RB Leipzig ist auf Europa-Kurs! Nach der Schrott-Saison im vergangenen Jahr und dem XXL-Umbruch im Sommer überwintert der Klub mit 29 Punkten aus 15 Spielen auf Platz vier, wäre damit für die Champions League qualifiziert. Allerdings: Zum Jahresabschluss gab es zwei Pleiten bei Union und gegen Leverkusen. Die waren kein Zufall.

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BILD nennt fünf harte Wahrheiten.

1. Leipzig ist noch kein Spitzenteam! „Wir sind wieder da, wo wir hinwollten und hingehören“, sagte Kapitän David Raum (27) zum Jahresabschluss in seiner Rede an die Fans. Tabellarisch gesehen hat er recht. Eine Spitzenmannschaft ist RB aber deshalb noch nicht – weil es gegen Spitzenteams keinen Sieg gab!

Sowohl beim FC Bayern (0:6), in Hoffenheim (1:3) als auch gegen Leverkusen (1:3) standen nach 90 Minuten null Punkte. Dortmund ist der einzige Klub aus den Top fünf, bei dem zumindest ein Zähler (1:1) heraussprang.

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2. Werner kann Talente! Bei seiner vorherigen Station in Bremen hatte Ole Werner (37) eher auf ältere Spieler gesetzt. Deshalb gab es bei seiner Verpflichtung Zweifel, ob er der Richtige für die jungen Neuzugänge ist. Die Zweifel hat Werner weggewischt! Mit seiner ruhigen und analytischen Art ist er aktuell genau der Richtige für den Job.

Werner meisterte mit Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer (41) den Umbruch – und schweißte das Team beeindruckend zusammen. Top-Scorer Christoph Baumgartner (26) lobt: „Was wirklich gut ist, und wo wir Schritte gemacht haben, ist die Art und Weise, wie wir als Mannschaft zueinanderstehen – auch in schwierigen Phasen.“

3. Leipzig spielt wieder RB-Fußball! Auch in der vergangenen Saison stand Leipzig nach 15 Spieltagen auf Platz vier und hatte unter Ex-Trainer Marco Rose (49) lediglich zwei Punkte weniger geholt. Statistisch ist das aktuelle Team trotzdem um einiges besser.

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Quelle: BILD / RB Leipzig05.12.2025

RB schoss nicht nur sechs Tore mehr, sondern gab auch 64 (!) Torschüsse mehr ab. Unter Werner spielen die Sachsen auch wieder viel intensiver, bestreiten deutlich mehr Zweikämpfe (+263) und gewinnen auch mehr Duelle Eins gegen Eins.

Auffällig: War die Mannschaft im Vorjahr eine mit der geringsten Laufleistung (113,6 km pro Spiel), zeigt sich RB jetzt deutlich verbessert. Im Schnitt laufen die Leipziger knapp vier Kilometer mehr pro Spiel.

4. System schlägt Stars! Der große Kehraus im Sommer mit den Abschieden von Benjamin Sesko (22/Manchester United), Xavi Simons (22/Tottenham) und Lois Openda (25/Juventus) – die in der Vorsaison 32 der 53 Tore erzielt hatten – war absolut richtig.

Sesko und Xavi sind vergessen

Das System von Trainer Ole Werner braucht Spieler, die Fußball arbeiten. Christoph Baumgartner ist aus dem Xavi-Schatten getreten. Der Ösi ist mit sechs Toren und sechs Vorlagen Top-Scorer. Dazu schlugen auch die Neuzugänge Yan Diomande (19/6 Tore, 3 Vorlagen) und Romulo (23/4 Tore, 4 Vorlagen) voll ein.

Neuzugang Yan Diomande (l.) und Christoph Baumgartner lassen Xavi und Co. vergessen

Neuzugang Yan Diomande (l.) und Christoph Baumgartner lassen Xavi und Co. vergessen

Foto: Lisi Niesner/REUTERS

5. Der zweite Anzug sitzt noch nicht! Ohne Zusatzbelastung in Europa setzte Trainer Werner lange Zeit erfolgreich auf eine eingespielte Startelf. Aber es gab Probleme, als im Spätherbst plötzlich Verletzungen dazu kamen. Zwar ist der Kader faktisch auf jeder Position doppelt besetzt – doch der zweiten Reihe fehlt es noch an Qualität.

So konnten die Ausfälle von Nationalspielern wie Ridle Baku (27), Antonio Nusa (20) oder die Diomande-Abstellung zuletzt nicht adäquat aufgefangen werden.