Die Deponie Einöd ist schöner geworden. Genauer gesagt: Das Betriebsgebäude ist schöner. Rund 3,5 Millionen Euro hat die Stadt Stuttgart in den Neubau investiert, der jetzt leuchtend orange umrandete Fenster hat, umgeben von einer dunklen Holzfassade. Der Neubau steht an der Zufahrt zum Wertstoffhof und zur Deponie.

Die Deponie Einöd gibt es schon seit ungefähr 95 Jahren. Die Klinge oberhalb des Betriebsgebäudes war viele Jahre lang schlicht eine Müllkippe, in der der Abfall der Stuttgarter landete. Das hat nicht immer so ganz gut gerochen, weder auf Stuttgarter noch auf der direkt angrenzenden Esslinger Gemarkung. Mit dem Bau der Müllverbrennungsanlage in Stuttgart-Münster und deren Einbindung in das dort schon länger bestehende Kraftwerk änderte sich das langsam. Von etwa Mitte der 1970er Jahre an war die Deponie Einöd nur noch eine Ausweichlösung für den Müll für den Fall, dass die Verbrennungsanlage nicht funktionierte.

Kurz vor der Jahrtausendwende schließlich wurde aus der Mülldeponie eine Mineralstoffdeponie. In den Umbau hat die Stadt etwa 30 Millionen Euro investiert. Die Deponie Einöd ist bis heute eine der wenigen Erddeponien in der Region Stuttgart. Außerdem befindet sich auf dem Areal der Wertstoffhof Hedelfingen. Dieser ist unten sozusagen auf Höhe der vorbeiführenden Bundesstraße, die Zufahrt zur eigentlichen Deponie führt in Serpentinen nach oben.

Bauschutt und andere Abfälle

Auf der Deponie können gewerbliche Anbieter und Privatpersonen Bauschutt und andere mineralische Abfälle abliefern. Bei Mengen bis zu zwei Tonnen pro Jahr geht das ohne Anmeldung. Hat jemand zwei bis 20 Tonnen Schutt pro Jahr, die er loswerden will, muss er das vorher anmelden, das gilt auch für gewerbliche Anlieferer mit mehr als 20 Tonnen pro Jahr. Die entsprechenden Mailadressen, Anmelde- und andere Formulare und nicht unwichtig – die Preisliste sind auf der städtischen Internetseite zur Deponie Einöd zu finden unter https://www.stuttgart.de/service/entsorgung/annahmestellen/deponie-einoed .

Deponie und Wertstoffhof haben unterschiedliche Öffnungszeiten.Deponie und Wertstoffhof haben unterschiedliche Öffnungszeiten.

Insgesamt stuft die Stadt die Deponie als auf einem hohen technischen Standard ein, entsprechend zertifiziert ist sie auch. Nur das Betriebsgebäude konnte da über etliche Jahre nicht mithalten. Der alte Holzbau war 1981 errichtet worden, wurde 1992 erweitert, war aber trotzdem zu klein und hätte irgendwann dann doch ganz dringend saniert werden müssen. Das Gebäude war undicht, drinnen gab es Schimmelflecken, kein so ganz angenehmer Ort zum Arbeiten. Eine Machbarkeitsstudie kam zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung im laufenden Betrieb nicht wirtschaftlich gewesen wäre, also fiel die Entscheidung für den Neubau. Dessen Baubeginn war im November 2023, inzwischen begrüßt das neue Gebäude mit seiner gekohlten Holzfassade sozusagen die Anlieferer. Der Neubau ist zweistöckig, hat eine Nettoraumfläche von beinahe 400 Quadratmetern, ein begrüntes Dach und obendrauf eine Photovoltaik-Anlage.„Der maximal zulässige Energiebedarf nach dem Gebäudenenergiegesetz wird weit unterschritten“, schreibt die Stadt über das Bauprojekt, also ein klimaneutraler Neubau im Plusenergiestandard. Im Gebäude gibt es zehn Arbeitsplätze, ein Archiv, einen Besprechungsraum und den Wiegemeisterbereich. Außen stehen zwei Ladestationen mit je elf Kilowatt Leistung zur Verfügung. Für warmes Wasser und angenehme Temperaturen im Winter sorgt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Im zugehörigen Wertstoffhof werden auch andere Abfälle angenommen, also beispielsweise Altkleider, Altpapier, Grüngut, Elektroaltgeräte, brennbarer Sperrmüll oder „saubere große reine Kunststoffteile“ wie es auf dem Infoblatt dazu heißt, also etwa alte Wäschekörbe. Nicht angenommen werden Altöle, flüssige Farben oder Lacke, Reifen, Autobatterien oder Bleiakkus. Wer also dort rausfährt, sollte sich vorher informieren, was genau er im Wertstoffhof Einöd und in der Deponie los wird und was nicht. Bei manchen der nicht angenommenen Dingen gibt es mögliche Abnehmer im nahen Hafen, Auskünfte erteilt gerne das Deponie- und Wertstoffhof-Personal.

Von Jürgen Brand

Neujahrswiegen an DreikönigIn der Hedelfinger Kelter findet die Veranstaltung traditionell statt.

Die Hedelfinger Weingärtner laden für Dienstag, 6. Januar, also am Dreikönigstag, wieder zu ihrem traditionellen Neujahrswiegen ein. Dafür wird wieder die historische Boden-Waage in der Hedelfinger Kelter reaktiviert. Es können sich Einzelpersonen und Gruppen mit bis zu maximal acht Personen wiegen lassen.

Wer sein Gewicht im Vergleich zum Neujahrswiegen 2025 gehalten hat, wird mit einem kleinen Geschenk belohnt. Die Gruppe, die gemeinsam das höchste Gewicht auf die Waage bringt, bekommt einen Sonderpreis. Die Wiegegebühr pro Person beträgt 1 Euro. Der Erlös wird für einen guten Zweck an eine Hedelfinger Einrichtung gespendet.

Die Hedelfinger Kelter ist für das Neujahrswiegen von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Es gibt Glühwein, Kinderpunsch, Hedelfinger Wein und kleine Leckereien.
jb