In einem Fotobeitrag in den sozialen Medien wird angeblich das erste wasserstoffbetriebene Auto gezeigt. Es wird behauptet, das Fahrzeug benötige nur fünf Sekunden zum Tanken und habe eine Reichweite von 1500 Kilometern. Stimmt das?

Bewertung

Das gezeigte Auto ist nicht das erste wasserstoffbetriebene Fahrzeug. Laut Hersteller dauert das Betanken knapp vier Minuten, und die Reichweite beträgt rund 800 Kilometer.

Fakten

Eine Bilderrückwärtssuche führt schnell zur Herstellerseite. Das Auto im Beitrag ist ein NamX HUV (Hydrogen Utility Vehicle), erstmals vorgestellt 2022, mit geplantem Vertrieb ab 2026.

Das Fahrzeug verfügt neben einem fest installierten Haupttank über sechs austauschbare Wasserstofftanks. Dieses System soll den Austausch erleichtern, da Wasserstofftankstellen derzeit selten sind. Der Haupttank fasst 5 kg Wasserstoff, jeder der sechs zusätzlichen Tanks 0,5 kg, was eine Gesamtkapazität von 8 kg ergibt. Daraus resultiert eine Gesamt-Reichweite von etwa 800 Kilometern.

Geschichte wasserstoffbetriebener Autos

Bereits 1807 entwickelte François Isaac de Rivaz ein experimentelles Fahrzeug mit wasserstoffbetriebenem Verbrennungsmotor. Wasserstoff wurde wie Benzin gezündet, die Explosion trieb den Kolben an. Nach ersten Experimenten blieb die Technik Randerscheinung, bis sie in den 1970er-Jahren infolge der Ölkrisen erneut Beachtung fand.

Den Durchbruch brachten jedoch erst Brennstoffzellenfahrzeuge in den 1980er-Jahren. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen wird Wasserstoff in einer Brennstoffzelle in Strom umgewandelt – es handelt sich also um Elektrofahrzeuge. Heute bleibt Wasserstoff im Straßenverkehr eine Nischentechnologie, deren Einsatz stark von Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit abhängt.

Aktuelle Wasserstofffahrzeuge

Derzeit ist der Toyota Mirai das einzige Wasserstoffauto auf dem Markt. Die erste Generation des Hyundai Nexo war bis 2024 verfügbar; die neue Generation soll 2026 auf den Markt kommen.

(Stand: 10.12.2025)

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Das Projekt „Augsburg checkt‘s“ erfolgt in gemeinsamer Zusammenarbeit der Stadt Augsburg, den Stadtwerken Augsburg, der Augsburger Allgemeinen und der Deutschen Presseagentur. Stadt und Stadtwerke stellen Gebäude, Liegenschaften sowie Fahrzeuge für die Initiative zur Verfügung. Auf Inhalte haben sie keinen Einfluss. Die Faktenchecks wurden von der Deutschen Presseagentur recherchiert und werden über die Augsburger Allgemeine publiziert. 

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