«Alles, was Sie sehen, verdanke ich Spaghetti …»

… sagte Sophia Loren einst über sich. Alles, was wir in diesem Bildband sehen, verdanken wir Alfred Eisenstaedt – einem der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.

Martin Burkhalter Publiziert: 20.12.2025, 07:00 Eine Frau mit einem fröhlichen Lachen sitzt entspannt in einem hellen Raum.

Geboren 1934 als Sofia Costanza Brigida Villani Scicolone, wurde sie zunächst unter dem Pseudonym Sofia Lazzaro bekannt. Lazzaro von Lazarus, weil ihre aussergewöhnliche Schönheit scheinbar Tote auferwecken konnte. Später nannte sie sich Loren. Aufnahme: 1961.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

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Über diese beiden kann man nur in Superlativen sprechen. Sie gehört zu den berühmtesten Frauen der Welt: Sophia Loren (1934). Sie ist Ikone, Mutter, Muse. Manche nennen sie gar Italiens heimliche Königin.

Er wiederum nahm am 14. August 1945 eines der berühmtesten Bilder aller Zeiten auf, als er auf dem New Yorker Times Square einen Matrosen fotografierte, der eine junge Frau leidenschaftlichen küsste. Es war der Tag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg. Alfred Eisenstaedt (1898–1995) gehört zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.

1961 trafen sich die beiden zum ersten Mal, als er sie für «Life» fotografierte – damals das bedeutendste Fotomagazin der Welt. Danach blieben sie ein Leben lang eng verbunden. Sie nannte ihn liebevoll Eisie. Er fotografierte sie immer und immer wieder.

Ein Mann und eine Frau sitzen lächelnd eng umschlungen auf einem Boot auf einem ruhigen Fluss.

Eine lebenslange Freundschaft: Alfred Eisenstaedt und Sophia Loren.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Jetzt ist beim Taschen-Verlag ein Bildband erschienen, der mindestens ebenso glamourös ist wie die Beziehung der beiden: «Eisenstaedt, Sophia Loren» heisst er und kostet 850 Euro. Es handelt sich dabei um eine auf 1000 Exemplare limitierte, handgebundene und von Sophia Loren signierte Collector’s Edition. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Buch mit dem gleichen Inhalt in einer günstigeren, unsignierten Ausgabe erhältlich sein.

Frau im Kleid hält Blumenstrauss und steht in einer Fabrik, umgeben von Arbeiterinnen, die neugierig schauen.

In einer Reportage am Rande von Dreharbeiten schrieb «Life» 1961 über sie: «Sophia Loren sollte zu den nationalen Denkmälern Italiens gezählt werden. Sie ist so sonnig wie Capri, so funkelnd wie die Brunnen von Rom, so üppig wie die Weinberge der Toskana.» Aufnahme aus dem Jahr 1961. Ort unbekannt.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Darin zu sehen: knapp 200, viele bisher unveröffentlichte Fotografien aus den Sechziger- und Siebzigerjahren. Sie zeigen Sophia Loren in der dynamischsten Phase ihrer Karriere.

Schwarzweissfoto einer Frau und eines Mannes, die nachdenklich schauen. Die Frau hält eine Zigarette, während eine weitere Person im Hintergrund arbeitet.

Stets in illustrer Gesellschaft: Die 32-jährige Sophia Loren mit Marlon Brando (1924–2004) auf dem Set von «Die Gräfin von Hongkong», ein Film von Charlie Chaplin (1889–1977).

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Die Fotos sind begleitet von Ausschnitten aus den vielen «Life»-Titelgeschichten, die Eisenstaedt über Loren fotografiert hat. Wir sehen sie in allen Lebensbereichen, auf Sets von Filmen wie «Madame» (1961) und «Die Gräfin von Hongkong» (1967), an der Seite von Schauspiellegenden wie Marcello Mastroianni und Marlon Brando.

