Meinung sind, dass man darüber nicht in der Öffentlichkeit sprechen darf. Dabei würde es helfen, wenn man mehr darüber wüsste – auch einfach, um sich gedanklich und emotional darauf vorbereiten zu können.
Was sollte Ihrer Meinung nach passieren?
Über die Schwangerschaft weiß man viel – was man darf, was man nicht darf – aber nur ab einer bestimmten Schwangerschaftswoche. Aber gerade diese Anfangszeit einer Schwangerschaft ist doch für die meisten Frauen die schwierigste Zeit. Deshalb wäre es wichtig, mehr darüber zu sprechen. So würde Frauen schon in dieser frühen Phase mehr Verständnis entgegengebracht werden – beispielsweise auf der Arbeit durch einen Kündigungsschutz oder wenn sie sich „nur“ wegen Übelkeit krankmelden. Mit diesem Wissen könnte die Gesellschaft viel früher mit Empathie reagieren – das kann man nicht, wenn man nicht weiß, dass jemand schwanger ist.
Sehen Sie sich als Person des öffentlichen Lebens und Influencerin in einer Art Verantwortung, das zu ändern?
Ich würde nicht sagen, dass ich mich persönlich in einer Verantwortung sehe. Gleichzeitig habe ich durch meine Öffentlichkeit die Möglichkeit, den Leuten einen Mehrwert mitzugeben und auf diesem Weg Frauen, die mit dem Problem ganz allein sind, Halt zu geben. Das ist nicht unbedingt ein Gefühl von Verantwortung, sondern ich sage mir eher: Hey, ich kann jetzt die Person sein, die Betroffenen zeigt, dass sie damit nicht allein sind.
Was geben Sie diesen Frauen mit auf den Weg?
Ich möchte den Frauen vermitteln, dass sie selbstbestimmt handeln dürfen und über ihre Trauer sprechen können. Jedes Gefühl sollte erlaubt sein und auch anerkannt werden – seien es Ängste während der Frühschwangerschaft oder die Trauer über den Verlust. Mir selbst hat es sehr gutgetan, offen über meine Gefühle zu sprechen und mich mit Freundinnen auszutauschen. Natürlich kann man keiner Frau vorschreiben, wie sie damit umgehen soll. Aber oft hilft es, über Trauer und Verlust zu reden und es nicht nur mit sich selbst auszumachen.
Was hat Ihnen selbst geholfen, im ersten Moment mit dem Verlust klarzukommen?
Das war ein Ratschlag, den ich über Social Media als eine Reaktion auf mein Instagram-Reel bekommen habe. Die Person meinte, man solle sich das Ganze weniger wie den Tod, sondern eher wie eine Seele vorstellen, die wiederkommen kann. Das ist sehr spirituell, so denke ich normalerweise gar nicht. In diesem Fall hat es meine Trauer aber in ein Warten verwandelt. In ein Warten, dass dieses Kind wiederkommen kann. Dadurch fühlt es sich nicht mehr ganz so endgültig an. Das war mir auch eine Hilfe, als ich darüber nachgedacht habe, was mit dem Kind nach seinem Tod passiert. Denn es war ja noch immer in meinem Bauch. Durch die Vorstellung der Seele, die einfach wiederkommen kann, konnte ich damit in gewisser Weise besser umgehen.
Wie war das für Ihren Mann?
Er war im ersten Moment fast geschockter als ich. Für ihn war es so völlig aus der Welt, dass es so etwas geben könnte. Ich hingegen war ja schon die gesamte Schwangerschaft über unsicher, weil sie schon mit Blutungen begonnen hatte. Als das überstanden war, war für ihn klar: Jetzt ist alles gut. Bei mir hat danach aber die Unsicherheit überwogen. Entsprechend war mein Mann eher derjenige, den die Nachricht von der Fehlgeburt eiskalt erwischt hat. Er ist dann aber schnell umgeswitcht in die Rolle desjenigen, der die Familie in Stand halten muss. Ich war super stolz auf ihn. Denn ein Punkt, den man oft vergisst, ist: Nach einer Fehlgeburt wird viel über den Verlust der Mutter gesprochen, doch natürlich macht auch der Mann eine große Trauer durch.
Wie haben Sie die Zeit kurz nach dem Verlust erlebt?
