Bei Weihnachtsmann und Co. in Stuttgart sind auch in diesem Jahr wieder fleißig Spenden gesammelt worden. Aber auch die Standbetreiber haben einen Wunsch.
Das hat Tradition: Auch der Stuttgarter Oberbürgermeister ist wieder mit dabei, als die Hauptspende vom Weihnachtsmarkt-Stand Weihnachtsmann und Co. am Montag übergeben wird. Die Hauptspende in Höhe von 10.000 Euro geht in diesem Jahr an das BHZ Stuttgart.
„Von dem Geld kaufen wir ein Klang-Wasserbett für unseren Snoezelen-Raum in unserer Werkstatt in Feuerbach“, erklärt Petra Mack vom BHZ. Das Bett verfügt über eine spezielle Technik für Akustik und visuelle Effekte. Es wird das Herzstück des Raums, der die sensitive Wahrnehmung stimuliert. Er ist ein fester Bestandteil im Förder- und Therapiekonzept für Menschen mit Behinderung jedes Alters.
Mehr als 100.000 Euro für den guten Zweck
Insgesamt wurden dieses Jahr rund 100.000 bis 120.000 Euro für die gute Sache am Weihnachtsmarktstand gesammelt. Eine genaue Zahl habe man aber erst ganz am Ende, wenn alle Ausgaben abgezogen wurden, sagt Tilmann Herzog von Weihnachtsmann und Co. Das meiste Geld stamme – neben den Spenden vieler in der Region ansässiger Firmen wie Porsche, Bosch oder SSB – aus dem Glühweinverkauf am Stand, berichtet Herzog weiter.
Mit der eingenommenen Summe sind er und sein Team mehr als zufrieden. „Wir liegen über der Summe des letzten Jahres. Das war wirklich ein super Jahr.“ Von Krisenstimmung habe man hier nicht viel gemerkt. Glühwein gehe immer, so Herzog. Für ihn seien es aber besonders die kleinen Spenden der Passantinnen und Passanten, die ihn berühren: „Wenn die Leute etwas kaufen und dann, obwohl sie vielleicht selbst nicht viel haben, aufrunden, das bewegt mich immer“, erzählt er.
Neben der Spende an das BHZ werden von den Geldern noch viele weitere Projekte gefördert. Zum Beispiel das Theaterprojekt „Junger Humor“ für die kulturelle Bildung bei Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Renitenz-Theater. Ebenfalls gefördert werden ein Projekt der Obdach- und Wohnungslosenhilfe in Zusammenarbeit mit der Christoph-Sonntag-„Stiphtung“, ein Projekt für integrative kulturelle Jugendarbeit (Labyrinth), die Nachwuchsförderung der Jungen Oper, ein Spendenkonzert für schwerkranke Kinder und Jugendliche, eine Fachberatungsstelle für sexualisierte Gewalt und der Verein „Mein Herz lacht“ für Eltern von Kindern mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen.
Das Team ist zufrieden mit dem Ergebnis in diesem Jahr. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko
Weihnachtsmann und Co. ist darauf spezialisiert regionale Projekte zu fördern. Die genaue Auswahl der Projekte treffe man immer gemeinschaftlich: „Wir schauen uns das immer im Vorstand an. Die Bewerbungen für die Projekte kommen das ganze Jahr bis kurz vor Weihnachten“, erklärt Alfred Hess vom Weihnachtsmann und Co-Vorstand. „Über Spendensummen bis 10.000 Euro entscheidet der Vorstand. Höhere Spenden werden von allen Mitgliedern abgesegnet“.
Das wünschen sich die Wunscherfüller
Manchmal werde man aber auch selbst auf interessante Projekte aufmerksam: „Ich habe in der Zeitung von einer Gruppe für trauernde Kinder auf der Jugendfarm gelesen. Das hat mich bewegt. Also warum nicht auch mal die Projekte selbst ansprechen statt andersrum“, so Hess, der sich am Montag ebenfalls zufrieden mit dem Weihnachtsmarktjahr zeigt. „Es war super. Wir haben hier ein tolles Team. Durch die Bank weg. Die Arbeit hier ist eine wunderbare Aufgabe und macht viel Spaß“.
Und wenn sich die Wunscherfüller von Weihnachtsmann und Co. selbst auch mal etwas wünschen dürften? Dann wäre das ein ganz besonderer Gast am Stand im nächsten Jahr: „Ich habe gelesen, dass Jürgen Klopp in Stuttgart geboren ist. Und da ich Fußball-Fan bin, wäre das mal wirklich super, wenn der hier bei uns am Stand wäre und für die gute Sache Geld sammeln würde“, sagt Hess und lacht. Mit diesem Wunsch gehen Hess, Herzog und ihr Team in die Jahrespause.
Denn der Stand von Weihnachtsmann und Co. wird bereits einen Tag früher als der Rest des Weihnachtsmarkts – also in der Nacht auf Dienstag – abgebaut. „Unser Stand besteht ja aus Containern und die müssen von Tiefladern abtransportiert werden. Durch unsere Lage würde unser Abbau somit alle anderen blockieren, deshalb machen wir schon einen Tag früher Schluss“, erklärt Hess. Für den Stand von Weihnachtsmann und Co. geht es dann in die Hallen der SSB, wo er bis zum nächsten Jahr eingelagert wird, um dann 2026 wieder fleißig Spenden für die gute Sache zu sammeln.