Was war das denn für ein dramatisches Ost-Derby!

Wenn der Erste SC Magdeburg gegen den Letzten SC DHfK Leipzig in der Daikin Handball-Bundesliga spielt, sollte man eigentlich von einem klaren Ergebnis ausgehen. Doch nix da! Der SCM quält sich zu einem knappen 29:28 und hat sogar Glück, dass es nach dem Punktverlust in Erlangen nicht das zweite Remis der Saison wird.

SCM duselt sich zum Sieg im Ost-Derby

Panne vor Spielbeginn: Sowohl der Videobeweis als auch die Torlinientechnik stehen den Schiedsrichtern Lucas Hellbusch und Darnel Jansen (Trebur, Südhessen) diesmal nicht zur Verfügung. Ist in diesem sehr fairen Spiel aber kein wirkliches Problem.

Foto: BILD

Leipzigs Torwart Domenico Ebner sorgt gleich mal für Aufsehen, als er den ersten Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson pariert. Und beim 3:3 (7.) hat Tscheche Matej Klima schon dreimal für den SC DHfK getroffen. Allmählich setzt sich aber doch die Qualität des SCM durch und sich der Tabellenführer ab.

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Philipp Weber erzielt das 15:10 für den Favoriten (26.). Auf der anderen Seite tut sich Leipzig schwer, Tore zu erzielen. Meist sind es Würfe aus der zweiten Ruhe, die hin und wieder ihr Ziel finden. Oft aber auch von Torwart Matej Mandic pariert werden. So fischt er sich auch den Wurf von Franz Semper kurz vor dem Pausenpfiff. Mit einem 18:12 geht es in die Kabinen.

Fehlpass, Fehlpass & Fehlwurf: Diese Szene geht in jeden Handball-JahresrückblickFehlpass, Fehlpass & Fehlwurf: Szene für den Handball-Jahresrückblick

Quelle: BILD/Dyn16.12.2025

„Unsere Chancenverwertung ist nicht ganz so gut“, analysiert Ebner zur Pause vorsichtig bei Dyn. Hinzu kommen sieben technische Fehler in Hälfte eins. Magdeburg fabrizierte nur einen. Das sollte sich ändern.

Mit einem 3:0-Lauf kann Leipzig direkt nach der Pause verkürzen. Der starke Klima macht das 18:15 (35.). Luka Rogan trifft in Überzahl zum 19:17 (37.). Der Gast aus Sachsen hat mehrfach die Chance zum Anschluss. Der gelingt Tomas Piroch beim 21:20 (44.). Kurz darauf trifft er gar zum 22:22. Das Spiel des großen Favoriten gegen den Underdog – plötzlich wieder völlig offen.

„Jetzt bleiben wir mal ganz ruhig“, fordert SCM-Trainer Bennet Wiegert in seiner Auszeit. „Ich möchte, dass wir gnadenlos in die Zweikämpfe gehen und Theater machen, um das Spiel zu gewinnen.“ Zwölf Minuten bleiben den Magdeburgern noch.

Semper versucht sich am 25:25, scheitert aber am inzwischen eingewechselten Sergey Hernandez. In der Zeitlupe ist zu erahnen, dass der Ball möglicherweise komplett hinter der Linie war. Aufzulösen war das nicht – weil eben auch keine Torlinientechnik zur Verfügung stand.

Ganz dramatisch wird es in den letzten 14 Sekunden. Gisli Kristjansson verliert den Ball, Leipzig startet noch einmal den Konter. Doch den Pass von Semper kann Tom Koschek nicht unter Kontrolle bringen. Aus! Semper schlägt die Hände vors Gesicht, stürzt enttäuscht zu Boden. Der Sensationspunkt ist dahin…

Zumindest einen Trostpunkt hätte Leipzig an diesem Tag verdient gehabt.

TVB Stuttgart – VfL Gummersbach 22:28

Obwohl Stuttgarts Mateusz Kornecki das Torwart-Duell gewann, gab es eine heftige Klatsche gegen den Altmeister der vergangenen Jahre. Die Nationalspieler Julian Köster (8 Treffer) und Miro Schluroff (7) sorgten für einen Gala-Auftritt. Köster bei Dyn: „Ich bin sehr, sehr stolz, wie wir das heute über die 60 Minuten gemacht haben.“