Nach dem ersten Schock stand ich vor der Entscheidung: Warte ich jetzt noch ab, bis der Abgang eingeleitet wird – der eigentlich nichts anderes ist als eine sehr frühe Geburt, entsprechend verbunden mit Wehen – oder holt man das Kind mit einem Eingriff? Ich habe es nach zwei Tagen einfach nicht mehr mit dem Wissen ausgehalten, dass das Kind noch immer in meinem Bauch ist und habe mich dann für die Operation entschieden. Nach der Ausschabung wurde aber noch ein Rückstand von Geweberesten festgestellt und ich musste noch einmal ins Krankenhaus, hatte über mehrere Tage extreme Schmerzen.
Anmerkung der Redaktion: Die Ausschabung (Kürettage) ist ein gynäkologischer Eingriff, bei dem Gewebe aus der Gebärmutterhöhle unter Narkose entfernt wird. Damit soll auch eine Infektion vorgebeugt werden. Je nach medizinischem Anlass und Befund kommen unterschiedliche Verfahren der Ausschabung zum Einsatz.
Dazu kam natürlich der Hormoncrash wie nach einer normalen Geburt auch. Abgesehen von der psychischen Belastung war das auch körperlich sehr anstrengend.
Mittlerweile sind einige Wochen vergangen. Wie kommen Sie – auch im Kreis der Familie – mit dem Thema klar?
In meiner Familie und mit meinen Eltern spreche ich sehr offen darüber. Meine Eltern sind im medizinischen Bereich tätig und kennen sich aus. Eine der größten Stützen ist gerade aber mein Mann. Er geht sehr gut mit dem Thema um versucht nicht, meine Gefühle zu lenken oder klein zu reden. Er sagt: Es ist alles okay, was du gerade fühlst. Das ist mir sehr wichtig. Denn es gibt viele Fälle, in denen der Mann die Frau in dieser Situation allein lässt. Auch deshalb finde ich es wichtig, öffentlich über das Thema zu sprechen, um auch Männer mit dem Thema abzuholen. Viele können damit einfach nicht umgehen und richten so, wenn auch nicht absichtlich, Schaden an.
Familie von Platen im Familienurlaub: Gerade aktuell ist die gemeinsame Zeit für Olivia von Platen sehr wichtig. Foto: privat
Auch Ihre beiden Töchter (3 und 5 Jahre alt) haben mitbekommen, dass Sie das Baby verloren haben. Wie vermittelt man Kindern eine solche Nachricht?
Ich hatte mir darüber schon Gedanken gemacht, als ich überlegt habe, wann ich den Kindern sage, dass ich schwanger bin. Ich habe ihnen dann eine Geschichte erzählt, die das Thema Fehlgeburt beinhaltet – aber eben auf eine sehr kindgerechte Weise. Ich habe den Gedanken aufgegriffen, dass das Baby eine Seele ist, die in den Bauch kommt und guckt, ob es ihr auf der Erde gefällt, sie aber vielleicht auch wieder geht. So wollte ich vermeiden, dass die Kinder verletzt werden und so direkt in Kontakt mit dem Tod kommen, denn das Thema ist für sie so gar nicht greifbar.
Wie haben die beiden reagiert?
Sie haben die Geschichte angenommen und meinten, „dann warten wir jetzt weiter, ob das Kind wiederkommt“. Meine große Tochter hat mir in dem Moment, als ich noch in absoluter Trauer war, sehr geholfen, denn sie hat gleich mit einer Leichtigkeit gesagt: „Das ist doch nicht schlimm, Mama, das kommt bestimmt wieder, wenn es wärmer ist, gerade ist es einfach zu kalt auf der Erde.“ Das hat mich dann direkt zum Lächeln gebracht. Meine kleinere Tochter hat hingegen noch oft gefragt, ob das Baby noch da ist. Dieses Nachfragen holen einen dann natürlich immer wieder ein, das war nicht einfach. Allgemein fand ich es aber beeindruckend, wie empathisch sie reagiert haben.
Olivia von Platen mit einer ihrer Töchter. Foto: Miriam Beverung
Wünschen Sie sich im Nachhinein, Sie hätten Ihren Kindern nicht so früh von der Schwangerschaft erzählt?
