Es war keine neue Erfahrung für Kevin Diks, schließlich hat der Verteidiger von Borussia Mönchengladbach schon mit dem FC Kopenhagen in der Champions League im riesigen Stadion von Borussia Dortmund gespielt, dies übrigens mit dem gleichen Output – auch da gab es eine Niederlage, damals im September 2022 ein 0:3. Nun mit Gladbach erlebte Diks ein 0:2.
Auch dass er mit Gladbach als Außenseiter antrat beim BVB, war vergleichbar zu seinem ersten Besuch in Dortmund. Doch war das Grundgefühl ein ganz anderes: Denn nun kam er selbst als Bundesligaspieler. Längst nicht als ein so erfahrener wie sein Nebenmann Kostenpflichtiger Inhalt Nico Elvedi, der sein 300. Spiel in der Eliteliga Deutschlands machte, wohl aber als einer, der inzwischen angekommen ist.
Anfangs, das war spürbar, tat sich Diks, trotz aller Erfahrung, die er mit seinen 29 Jahren gesammelt hat, schwer mit dem, was abgeht in der Bundesliga. Hier gibt es anders als zuletzt in Dänemark keinen Gegner, den man eben mal so mitnimmt, kein Spiel, das nicht auch ganz bitter laufen kann. Eine ganz andere Körperlichkeit kommt hinzu, die Bundesliga ist wohl nach der Premier League die athletischste der fünf Topligen.
Kevin Diks: „Der Start war holprig“
Diks hatte zu Beginn seine Probleme mit der Gangart, dass er auch noch angeschlagen war, verlangsamte die Adaption. So wurde er den Ansprüchen, die in den Transfer gesetzt wurden, nicht gerecht, wurde er doch als Abwehrchef mit Leaderqualitäten angekündigt.
„Der Start war holprig, es waren herausfordernde Spiele“, gab er nach dem letzten Spiel des Jahres zu. 15 Einsätze in der Bundesliga und drei im Pokal hat er hinter sich, 1464 Minuten in der Summe. Inzwischen, bestimmt auch unterstützt durch die Umstellung auf die Dreierkette, ist der gebürtige Niederländer, der nun für Indonesien spielt, dabei, dem Rollenbild gerecht zu werden. Allein seine Bereitschaft, auch mal in den verbalen Infight zu gehen, wie in Dortmund mit Karim Adeyemi, belegt das.
Ja, Diks, der so nett daherkommende Kerl, der oft mit einem Lächeln unterwegs ist, kann auch ein „aggressive Leader“ sein. Drei Gelbe Karten untermauern, dass er nicht nur „Mr. Nice“ ist. Sein geschicktes Tackling spricht für sein Timing, eine starke Zweikampfbilanz in Dortmund für sein Durchsetzungsvermögen.
Er findet die nötige Mischung zwischen Nüchternheit und Emotionalität. Dass er zwei Elfmeter verwandelte, gibt zusätzliche Sicherheit, mithin ist er schon in die Bundesliga-Geschichtsbücher eingegangen: als erster Spieler überhaupt und Torschütze aus Indonesien. Er vermittelt den Kollegen mit seinen cool vollstreckten Strafstößen das Gefühl von Verlässlichkeit.
Hinten klappt die Zusammenarbeit mit Elvedi gut, das Timing bei Diks stimmt, mal abgesehen von ein paar unnötigen und problematischen Ballverlusten wie beim geblockten Ball von Adeyemi, Kostenpflichtiger Inhalt den Moritz Nicolas soeben noch abwehrte, macht er einen seriösen Job. So trägt er dazu bei, dass Gladbachs Gegentorquote deutlich gesunken ist.
Gladbachs Diks: „Viele Erfahrungen sind wunderbar“
„Seit es im ganzen Team besser läuft und auch die Resultate da sind, geht es besser“, sagt Diks. Ein Mann mit einem klaren Blick für Realitäten. Das, was er sich vom Wechsel versprochen hat, ist eingetreten. „Viele Erfahrungen sind wunderbar: größere Stadien, bessere Spieler. Um mich mit denen zu messen, darum bin ich in die Bundesliga gekommen“, sagte Diks.
Dass es zum Jahres-Ausklang zwei Niederlagen gab, gefällt Diks nicht. „Der Punkt in Dortmund ist, dass wir etwas hätten mitnehmen können. Darauf müssen wir schauen. Es ist nicht gut, zwei Spiele am Stück zu verlieren – aber wir hatten schon schwierige Situationen in dieser Saison. Nach der Winterpause werden wir wieder bereit sein“, sagte Diks. Das soll zugleich für ihn selbst gelten.