Wenn kein Platz in einem Frauenhaus zu finden ist, sucht Ursprung mit der betroffenen Frau nach alternativen Lösungen: Ob sie möglicherweise bei einer Freundin oder einer Verwandten unterkommen kann. Manchmal sei es auch wichtig, sicherzustellen, dass der Täter die Frau nicht findet. „Dann ist es besser, bei jemandem nachzufragen, der zwar bekannt ist, dem man vertrauen kann, der einem aber nicht so nah steht, dass der Täter einen da suchen würde“, erklärt Ursprung.
Häufig sind es nicht die Betroffenen selbst, die sich an Hilfsangebote oder die Polizei wenden, sondern Nachbarn, die einen Konflikt nebenan mitbekommen. „Wenn Sie das Gefühl haben, da eskaliert gerade körperliche Gewalt, sie hören vielleicht laute Schreie, dann bitte die Polizei rufen“, so Ursprung. Dann gehe es vor allem erstmal darum, die Gewalt zu beenden. Wenn man sich nicht sicher ist, ob die Situation wirklich eskaliert, könne man auch erstmal einfach klingeln und beispielweise nach Zucker fragen.