Darüber habe ich lange nachgedacht. Denn wenn eine solche Situation zu oft passiert, weiß ich nicht, ob man den Kindern damit schadet. Vielleicht würde ich beim nächsten Mal etwas länger warten. Aber das ist natürlich auch sehr davon abhängig, wie eine Schwangerschaft verläuft. Wenn man beispielsweise mit extremer Übelkeit zu kämpfen hat, kann man den Kindern schwer etwas vorspielen und ich würde sie auch nicht anlügen wollen. Gleichzeitig möchte ich die kleinen Herzen nicht unnötig belasten, sondern würde das Ganze mit schönen Geschichten umschreiben. Hundert Prozent sicher, wie ich es bei einer weiteren Schwangerschaft machen würde, bin ich aber noch nicht.
Inwiefern helfen Ihre Kinder Ihnen dabei, das Geschehene zu verarbeiten?
Durch meine Kinder konnte ich mich nicht, ich sag’s mal böse, zu sehr in meiner Trauer suhlen. In den ersten zwei Tagen nach der Fehlgeburt bin ich wirklich in ein Loch gefallen, war antriebslos. Die ganze Welt hat plötzlich keinen Sinn mehr gemacht, weil alles, was ich davor getan habe, sich um das Baby gedreht hat – das dann plötzlich nicht mehr da war. Meine Kinder haben mir da einen sehr großen Antrieb gegeben und mir gezeigt: Es muss trotzdem weitergehen.
Was macht ein solcher Verlust mit der Familie?
Wenn man etwas positives darin sehen möchte: Für das Familienleben und für den Zusammenhalt, vor allem zwischen mir und meinem Mann, war es eher eine Bereicherung. Ich habe dadurch gemerkt, wie empathisch er ist und wie sehr er für mich da ist. Das mag für viele „the bare minimum“ sein, aber ich denke, in vielen Familien ist das einfach nicht die Realität. Wenn man heiratet, sagt man ja so schön: in guten wie in schlechten Zeiten. Wenn man dann auch mal gemeinsam diese schlechten Zeiten durchgestanden hat, schweißt einen das als Paar auf einer Ebene zusammen, von der man vorher gar nicht wusste, dass es sie gibt. Es verbindet einfach, auch, wenn es eine schmerzliche Verbindung ist.
Inwiefern hat der Verlust Sie selbst als Frau und Mutter verändert?
Er hat mich in meiner Naivität erschüttert. Ich habe danach auch zu meinem Mann gesagt: Es ist zwar eigentlich eine schöne Erkenntnis, aber ich wurde davor in meinem Leben noch nie wirklich mit dem Thema Trauer konfrontiert. Ich bin sehr behütet aufgewachsen. Dann plötzlich zu erleben, dass einen etwas aus dem Nichts treffen kann, das einen so sehr aus dem Gleichgewicht bringt, darüber war ich sehr erschrocken.
Ein solch schmerzhaftes Erlebnis bringt, wie Sie selbst sagen, viele Ängste und Unsicherheiten mit sich. Wie blicken Sie jetzt auf das Thema Schwangerschaft?
Ich kann mir nicht vorstellen, mit der gleichen Leichtigkeit in eine neue Schwangerschaft zu gehen, wie davor. Ein solcher Verlust verändert einen für immer. Ich denke jetzt nicht mehr: Es wird schon alles gut werden, sondern ich lebe immer mit der Angst, dass etwas passieren könnte. Ich habe großen Respekt davor, denn eine neue Schwangerschaft bedeutet ja auch, all die Gefühle noch einmal zu durchleben und sich zurückzuerinnern. Deshalb ist es umso wichtiger, den Verlust aufzuarbeiten und nicht zu verdrängen – sonst holt er einen spätestens dann wieder ein. Vorbereiten kann man sich auf die Situation aber natürlich nicht. Dennoch sollte man sich die Vorfreude im Fall einer Schwangerschaft nicht nehmen lassen.
Wie kann das gelingen?
Das hängt unter anderem sehr vom Umfeld ab, finde ich. Viele Leute nehmen einem unbewusst die Vorfreude. Da erzählt man beispielsweise in der siebten Woche, dass man schwanger ist und als Reaktion kommt: „Ich gratuliere dir sicherheitshalber aber erst nach der zwölften Woche“. Das ist zwar gut gemeint, aber man erreicht damit das Gegenteil. Die Zeit bis dahin macht immerhin keinen kleinen Teil der Schwangerschaft aus – diese Zeit sollte man nicht in Unsicherheit verbringen müssen.
