Die Elsenbrücke am 18.10.2025. (Quelle: IMAGO/Stefan Müller)

Stand: 22.12.2025 14:43 Uhr

Seitdem der neue A100-Abschnitt im Berliner Südosten vor vier Monaten eröffnet wurde, staut es sich in den angrenzenden Kiezen und rund um die Elsenbrücke-Baustelle häufig. Eine Anfrage der Grünen hat ergeben, dass auch die Verkehrsvergehen stark gestiegen sind.

  • Neuer A100-Abschnitt im Berliner Südosten vor vier Monaten eröffnet
  • Vor allem rund um die Elsenbrücke-Baustelle gibt es seitdem viel Stau
  • Auch Verkehrsvergehen seit August stark gestiegen

Die Zahl der Anzeigen wegen Verkehrsvergehen rund um die Elsenbrücke hat sich seit Eröffnung des neuen A100-Abschnitts um das 17-Fache erhöht. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der Grünen hervor, die dem rbb vorliegt.
 
Demnach erteilte die Polizei im August in Alt-Treptow und im Stralauer Kiez noch knapp 40 Anzeigen wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten. Im Oktober, zwei Monate nach der Autobahneröffnung, waren es dann rund 650. Vor allem auf den großen Kreuzungen der Elsenstraße ist die Zahl der Anzeigen enorm gestiegen. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle ist rund um die Elsenbrücke im Vergleich zu den Vorjahren merklich gestiegen.

Grüne fordern Gegenmaßnahmen

Die Polizei hat in dem Gebiet mehr Kräfte im Einsatz, seit am 27. August der 16. Bauabschnitt der A100-Verlängerung eröffnet wurde. Der Verkehr bricht dort inzwischen regelmäßig zusammen und es kommt zu langen Staus. Gutachter hatten bereits Ende 2024 in einer Verkehrssimulation vor dieser Entwicklung gewarnt.
 
Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Antje Kapek, forderte den Senat erneut auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Verkehrssituation am Treptower Park zu verbessern. So müssten Ampelschaltungen angepasst, Busspuren freigehalten und Verkehrsberuhigung in den umliegenden Straßen umgesetzt werden. „So lange all dies nicht gesichert ist, bleibt nur ein Ausweg: Den Autobahnabschnitt wieder sperren, bis wirksame Maßnahmen gefunden wurden“, so Kapek.

Verkehrsteilnehmer brauchen an der Elsenbrücke zwischen Berlin-Treptow und -Friedrichshain noch ein wenig Geduld: Nach aktuellen Angaben der zuständigen Senatsverkehrsverwaltung soll der Neubau ab Ende Januar schrittweise für den Verkehr freigegeben werden. Erstmal mit zwei Fahrstreifen pro Richtung, später mit drei. Dazu kommen Rad- und Fußwege.

Sendung: rbb|24, 22.12.2025, 14:42 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg