Die Liste an bekannten Methoden von Taschendieben ist lang: Als falsche Polizisten und Handwerker sind sie unterwegs, um in Wohnungen und Häuser zu gelangen, es werden PINs ausgespäht und egal mit welcher Methode Nähe zum späteren Opfer aufgebaut. Mittels eines sogenannten „Beschmutzer-Tricks“ hat es nun offenbar eine Frau auf dem Augsburger Stadtmarkt geschafft, einem Mann um eine erhebliche Barsumme zu erleichtern. Das Mittel der Wahl: Senf. Die Polizei ermittelt und rät, welches Verhalten in solchen Situationen sinnvoll ist.
Auf dem Stadtmarkt: Wie gelang der Taschendiebstahl mit hohem Schaden?
Wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilt, war am Freitag, 28. November, ein 62-Jähriger auf dem Stadtmarkt in Augsburg unterwegs. Ein wenig schlendern, Geld am Automaten abheben und ins Marktgeschehen eintauchen. Doch statt eines entspannten Tags hatte es bereits der Morgen für den Mann in sich, denn was sich als netter Hinweis und Hilfe tarnte, war mutmaßlich eine Falle.
Eine unbekannte Frau habe den Mann darauf hingewiesen, dass sowohl Rucksack als auch Jacke mit Senf beschmiert seien. Sie bot ihre Hilfe an, säuberte zusammen mit ihm seine Gegenstände. Doch dann der Schock: Nach dem Vorfall stellte der Mann fest, dass sein eben abgehobenes Geld nicht mehr in seiner Jackentasche war. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von einem „geplanten Trickdiebstahl“ aus. Der Schaden wurde nicht genau beziffert. Eine anschließende Fahndung blieb ohne Erfolg.
Tricks der Taschendiebe: Bundespolizei warnt vor „Beschmutzer-Trick“
Der „Senf-Trick“ ist laut Bundespolizei eine zunehmend beliebte Taschendiebstahl-Methode. Der Ablauf ist demnach meist ähnlich: Das Opfer wird, nachdem es eine Bank besucht hat oder im Augsburger Fall am Geldautomaten abhob, „versehentlich“ mit etwas beschmiert: Ketchup, Eis, Flüssigkeit – oder eben wohl auch Senf. Es folge ein „wortreichen Reinigungsversuch“, in dessen Zug das Geld entwendet wird.
Wie die Polizei im Augsburger Fall beschreibt, hat es sich bei der Täterin um eine etwa 25-jährige Frau gehandelt mit osteuropäischem Aussehen. Sie trug weiße Kleidung, eine mögliche Komplizin war schwarz angezogen. Komme einem eine derartige Situation komisch vor, rät die Polizei misstrauisch zu sein. Vor allem sollte man in jedem Fall auf seine Wertsachen achten. Hinweise zu den Frauen oder ähnlichen Vorfällen nimmt die Polizeiinspektion Augsburg-Mitte unter Telefon 0821/323-2110 entgegen.
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Sven Koukal
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