Glühweinduft erfüllt die gut besuchte Citykirche am vierten Adventssonntag. Nur wenige Minuten nach Öffnung der Tür sind alle Stühle besetzt, an den Stehtischen führen Gäste angeregte Gespräche und essen Kekse. Wie schon im vergangenen Jahr laden die vier Lions Clubs der Stadt – Abteiberg, St Vitus, Rheydt und Mönchengladbach – zum gemeinsamen Weihnachtssingen.

Die Lions sind „gemeinnützige Serviceclubs, die in unterschiedlichen Bereichen Menschen helfen, die Hilfe benötigen“, sagt Oliver Hillekamp, Initiator der Veranstaltung. Wie schon im vergangenen Jahr kommen die fünf Euro Eintritt, der Erlös von kalten und heißen Getränken und zusätzliche, freiwillige Spenden der „Insel Tobi“ zugute. Diese Mönchengladbacher Einrichtung unterstützt chronisch kranke Kinder und deren Familien und schenkt ihnen „eine Auszeit vom Pflegealltag“, so Geschäftsführerin Michaela Hölzle. Etwa 400.000 Euro würden jedes Jahr benötigt, und da die Insel Tobi nur durch Spenden finanziert wird, zeigt Hölzle sich sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den Lions Clubs, die sich schon seit Jahren für das Projekt einsetzen.

Ein Organist und drei Fagottistinnen untermalen den Adventsnachmittag musikalisch. Dazu singt der Projektchor der Stadtsparkasse, der sich seit drei Jahren immer in der zweiten Jahreshälfte trifft. Chorsängerinnen Petra und Sandra loben die angenehme Atmosphäre und die gute Akustik in der Citykirche. Auch Pfarrer Christoph Simonsen freut sich über so viel „Friede, Freude und Gemeinschaft“ in seiner Kirche, und dass Aktionen wie das heutige Konzert auch Leute herführen, die nicht regelmäßig einen Gottesdienst besuchen.

Der Sparkassenchor präsentiert am heutigen Nachmittag Lieder wie „Hoch tut euch auf“ von Christoph Gluck oder „Hark the herald angels sing“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Titel und Komponist der vorgetragenen Stücke werden auf einer Leinwand angezeigt, bei jedem zweiten Lied auch der komplette Text. Denn schließlich ist es ein gemeinsames Weihnachtssingen, und die Gäste stimmen fleißig mit ein. Durch den Wechsel von Instrumentalstücken, Liedern vom Chor und vom Publikum vergehen die zwei Stunden wie im Flug. In der Pause können die Stimmbänder geölt werden.

Besucherin Vivien Kremer findet es, wie schon im vergangenen Jahr, sehr angenehm, dass das Publikum so gut integriert wird. „Hier kann man mitmachen und die Musik genießen.“ Außerdem sieht sie einen starken Kontrast zum kommerziellen Weihnachtsmarkt vor der Kirche, dem ihrer Meinung nach die festliche Stimmung fehlt.

Wer auch einmal beim Weihnachtssingen dabei sein möchte, kann sich schon mal den 20. Dezember 2026 im Kalender markieren, den vierten Adventssonntag im nächsten Jahr.