
Nach der Pleite des Immobilienkonzerns Signa werden nun auch bekannte Marken und Internetadressen wie Karstadt und Elbtower versteigert. Es stehen aber auch einige kuriose Domains zum Verkauf.
Nach Immobilien, Villen-Inventar, Jagdwaffen und Büroausstattung werden im Zuge der Signa-Pleite der von Rene Benko gegründeten Signa Holding nun auch immaterielle Vermögenswerte verwertet, um Geld für die Gläubiger einzunehmen. Im Auftrag des Insolvenzverwalters kommen bekannte Markenrechte und Internet-Domains unter den Hammer. Das teilte das Auktionshaus Aurena heute mit.
Zu haben sind zentrale Konzernmarken wie Signa, Signa Holding oder Signa Development, jeweils inclusive der dazu gehörigen Internet-Domains. Daneben werden auch die Namen zahlreicher Immobilienprojekte angeboten, die mit dem rasanten Aufstieg und dem nicht minder spektakulären Niedergang der Signa-Gruppe verbunden sind. Dazu gehören Markenrechte wie etwa „An der Hauptwache“ in Frankfurt am Main, „The Heritage“ in Düsseldorf, „Zwei hoch Fünf“ in Stuttgart oder „Villa Eden“ am Gardasee.
Kuriose Namen als digitale Relikte
Die Auktion startet jeweils mit einem sogenannten Rufpreis, also dem Mindestgebot, ab dem Bieter mitsteigern können. Für den Namen Signa liegt der Rufpreis bei 5.000 Euro, für die Signa Holding bei 1.200 Euro.
Neben bekannten Marken tauchen bei der Versteigerung auch Internetadressen auf, die eher an Kommentare zum Zeitgeschehen erinnern als an klassische Immobilienprojekte. Domains wie „ohnebenko.com“ oder „nichtmitbenko.de“, digitale Relikte einer Insolvenz, die auch außerhalb der Immobilienbranche für Schlagzeilen sorgte.
„nichtmitbenko.de“ startet bei 50 Euro
Ganz offensichtlich zur Insolvenzmasse gehörend, dürften sich die Domains zuvor in der Hand von Rene Benko befunden haben. Wer bei diesen Domains mitbieten will, kann schon günstiger einsteigen: da geht die Auktion bei Mindestgeboten zwischen zwischen 50 und 500 Euro los.
Insgesamt stehen 179 einzelne Positionen zur Auktion bis zum 16. Januar. Mitbieten kann nach einmaliger Registrierung laut Aurena grundsätzlich jeder und jede – Firmen wie Privatpersonen. Die Versteigerung findet öffentlich und online statt.
Haftstrafe noch nicht rechtskräftig
Der österreichische Unternehmer René Benko ist Mitte Oktober wegen Schädigung von Gläubigern teilweise schuldig gesprochen und zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Auch ein zweites Urteil mit einer Bewährungsstrafe von Anfang Dezember ist noch nicht rechtskräftig.
Rene Benko hatte die Signa Holding vor rund zwei Jahrzehnten gegründet und das Unternehmen zu einem der größten Immobilien- und Handelskonzerne im deutschsprachigen Raum ausgebaut. Nach dem Kauf von Karstadt und zahlreichen Büro- und Wohnprojekten investierte Signa in Luxusimmobilien, Shoppingcenter und Hotels. Die rasante Expansion ging allerdings mit enormen Finanzrisiken einher. Nach Jahren der Überschuldung meldete das Unternehmen Insolvenz an.