– Chronische Krankheiten, familiäre Verluste und Zahnprobleme belasten Annalena M. schwer. Eine neue Prothese erspart peinliche Momente und sichert ihr Einkommen jenseits von Sozialleistungen ab. Doch die Kosten sind enorm.
Annalena M. hat nur noch sieben Zähne. Schon im Kindesalter verlor sie die ersten. Weil das für die 58-Jährige aus einer Stadt bei Nürnberg ein schambehaftetes Thema ist, haben wir neben ihrem Namen auch das Alter leicht verändert. Wie viele Wurzelbehandlungen sie bereits hatte, weiß sie nicht. Es waren zu viele, als dass sie sich erinnern könnte.
Allgemein ist es um ihre Gesundheit nicht gut bestellt. Sie muss seit längerer Zeit ohne Dickdarm, Galle und Schilddrüse leben. „Das wirkt sich auf den Hormonhaushalt aus“, sagt M., die auch unter einer Mangelernährung leidet, mit der ihre Zahnprobleme zusammenhängen.
Sie erzählt von den Intensivstationen, auf denen sie schon war: „Da waren die Pflegerinnen und Pfleger immer am besten.“ Dort habe sie gelernt, schwierigen Situationen mit Humor zu begegnen, von denen sie schon mehr als genug hatte. „Wenn ständig irgendetwas Schlimmes passiert, dann ist das wie Murphy’s Law“, sagt die 58-Jährige, die jederzeit mit dem nächsten Rückschlag rechnet.
Ihr Vater und ihr Ehemann verstarben kurz hintereinander. M. musste für die Schulden aufkommen und das Haus verkaufen. Dann verstarb auch eines ihrer Kinder. Das andere ging ins ferne Ausland, wo es bis heute lebt. Verarmt und alleine steht M. seitdem da. Abgesehen von einem älteren Familienmitglied, um das sie sich kümmert, hat sie in der Region keinerlei Verwandtschaft.
„Sie hat alles verloren“: 58-Jährige hat kaum noch Familie
„Sie hat wirklich alles verloren“, sagt die zuständige Mitarbeiterin der Caritas. „Aber ich bewundere sie, sie ist ein Stehaufmännchen.“ Was das im Alltag bedeutet? M. erzählt, wie sie Schmerztabletten nimmt, um es überhaupt nach draußen zu schaffen: „Ich muss es mir einteilen, kann ich heute noch einkaufen, habe ich dafür noch die Kraft?“ Abends liegt sie oft „wie gerädert auf dem Sofa“.



Soziale Teilhabe ist ihr kaum möglich – außer jemand lädt sie ein. Sie mag Theater, kann sich Vorstellungen aber nur online anschauen, wo sie nichts bezahlen muss. Einmal habe sie einen Weihnachtsmarkt besucht, doch der Tag sei ihr äußerst unangenehm in Erinnerung geblieben – wegen ihrer Zähne, genauer gesagt ihrer Klammerprothese für die Schneidezähne. „Ich habe eine Bratwurst gegessen und dann ist sie mir entzweigebrochen“, sagt M.
Hinzu kommt, dass sie auf ihre wackelige und instabile Prothese auch beruflich angewiesen ist. M. hält sich mit Sprachkursen finanziell über Wasser, sie bezieht keine Sozialleistungen. „Reden ist ihr Geschäft“, sagt die Caritas-Mitarbeiterin. Doch die Aussprache bereitet ihr zunehmend Probleme. Ob den Kursteilnehmenden längst aufgefallen ist, dass mit ihren Zähnen etwas nicht stimmt?
„Freude für alle“ finanziert ihr eine bessere Prothese
Es besteht Handlungsbedarf, damit ihre bescheidene wirtschaftliche Eigenständigkeit nicht länger gefährdet ist. Implantate kommen bei derart vielen fehlenden Zähnen aus finanziellen, aber auch medizinischen Gründen nicht infrage.
„Freude für alle“, die Weihnachtsspendenaktion des Verlags Nürnberger Presse (VNP), finanziert der von zahlreichen Schicksalsschlägen und chronischen Krankheiten gezeichneten Frau eine andere Lösung. Hierbei handelt es sich um eine hochwertige, wesentlich stabilere Klammerprothese auch für die Backenzähne – inklusive Wurzelbehandlungen und Kronen für die verbleibenden sieben Zähne. Das verschlingt immer noch eine mittlere vierstellige Summe.
Aber wir sind überzeugt, es lohnt sich, nicht nur zur Absicherung der beruflichen Existenz. „Damit kann ihr Körper wenigstens an einer Stelle zur Ruhe kommen“, sagt die Mitarbeiterin der Caritas. „So darf ich endlich wieder etwas Gescheites essen“, sagt Annalena M., „Ich bin unglaublich dankbar. Geld heilt nicht alle Probleme, aber es macht schon viel aus.“
Wenn Sie das ähnlich sehen, liebe Leserinnen und Leser, freuen wir uns über Ihre Spenden für M. und weitere unter schweren Zahnproblemen leidende Menschen, die sich eine Behandlung nicht leisten können. Herzlichen Dank!