In einer Podcast-Folge erzählen Sie von einem Familienausflug in die Berge. Wie lenken sie sich gerade ab, um auf andere Gedanken zu kommen?
Das hat mir sehr geholfen. Es war gut, einfach mal aus dem Alltagstrott rauszukommen. Auch deshalb ist es so wichtig, dass man offen über eine Fehlgeburt spricht. Ansonsten weiß es niemand und es wird erwartet, dass man einfach weiter so funktioniert, beispielsweise zur Arbeit geht, als wäre nichts gewesen.
Außerdem kann diese Art der Ablenkung natürlich auch ein Stück weit helfen. Das ist auch ein Grund, warum ich mit Social Media weitergemacht habe. Ich hatte dadurch eine Aufgabe, die mich abgelenkt hat.
Stichwort Social Media – wird das Thema auf Ihrem Kanal und im Podcast Thema bleiben?
Es ist schwierig für mich, den Grat zu finden, wie viel ich darüber mit der Öffentlichkeit teile und wann es genug ist. Ich möchte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass ich das Thema um des Themas Willen verwende, um etwas für Social Media zu haben. Gleichzeitig ist unser Podcast sehr lebensnah und soll authentisch sein – ich teile dort das, was mir gerade im Moment so passiert. Es wäre für mich also mehr eine Show, nicht über die Fehlgeburt zu sprechen, als es zu tun. Ich kann Dinge recht gut verarbeiten und dann auch wieder in die Zukunft blicken – deshalb denke ich nicht, dass es für immer ein großes Thema sein wird. Gleichzeitig kann ich nicht ausschließen, dass es mal aufkommt, denn so einfach ist es dann auch wieder nicht, damit abzuschließen. Es holt einen immer wieder ein.
Wie reagieren Ihre Follower und Zuhörer darauf?
Viele, die selbst Mütter sind, interessieren sich natürlich für das Thema und geben mir auch viel positives Feedback. Es entsteht sogar ein Austausch unter den Followern. Aber es gibt natürlich auch Menschen, die mit dem Thema überhaupt nichts zu tun haben und mir beispielsweise folgen, weil sie Content über unseren Hund sehen wollen.
Zeigen diese Leute Ihnen das?
Natürlich bekomme ich dann zum Teil unempathische Nachrichten. Die muss man als Creator einfach für sich selbst filtern und in seinem Kopf aussortieren. Aber es sind auch unnötige Kommentare darunter wie „Ja, Freunde und genau deshalb sagt man sowas nicht vor der zwölften Woche“.
Wie reagieren Sie in einem solchen Fall?
Ich überlege ich mir dann schon, ob ich antworte und sage: „Ja doch, genau deshalb sollte man es vor der zwölften Woche sagen.“ Denn dann kann ich klar machen: Das Thema darf nicht tabuisiert werden. Es ist nichts wofür man sich schämen muss – gerade, wo es doch so viele Menschen betrifft.
Problematisch auch, wenn das andere Betroffene solche Kommentare lesen.
Genau, man sollte immer darauf achten, was man kommentiert. Vielleicht wollen die Leute mich ärgern oder sie mögen mich nicht. Aber man darf nicht vergessen, dass all das öffentlich ist. Und es vielleicht auch Frauen lesen, die selbst betroffen sind, aber solche Aussagen nicht wie ich so einfach wegwischen können. Da liegt die Verantwortung bei uns allen, solche Themen sensibel zu behandeln. Gleichzeitig ist meine Botschaft: Es gibt bei dem Thema kein Richtig und kein Falsch – jede Frau sollte damit so umgehen können, wie sie möchte, ohne eine Bewertung durch die Gesellschaft zu erfahren.
Hintergrund
Fehlgeburten in Deutschland
Schätzungsweise 10 bis 15 Prozent der bemerkten Schwangerschaften enden in Deutschland laut Angaben des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Fehlgeburt. Die meisten dieser Fehlgeburten, etwa 85 Prozent, treten dabei in den ersten 12 Schwangerschaftswochen auf. Da es in Deutschland keine offizielle Statistik gibt, liegt die tatsächliche Fehlgeburtenrate sehr wahrscheinlich sogar deutlich höher. Schätzungen zufolge erlebt jede dritte Frau eine Fehlgeburt.