
Nach dem sechsten sieglosen Spiel in Serie verabschiedet sich der 1. FC Köln enttäuscht, aber auch kämpferisch in die Winterpause.
Vor dem Anpfiff der Partie gegen Union Berlin herrschte im ausverkauften Kölner Stadion bei weihnachtlichen Klängen eine festliche Atmosphäre. FC-Trainer Lukas Kwasniok stand beim letzten Spiel des Jahres am Samstagnachmittag im rot-weißen Weihnachtspulli an der Seitenlinie.
Punkte gab es für die Kölner vier Tage vor Heiligabend aber nicht zu feiern, die bittere 0:1 (0:0)-Niederlage nach einem späten Gegentor dämpfte die Stimmung spürbar. Für die „Geißböcke“, die nach dem neunten Spieltag als Aufsteiger noch den siebten Tabellenplatz belegt hatten, war es nun das sechste sieglose Spiel in Serie in der Fußball–Bundesliga. In die kurze Winterpause gehen sie als Tabellenelfte.
Die Festtagsstimmung wollte sich der Trainer des kriselnden Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln von der Ergebnis-Misere zwar nicht verderben lassen, den Frust sah man Lukas Kwasniok nach dem nächsten Last-Minute-Rückschlag natürlich dennoch an.
Köln-Trainer Lukas Kwasniok
Vor dem Treffer des Berliners Andras Schäfer in der Nachspielzeit hatte die Abwehr der Gastgeber den Ball nicht konsequent aus dem Strafraum geklärt. „Das passiert leider – aktuell einen Tick zu häufig auf unserer Seite“, sagte Kwasniok am Sportschau-Mikrofon. „Das macht die Gesamtkonstellation nicht ganz so angenehm. Aber es entspricht nunmal den Tatsachen und den Kräfteverhältnissen in der Bundesliga, dass wir uns im Kampf um den Klassenerhalt befinden“, sagte Kwasniok. „Da gilt es Fehler zu vermeiden und das haben wir heute über 90 Minuten nicht ganz geschafft.“
Mit 16 Punkten aus 15 Bundesligaspielen hat der Aufsteiger weiterhin fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Allerdings holte der FC zuletzt nur sechs Punkte aus acht Begegnungen. Gegen Union Berlin mit dem früheren FC-Trainer Steffen Baumgart bestimmten die Kölner vor allem in der ersten Halbzeit das Geschehen. Nach der berechtigten Roten Karte gegen Rav van den Berg in der 83. Minute brachte jedoch ein Eckball – erneut ein Standard – das entscheidende Gegentor.
Heintz: „Willkommen in der Bundesliga“
Entsprechend groß war der Frust über die Niederlage in einem Spiel, das lange nach einem 0:0 ausgesehen hatte. „Wir haben eine andere Leistung gezeigt als es das Ergebnis aussagt. Wir haben so viel investiert und verlieren dann durch solch einen Dropkick-Schuss in der Nachspielzeit. So zu verlieren, ist sehr, sehr bitter und tut weh“, sagte der Ex-Unioner Domique Heintz und ergänzte trocken: „Aber willkommen in der Bundesliga, jeder kleine Fehler wird sofort bestraft.“
Kölns Sportdirektor kündigte eine sachliche Analyse über die Winterpause und mit etwas Abstand an: „Wir sehen und jetzt ein paar Tage nicht und können das Jahr dann in Ruhe analysieren“, erklärte Thomas Kessler. „Sicherlich ist es mit einem positiven Jahresausklang vom Gefühl her schöner, diese Aufgabe anzugehen. Aber wir werden jetzt ganz nüchtern und rational bewerten und an den Themen arbeiten.“
Man müsse die Dinge ruhig einordnen, sagte auch Kwasniok auf der Pressekonferenz. Er zeigte sich aber auch kämpferisch: Immerhin sei man nach 15 Spieltagen „mittendrin statt nur dabei im Klassenerhaltskampf“, sagte er. „Und genau das war das Ziel.“
Von der Negativserie und der sportlichen Situation wollen die Kölner an den Feiertagen nun erst mal abschalten: „Unabhängig von einem Spiel, einem Sieg oder einer Niederlage, können wir uns auch davon lösen und Weihnachten im Kreise unserer Liebsten genießen – auch wenn es im Moment noch wehtut. Man kann die Dinge schon voneinander trennen. Wir freuen uns alle auf das Fest“, sagte Kwasniok weiter.
Kwasniok mit Appell an die Fans
Zum Abschluss der Hinrunde stehen für den FC im Januar noch ein Auswärtsspiel beim Tabellenkind 1. FC Heidenheim und ein Heimspiel gegen Tabellenführer Bayern München an. Vor den Feiertagen hatte Coach Kwasniok im Weihnachtspullover mit Geißbock-Motiv aber zunächst noch einen besonderen Appell an die Anhänger: „Ich lade alle Fans ein, den Weg mit uns auch in 2026 zu gehen. Es wird ein harter Weg, aber wir sind ready und zählen auf Euch!“
Unsere Quellen:
- Sportschau-Interview mit Lukas Kwasniok
- Nachrichtenagentur sid
- Nachrichtenagentur dpa
Sendung: WDR.de, „Kein versöhnlicher Jahresabschluss für Köln“, 21.12.2025, 12.45 Uhr