Der Countdown bis Weihnachten läuft. Typisch Deutsch in der Weihnachtszeit sind die vielen Märkte, die dann überall in den Städten öffnen. Von traditionsreichen Klassikern in historischen Altstädten bis hin zu kleinen, kaum bekannten Märkten mit ganz besonderem Zauber – überall in Deutschland laden festliche Lichter, liebevoll gestaltete Stände und winterliche Atmosphäre zum Bummeln und Genießen ein. Wer in den letzten Tagen vor dem Fest noch auf den Weihnachtsmarkt möchte, findet hier die besten Tipps.
Platz 1: Erfurts mittelalterlicher Weihnachtsmarkt
Laut dem Vergleichsportal „Check24“ hat die Stadt Erfurt den schönsten Weihnachtsmarkt der Bundesrepublik. Die mittelalterliche Erfurter Altstadt rund um den Domplatz zieht jedes Jahr Hunderttausende Besucher an. 2022 waren es nach Angaben der Stadt etwa 853.000 Gäste. Neben vielen Gästen werden rund 170 Händler und Schausteller auf dem Domplatz erwartet. Das Angebot reicht von Thüringer Glaskunst über Weihnachtsschmuck aus dem Erzgebirge bis hin zu regionalen Köstlichkeiten wie Thüringer Rostbratwurst und Erfurter Schittchen. Nicht zu übersehen sind die rund 25 Meter hohe, festlich beleuchtete Weihnachtstanne und die zwölf Meter hohe Weihnachtspyramide.
- Wo? Erfurt, auf dem Domplatz und in der gesamten Altstadt
- Wann? 26. November bis 22. Dezember
- Besonderheiten: Krippe mit fast lebensgroßen, handgeschnitzten Figuren
- Mehr Infos: www.weihnachtsmarkt.erfurt.de

Zum 173. Mal öffnet der Erfurter Weihnachtsmarkt seine Türen. Auch in diesem Jahr werden wieder Hunderttausende Besucher erwartet.
© SnapArt | Michael Kremer
Platz 2: Leipzig mit dem ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands
Der Leipziger Weihnachtsmarkt, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1458 zurückreichen, ist der zweitälteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Mit rund 300 Ständen werden Jahr für Jahr mehr als zwei Millionen Besucher erwartet. Herzstück des Leipziger Weihnachtsmarktes ist der Marktplatz im Zentrum der historischen Altstadt. Hier thront eine rund 20 Meter hohe Weihnachtstanne, meist eine Fichte aus der Region.
Das Marktgeschehen erstreckt sich aber auch auf die angrenzenden Straßen und Gassen. Am Naschmarkt hinter dem Alten Markt gibt es eine große Auswahl an historischem Handwerk, vom Kerzenzieher bis zum Kunstschmied. Für Familien mit Kindern gibt es am Augustusplatz einen Märchenwald und eine Wichtelwerkstatt. Kulinarische Köstlichkeiten wie Glögli und Flammlachs gibt es im finnischen Weihnachtsdorf. Und das Südtiroler Dorf lädt zu Wein- und Schnapsproben ein.
- Wo? Leipzig, Marktplatz und Umgebung
- Wann? 26. November bis 23. Dezember
- Besonderheiten: Weihnachtsmarkt existiert seit über 500 Jahren
- Mehr Infos: www.leipzig.de

Ein großer Weihnachtsbaum auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt hat Tradition. Der Baum für den diesjährigen Leipziger Weihnachtsmarkt kommt aus Torgau.
© DPA Images | Patricia Bartos
Platz 3: Weltberühmter Nürnberger Christkindlesmarkt
Der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt, der bereits 1628 zum ersten Mal stattfand, zieht in jeder Adventszeit mehr als zwei Millionen Besucher an. Am Freitag vor dem ersten Advent lauschen die Besucher dem Prolog des Christkinds, das auf der Empore der Frauenkirche den Christkindlesmarkt feierlich eröffnet.
Die rund 200 Holzhütten haben rot-weiße Stoffdächer und sind traditionell geschmückt. Lebkuchen, Glühwein und Co. stammen aus der Frankenmetropole – und sind deshalb nach Meinung der Nürnberger vor Ort auch am besten: der Nürnberger Elisenlebkuchen, der Christkindles-Glühwein, das Früchtebrot, die Nürnberger Bratwurst und der „Zwetschgermoh“, das Glücksmännchen aus Zwetschgen, Feigen und einer Walnuss.
- Wo? Nürnberg, Hauptmarkt
- Wann? 29. November bis 24. Dezember
- Besonderheiten: weltberühmt – auch wegen des Nürnberger Christkindles
- Mehr Infos: www.christkindesmarkt.de

Ein Klassiker der deutschen Weihnachtsmärkte: der Nürnberger Christkindlesmarkt.
© Unbekannt | Unbekannt
Platz 4: Der romantische Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht
Wer dem Weihnachtsrummel entfliehen möchte, sollte einen der kleineren Weihnachtsmärkte besuchen: In der Ravennaschlucht, zwischen steilen Waldhängen, findet an vier Adventswochenenden der Hochschwarzwälder Weihnachtsmarkt statt. Über 40 Anbieter von traditionellem Kunsthandwerk, regionalen Produkten und einem reichhaltigen Angebot an Speisen und Getränken sind vor Ort. Der Galgenbühl beim Hofgut Sternen und das 40 Meter hohe Eisenbahnviadukt der Höllentalbahn bilden die Kulisse für den Weihnachtsmarkt, von dem viele Menschen wohl noch nie gehört haben und der noch eine Art „Geheimtipp“ ist.
Seine Anziehungskraft ist dennoch groß – teilweise werden ganze Gruppen von Busreisenden angekarrt. Für den Weihnachtsmarkt braucht man daher ein vorab gekauftes Ticket.
- Wo? Breitenau, Ravennaschlucht
- Wann? an den Adventswochenenden je Freitag, Samstag und Sonntag
- Besonderheiten: Ticket nötig – für 2025 bereits ausgebucht
- Mehr Infos: www.hochschwarzwald.de

Die Höllentalbahn fährt über das beleuchtete Viadukt über der Ravennaschlucht, während darunter der alljährliche Weihnachtsmarkt stattfindet.
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Platz 5: Weihnachtsmarkt Aurich mit dem größten Knusperhaus
Das größte Knusperhaus Deutschlands steht in Ostfriesland, mit fast 900 Quadratmetern bunt bedruckter Folie verhüllt, mitten auf dem Auricher Weihnachtsmarkt. Zwar ist das große Lebkuchenhaus nicht zum Verzehr geeignet. Dafür gibt es an den 25 gastronomischen Ständen drumherum jede Menge Leckereien: Gegrilltes wie Bratwurst, Burger oder Steaks, aber auch Süßes wie Reibekuchen, Poffertjes und gebrannte Mandeln. Dazu gibt es ostfriesisches Kunsthandwerk, Pyramiden, einen riesigen Nussknacker, einen Lego-Wettbewerb, Feuerkörbe und einen 20 Meter hohen Weihnachtsbaum.
- Wo? Aurich, Fußgängerzone
- Wann? 25. November bis 30. Dezember
- Besonderheiten: größtes Lebkuchenhaus Deutschlands
- Mehr Infos: www.weihnachtszauberaurich.de

Zahlreiche Verkaufsstände und ein Pferdekarussell sind auf dem Weihnachtsmarkt in der Auricher Innenstadt zu finden.
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