Menschen auf einem Boot im Meer, lachende Frau und Mann an der Steuerung, Wasser spritzt im Hintergrund.

La Loren mit ihrem Ehemann Carlo Ponti. Hier 26-jährig vor der Küste Neapels im Jahr 1961. Das Paar heiratete fünf Jahre später und blieb bis zu Pontis Tod (2007 mit 94 Jahren) zusammen.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Aber eben auch in ihrem Familienhaus in der Nähe von Neapel, in ihrer palastartigen Villa bei Rom mit Ehemann Carlo Ponti, in ihrem Penthouse an der Avenue George V in Paris und Ende der Siebzigerjahre in New York.

Eine Familie posiert für ein Foto in einem elegant eingerichteten Raum. Ein Mann steht hinter einer Frau, die auf einem Sessel sitzt, und ein Kind sitzt neben ihr. Ein Fotograf im Vordergrund macht das Bild.

Sophia Loren 1976 in Paris. Damals lebte sie mit ihrer Familie in einem Penthouse in der Avenue George V. Ihr zweiter Sohn Edoardo kam 1973 zur Welt.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Natürlich: Es ist eine Welt des Luxus, der Hotelzimmer, der Motorboote und Taxis, in die dieser Band uns mitnimmt. Eine Welt, die es so wohl nicht mehr gibt: als Stars noch Göttinnen waren. Das ausladende Charisma dieser Frau ist auf jedem Bild spürbar. Sie ist überall «bigger than life», grösser als das Leben also und doch nahbar. Alles an diesem Buch ist überwältigend.

«Ich bin nicht schön. Ich habe nur das gewisse Etwas», hat Sophia Loren einst über sich selbst gesagt. Das eine ist eine glatte Lüge. Das andere die absolute Wahrheit.

«Sophia by Eisenstaedt», Taschen-Verlag, Hardcover in einer Schlagkassette, 28.6 x 38.8 cm, 3.61 kg, 268 Seiten, € 850

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Einloggen Martin Burkhalter ist Kulturredaktor und schreibt über popkulturelle und gesellschaftliche Themen, am liebsten aber schlicht über Menschen und ihre Geschichten. Spezialgebiete: Pop- und Jazzmusik, Film und Kunst. Mehr Infos

Geboren 1934 als Sofia Costanza Brigida Villani Scicolone, wurde sie zunächst unter dem Pseudonym Sofia Lazzaro bekannt. Lazzaro von Lazarus, weil ihre aussergewöhnliche Schönheit scheinbar Tote auferwecken konnte. Später nannte sie sich Loren. Aufnahme: 1961.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Eine lebenslange Freundschaft: Alfred Eisenstaedt und Sophia Loren.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

In einer Reportage am Rande von Dreharbeiten schrieb «Life» 1961 über sie: «Sophia Loren sollte zu den nationalen Denkmälern Italiens gezählt werden. Sie ist so sonnig wie Capri, so funkelnd wie die Brunnen von Rom, so üppig wie die Weinberge der Toskana.» Aufnahme aus dem Jahr 1961. Ort unbekannt.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Stets in illustrer Gesellschaft: Die 32-jährige Sophia Loren mit Marlon Brando (1924–2004) auf dem Set von «Die Gräfin von Hongkong», ein Film von Charlie Chaplin (1889–1977).

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

La Loren mit ihrem Ehemann Carlo Ponti. Hier 26-jährig vor der Küste Neapels im Jahr 1961. Das Paar heiratete fünf Jahre später und blieb bis zu Pontis Tod (2007 mit 94 Jahren) zusammen.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation

Sophia Loren 1976 in Paris. Damals lebte sie mit ihrer Familie in einem Penthouse in der Avenue George V. Ihr zweiter Sohn Edoardo kam 1973 zur Welt.

Foto: Alfred Eisenstaedt and Peter Stackpole, © LIFE Picture, Collection, Dotdash Meredith Corporation