Vertreter der USA und Russlands haben am Samstag neue Gespräche über ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine geführt. Der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew traf sich dazu in Miami im US-Bundesstaat Florida mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner, dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, wie ein russischer Insider sagte. Die Gespräche seien „konstruktiv“ verlaufen, sagte Dmitrijew am Samstag. Sie würden weitergehen und auch am Sonntag fortgesetzt.
Auch ukrainische und europäische Regierungsvertreter sollten in Florida dabei sein, darunter der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Friedrich Merz, Günter Sautter. Medienberichten zufolge ist ein Treffen mit Witkoff geplant, an dem auch Vertreter von Großbritannien und Frankreich teilnehmen sollen. Gespräche der deutschen und russischen Seite sind nicht vorgesehen.
Dem Treffen waren am Freitag Gespräche zwischen den USA und ukrainischen sowie europäischen Vertretern vorausgegangen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, sein Land unterstütze einen US-Vorschlag für trilaterale Gespräche mit den USA und Russland. Allerdings müssten dafür weitere Gefangenenaustausche ermöglicht werden. Zudem müsse ein Weg für ein Treffen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs aufgezeigt werden.
Russland schließt direktes Treffen mit ukrainischen Vertretern aus
Die USA schlagen ein trilaterales Treffen der nationalen Sicherheitsberater Amerikas, der Ukraine und Russlands vor, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform sagte. Einer russischen Quelle zufolge wurde ein direktes Treffen zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern von russischer Seite jedoch ausgeschlossen.
US-Außenminister Marco Rubio sagte nach den Gesprächen am Freitag, es gebe Fortschritte, aber bis zu einer Einigung sei es noch ein weiter Weg. Man müsse herausfinden, ob es eine Grundlage gebe, die für beide Seiten akzeptabel sei. Er hoffe, dass noch vor Jahresende eine Einigung erzielt werden könne, sagte Rubio.
© Lea Dohle
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Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt sich jedoch weiterhin nicht kompromissbereit. Die Bedingungen für ein Kriegsende hätten sich seit Juni 2024 nicht geändert, sagte Putin am Freitag bei einer Pressekonferenz in Moskau. Putin hatte damals gefordert, die Ukraine müsse ihre Nato-Beitrittsabsichten aufgeben und sich vollständig aus vier ukrainischen Regionen zurückziehen, die Russland für sich beansprucht. Gebietsabtretungen schließt die Ukraine bisher aber aus. US-Geheimdienstberichten zufolge will Putin zudem weiterhin die gesamte Ukraine erobern.
Der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umjerow sagte nach den Gesprächen am Freitag: „Wir haben uns mit unseren amerikanischen Partnern auf weitere Schritte geeinigt.“ Man wolle die gemeinsamen Bemühungen „in der nahen Zukunft“ fortsetzen, schrieb Umjerow auf Telegram.
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