
Das Jahr 2025 endet für den VfB Stuttgart mit einem torlosen Unentschieden gegen Hoffenheim. Auch wenn sich das Team für dieses Heimspiel mehr erhofft hat, fällt die Jahresbilanz positiv aus.
Emotional ergriff Sebastian Hoeneß das Mikrofon und blickte vor den VfB-Fans mit der Erinnerung an den DFB-Pokal-Triumph auf ein „überragendes Jahr“ 2025 zurück. Mit einem Sieg zum Abschluss in der Fußball-Bundesliga hätten die Stuttgarter sogar noch ausgelassener feiern können. So schwankte das Fazit nach dem 0:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim ein wenig. Für Hoeneß war es insgesamt ein „sehr positives“ Jahr und ein „sehr guter“ erster Saisonabschnitt, aber das Remis eine vergebene Chance.
„Das war eine gute Leistung zum Schluss“, sagte der Coach des VfB Stuttgart mit Stolz, als er die Emotionalität der Fankurve hinter sich gelassen hatte, „mit dem kleinen Makel, der sich gerade groß anfühlt, dass wir nicht gewinnen.“ Und dennoch sei der DFB-Pokalsieger in einer „super Situation“, die es beim Neustart im Januar zu nutzen gelte.
Remis trübt Karazors Partylaune
In der Tat steckte der VfB die Dreifachbelastung mit den Englischen Wochen weg und spielt in allen Wettbewerben eine aussichtsreiche Rolle. Im Pokal kann der Titelverteidiger am 4. Februar beim Außenseiter Holstein Kiel den erneuten Halbfinaleinzug packen. In der Europa League ist die direkte Achtelfinal-Qualifikation möglich. Insgeheim träumen die Stuttgarter von einem nächsten Titelgewinn. In der Bundesliga mussten die Schwaben den Rückstand auf die Champions-League-Ränge zwar nun auf drei Zähler anwachsen lassen. Sie sind aber als Sechster ein heißer Europapokal-Kandidat.
2026 möchte der VfB angreifen
„Ich hoffe auf einen genauso guten zweiten Part der Saison“, sagte Torjäger Deniz Undav bei „Sky“. In der zähen Partie gegen die TSG Hoffenheim schien der Stürmer die Gastgeber in der Nachspielzeit doch noch zum Sieg geköpft zu haben, doch Undav stand knapp im Abseits. So blieb es beim Remis, das Kapitän Atakan Karazor als „sehr ernüchternd“ einstufte. „Das hinterlässt natürlich irgendwas, aber macht auch wieder mehr Bock, zu zeigen, dass wir es besser können.“
Undav mahnt Fehler an
Gegen keinen der fünf vor ihnen liegenden Bundesligisten haben die Schwaben in dieser Spielzeit bisher gewonnen. Das Hinrundenduell bei Bayer Leverkusen steht noch aus und bildet am 10. Januar den Neuanfang nach der Winterpause. Das Jahr 2025 hatte damit begonnen, dass die Stuttgarter bei ihrem Comeback in der Champions League die K.o.-Runde verpassten. Und ging in der Bundesliga damit weiter, dass sie die zwischenzeitlich aussichtsreiche Chance auf das erneute Erreichen der Königsklasse aus den Augen verloren. „Letztes Jahr sind wir auch gut gestartet und haben dann verkackt. Denselben Fehler dürfen wir nicht wieder machen“, warnte deswegen Undav. Platz neun am Ende hätte ohne den Pokalsieg nicht für den internationalen Wettbewerb gereicht.
Der Blick geht nach oben
Sportvorstand Fabian Wohlgemuth nutzte das gefragte Fazit auch dafür, darauf hinzuweisen, dass der Verein zu diesem Saison-Zeitpunkt anders als unter Hoeneß‘ Vorgängern nicht „mehr nach unten gucken muss“. Sondern eben „den Blick nach oben richten“ könne. 1.000 Tage ist Hoeneß zwischen den Jahren im Amt. Der Pokal-Triumph, der erste für den VfB seit 28 Jahren, krönte im Mai den VfB-Aufstieg unter seiner Verantwortung.
VfB steckt Herausforderungen weg
Dass der Sommer vom Wechseltheater um Nationalstürmer Nick Woltemade und dessen Abschied geprägt war, steckten die Schwaben ebenso weg wie einen schwächeren Saisonstart und die Transfer-Debatte um einen fehlenden Stürmer. „Es war ein gutes erstes halbes Jahr. Wir sind im grünen Bereich. Wir sind überall noch mittendrin“, bilanzierte Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt. „Wir haben einen breiten Kader, wir haben den Körper besser auf die Englischen Wochen vorbereitet.“ Zum Trainingsauftakt am 3. Januar soll auch Stürmer Ermedin Demirovic nach seiner Fußverletzung wieder voll einsatzfähig sein. Ob dann auch der ecuadorianische Angreifer Jeremy Arevalo dazustoßen soll, wie Medien berichten, bestätigte Wohlgemuth nicht.