Für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) stehen Einsparungen auf dem Plan: Zirka fünf Millionen Euro sollen jährlich im Karlsruher Bahnbetrieb eingespart werden. Die Änderungen sollen stufenweise umgesetzt werden und könnten – sofern sie verabschiedet werden – mit dem Sommerfahrplan 2026 starten.
Das Konzept sieht Wegfall von Verbindungen in Knielingen, Neureut, Grötzingen und Hagsfeld vor. Außerdem sollen generell die Takte ausgedünnt werden. Entschieden wird dies alles am Montag, 22. Dezember, in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2025.
Warum muss gespart werden?
Laut Stadtverwaltung sieht die aktuelle Wirtschaftsplanung der VBK einen weiteren Anstieg der jährlichen Verluste von zirka 117 Millionen Euro im Jahr 2026 auf zirka 146 Millionen Euro im Jahr 2030 vor. Im Zuge der aktuellen Haushaltseinsparungen sollen die Verkehrsbetriebe rund 20 Millionen Euro einsparen – ein entsprechender Plan wird am Montag dem Gemeinderat vorgestellt. Betriebsbedingte Kündigungen soll es keine geben.

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Welche Bahnlinien sind betroffen?
Laut Einsparvorschlag werden auf allen Linien werden die Takte ausgedünnt, das heißt die Zeiten zwischen den verkehrenden Bahnen verlängert. Unter der Woche sollen die Bahnen künftig zwischen 6 und 19 Uhr alle 10 Minuten fahren – aktuell ist dies von 5.30 bis 20 Uhr der Fall. Außerdem sollen die Bahnen samstags künftig nur noch alle 20 Minuten statt bisher 10 Minuten fahren. Die Änderungen im Überblick:
Bahnlinien: Montag bis Freitag
- Wechsel 20- auf 10-Minuten-Takt erst um 6 Uhr statt 5.30 Uhr (Einsparung: 220.000 Euro)
- Wechsel von 10- auf 20-Minuten-Takt bereits um 19 statt 20 Uhr (Einsparung: 660.000 Euro)
- Auf der Tram 3 entfallen von Montag bis Freitag die Verstärkerfahrten Tivoli-Kaiserplatz
Bahnlinien: Samstag
- tagsüber durchgehender 20-Minuten-Takt – statt 10 Minuten (Einsparungen 1.430.000 Euro
Bahnlinien Sonntag:
- Wechsel von 30- auf 20-Minuten-Takt erst um 12 Uhr – statt bisher um 9 Uhr
Täglich Bahnlinien
- Wechsel von 20- auf 30-Minuten-Takt um 21 Uhr statt 20-Minuten-Takt
Welche Buslinien sollen entfallen?
Die Einsparmaßnahmen sehen den Entfall von Verbindungen im gesamten Stadtgebiet und vor allem in Grötzingen, Neureut und Hagsfeld vor. In den genannten Stadtteilen würden laut Konzept vor allem folgende Busse entfallen:
- Grötzingen: Samstags entfällt die Buslinie 22 (Durlach – Grötzingen Süd – Grötzingen Hauptbahnhof), montags bis freitags fährt sie unverändert. Das Einsparpotential beträgt 31.000 Euro.
- Hagsfeld: Montags bis freitags entfällt die Buslinie 32 (Kurzfahrten zwischen Fächerbad – Neue Wiesen). Die Einsparung beträgt 79.000 Euro.
- Hagsfeld: Samstags entfällt Buslinie 32 (Fächerbad – Rossweid) und wird durch ein Anruflinientaxi ersetzt. Die Einsparung beträgt 43.000 Euro.
- Neureut: Täglich entfällt Buslinie 72 (Kirchfeld Nord – Neureut Friedhof) und Buslinie 74/75 (Nordweststadt – Knielingen). Einsparungen 177.000 und 389.000 Euro. Hierbei handelt es sich um Schulfahrten. 3-4 bis Schulfahrtenpaare sollen weiterhin erhalten bleiben.
- Neureut: Samstags entfällt Buslinie 71 (Durlacher Tor – Neureut Am Zinken). Einsparung 16.000 Euro.
Welche Buslinien werden sonst gekürzt?
- Bus 21/26: 20/40 Minuten-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt)
- Bus 23: Samstag 20/40-Minuten-Takt (statt 15-Minuten-Takt)
- Bus 24: Samstag 20/40-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt)
- Bus 30: Montag bis Freitag am Nachmittag im 20-Minuten-Takt (statt 15-Minuten-Takt), samstags durchgehend 30-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt)
- Bus 31/42: Montag bis Freitag 9-12 und 18-20 Uhr im 30-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt) – keine Änderungen bei BUS 31X
- Bus 47: Montag bis Freitag Entfall Verstärker Zündhütle – Palmbach/Busenbach
- Bus 50: täglich ab 21 Uhr im 30-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt)
- Bus 62: Samstag und Sonntag durchgehend im 30-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt)
- Bus 70: Samstag und Sonntag durchgehend im 30-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt)
- Bus 73: Samstags durchgehend 30-Minuten-Takt (statt 20-Minuten-Takt)
Vorberatungen im Gemeinderat und Ortschaftsräten
Die Kürzungen in den Nahverkehrsverbindungen werden seit November in verschiedenen Entscheidungsgremien diskutiert. Vorberatungen wurde es im Haupt- und Finanzausschuss, in den jeweiligen Ortschaftsräten Hohenwettersbach, Durlach, Wettersbach, Wolfartsweier, Neureut, Stupferich und Grötzingen. Auch in der vergangenen Gemeinderatssitzungen zum Doppelhaushalt 2026/27 wurde das Thema erörtert. Am Montag soll es final entschieden werden.
Das Einsparkonzept berücksichtigt die Erschließungen der Stadtgebiete, welche von den Kürzungen betroffen sein werden. Insgesamt wird das Angebot um weniger als zehn Prozent reduziert – und erfüllt damit noch den öffentlichen Dienstleistungsauftrag mit der Stadt Karlsruhe.
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Corina Bohner
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