Seit einem Vierteljahrhundert leistet Wolfgang Braun als Mitglied des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ wahre Kärrnerarbeit. Und das ehrenamtlich! Seit dem Jahr 2010 ist er Sprecher der regionalen Arbeitsgruppe des bundesweit tätigen Vereins.
Und es ist zweifellos Brauns Verdienst, dass diese überparteiliche Vereinigung in Duisburg und Umgebung bekannt und angesehen ist. Jetzt wurde Wolfgang Braun mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt, die höchste Auszeichnung, die in Deutschland für die Arbeit am Gemeinwohl vergeben wird.
Bei der Ordensverleihung im Duisburger Rathaus waren viele Gäste dabei. Die große Schar spiegelte auch die vielen Gruppen wider, die Wolfgang Braun für seine Arbeit immer mit ins Boot holt: die Kirchen, die Gewerkschaften, die Volkshochschule, die jüdische Gemeinde, die Deutsch-Französische Gesellschaft und andere.
Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn würdigte in einer schönen Ansprache die Verdienste von Wolfgang Braun, der „wie ein Fels in der Brandung“ die Werte der Demokratie zu bewahren sucht. Diese Arbeit könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Neben seiner Rolle als Ideen- und Impulsgeber für die Arbeit des Vereins fungiert der studierte Sozialwissenschaftler als Koordinator und Organisator der regionalen Arbeitsgruppe. Er hat im Laufe der Jahre viele hochkarätige Wissenschaftler für Vorträge in Duisburg gewinnen können. Er organisierte Podiumsdiskussionen, Konzerte und Gedenkstättenfahrten.
Auch kümmerte er sich um die Pressearbeit, wobei die Rheinische Post eine besonders große Rolle spielt. So initiierte er in der RP eine viel beachtete Artikelserie „Bedeutende Duisburger Demokraten“. Innerhalb des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gilt die Arbeitsgruppe Rhein-Ruhr-West als die erfolgreichste Regionalgruppe, was ohne Zweifel das Verdienst von Wolfgang Braun ist.
Er habe als Sprecher dafür gesorgt, so Bürgermeisterin Klabuhn, dass seine Regionalgruppe „eine Art mobile Volkshochschule für die demokratische Aufklärung“ geworden ist. Wichtig ist für Wolfgang Braun aber nicht nur die reine Aufklärungsarbeit, sondern auch das Leben in der Demokratie. Das zeigt sich besonders an den von ihm maßgeblich vorbereiteten „Festen der Freihheit“, die um den Verfassungstrag am 23. Mai gefeiert werden.
Braun ist so etwas wie die Verkörperung des Vereinsgedanken „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Wobei im Blick zurück die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, dem Unrecht des SED-Regimes, dem politischen Extremismus und gewalttätigen Herrschaftssystemen steht. Nicht vergessen werden in den unterschiedlichen Veranstaltungsformaten die freiheitliche Bestrebungen in der europäischen und außereuropäischen Geschichte. Und im Blick nach vorne geht es immer auch um die Demokratie.
Dabei wirke Braun, so Bürgermeisterin Klabuhn, nicht durch Parolen, sondern mit Wissen und Argumenten. Braun sei mit seinem kritischen Verstand ein „Augenöffner“.
In seiner kurzen Ansprache warnte Braun davor, die Demokratie als zu selbstverständlich zu nehmen. Die Gefahr, dass sie eine vorübergehende Episode in der Geschichte werden könnte, dürfe man nicht unterschätzen. Es reiche in seinen Augen nicht, demokratiefeindliche Bestrebungen als „bloß andere Meinung“ hinzunehmen. Man solle Überzeugungsarbeit leisten, um klar zu machen, dass – zum Beispiel – völkisches Denken falsch ist.
Wolfgang Braun möchte seine Arbeit im Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ unvermindert fortsetzen. Unterstützt wird er dabei – wie in all den Jahren zuvor – von seiner Frau Elke und einem großen Unterstützerkreis, deren Vertreter ins Mercatorzimmer des Duisburger Rathauses kamen und den Geehrten feierten.