World Skate Europe | 23. Dezember 2025

In Wimmis endet das Rollhockey-Jahr mit einem Doppelerfolg. Sowohl am Freitag im Derby gegen den SC Thunerstern als auch am Samstag im Europacup feiert die Mannschaft einen Sieg.

Der RHC Wimmis feiert den Erfolg in der europäischen WSE Trophy ausgelassen in der Kabine.

Der RHC Wimmis feiert den Erfolg in der europäischen WSE Trophy ausgelassen in der Kabine.Foto: zvg

Ein intensives Derby kurz vor Weihnachten endet mit einem verdienten Heimsieg für den RHC Wimmis. In einer umkämpften Partie, die lange offen bleibt, überzeugt das Heimteam vor allem mit Geschlossenheit und Disziplin – und sichert sich drei enorm wichtige Punkte im direkten Duell um die Playoff-Plätze, wie der Verein im Matchbericht schreibt.

Wimmis übernimmt von Beginn an die Initiative und setzt früh das erste Ausrufezeichen. Bereits nach knapp zwei Minuten schaltet das Heimteam schnell um, Sandro Meier kommt frei zum Abschluss und zieht aus der Halbdistanz kompromisslos ab. Sein präziser Schuss bringt die frühe Führung, die bis zur Halbzeit bestehen bleibt.

Nach dem Seitenwechsel tritt Thun deutlich aktiver auf und zwingt Wimmis vermehrt zu Defensivarbeit. Das frühe Timeout von Trainer Rui Ribeiro bringt die nötige Ordnung zurück, das Heimteam findet wieder besser in die eigene Struktur. Die Partie bleibt intensiv und ausgeglichen, ehe Wimmis in der Schlussphase den entscheidenden Nadelstich setzt. Nach einem Angriff über die Seite setzt sich Keita Graf durch, hebt den Ball technisch stark an und vollendet volley zur viel umjubelten Zwei-Tore-Führung.

Thun geht nun volles Risiko und öffnet Räume – die Wimmiser nutzen dies konsequent. Jonathan Brand fängt einen Ball ab, zieht alleine davon und schliesst den Konter rund eineinhalb Minuten vor Schluss abgeklärt zum 3:0 ab. Der späte Anschlusstreffer der Gäste fällt nach einem abgefälschten Abschluss von Gian Rettenmund und bleibt reine Resultatkosmetik.

Matchtelegramm RHC Wimmis – SC Thunerstern

RHC Wimmis – SC Thunerstern: 3:1

Ort: Rollhockeyhalle Herrenmatte, Wimmis – SR Steff Jordi, César Augusto Salgueiro Torres.

Tore: 1:0 / S. Meier (01:52), 2:0 / K. Graf (43:22), 3:0 / J. Brand (48:24), 3:1 / G. Rettenmund (49:22).

RHC Wimmis: Pedro Filipe Pinheiro da Costa, Joel Iseli; Jonathan Brand, Simon Brand, Dario Bühler, Keita Graf, Ramon Meier, Sandro Meier, Jonathan Pfaehler, Patrick Wittwer; Rui Miguel Lourenço Ribeiro (Coach).

SC Thunerstern: Simos Panagopoulos, Nicola Tommasi; Gian Gempeler, Jonas Schädeli, Jan Schober, Gian Rettenmund, Raphael Rettenmund, Tiago Manuel Ferreira de Sousa, Sven Schenk, Cedrik Wagner; André Pereira (Coach).

Strafen: 1 x 2 Minuten SC Thunerstern.

Sieg im WSE-Achtelfinal

Bereits 24 Stunden später gab es in Wimmis einen europäischen Rollhockey-Thriller zu sehen. Der RHC Wimmis dreht im Rückspiel des Achtelfinals der WSE Trophy einen knappen Hinspielrückstand, bezwingt den französischen Vertreter CP Roubaix mit 5:3 und zieht nach einer hochdramatischen Schlussphase in die nächste Runde ein.

Die Gäste aus Frankreich legen vom Anpfiff weg ein hohes Tempo vor und setzen Wimmis früh unter Druck. Nach gut zehn Minuten setzt aber Wimmis das erste Ausrufezeichen: Ein sauber ausgespielter Konter endet bei Ramon Meier, der direkt abschliesst und zur 1:0-Führung trifft.

Das Spiel bleibt intensiv und physisch, Roubaix sucht weiter den Weg nach vorne, findet aber kaum ein Durchkommen. Wimmis verteidigt leidenschaftlich und lauert auf Umschaltmomente. Zur Pause steht eine knappe, aber enorm wertvolle Führung – getragen von Disziplin, Laufbereitschaft und einem überragenden Iseli im Tor.

Auch nach dem Seitenwechsel bleibt die Partie auf hohem Niveau. Wimmis kommt nun etwas mutiger aus der Kabine und belohnt sich erneut. Nach einem gelungenen Spielzug wird Ramon Meier von hinter dem Tor angespielt und vollendet ein zweites Mal direkt zum 2:0. Die Halle kocht – doch Roubaix bleibt ruhig, erhöht den Druck und zwingt Wimmis in die Defensive. Der Anschlusstreffer fällt nach einem abgefälschten Schuss, der unhaltbar im Tor landet. Die Spannung ist nun greifbar.

Als knapp drei Minuten vor Schluss nach dem zehnten Teamfoul der Direkte Freistoss für Roubaix zum 2:2 verwandelt wird, scheint das Pendel zu kippen. In diesem Moment wäre Wimmis ausgeschieden. Die provokante Jubelgeste des Torschützen vor den heimischen Fans wirkt wie ein Weckruf. Ribeiro nimmt sein letztes Timeout, erinnert sein Team an die starke Leistung und fordert alles oder nichts. Die Antwort folgt postwendend. Wimmis presst, erobert den Ball – Jonathan Brand zieht ab und trifft zum 3:2.

Kaum 15 Sekunden später wiederholt sich das Bild: Ballgewinn, schnelles Umschalten, Keita Graf vollendet zum 4:2. Die Halle explodiert. Roubaix setzt nun alles auf eine Karte, ersetzt den Torhüter durch einen fünften Feldspieler – und läuft in den nächsten Konter. Erneut ist es Brand, der ins leere Tor einschiebt und das 5:2 erzielt. Zwar gelingt den Gästen nochmals ein Treffer aus dem Gewühl heraus, doch die letzten Sekunden übersteht Wimmis mit grossem Kampfgeist.

Nach 50 Minuten ist es geschafft. Wimmis ringt einen individuell stark besetzten Gegner nieder und feiert einen historischen Europacup-Abend. Im Viertelfinal der WSE Trophy wartet nun das italienische Spitzenteam Hockey Sarzana. Das Hinspiel findet am 10. Januar 2026 in Wimmis statt, das Rückspiel folgt am 24. Januar 2026 in Italien.

WSE Trophy Matchtelegramm RHC Wimmis – CP Roubaix

RHC Wimmis – CP Roubaix: 5:3

Ort: Rollhockeyhalle Herrenmatte, Wimmis – SR Albert Barba, Daniel Pico.

Tore: 1:0 / R. Meier (09:38), 2:0 / R. Meier (29:28), 2:1 / F. Roby (39:01), 2:2 / M. Martin (47:23), 3:2 / J. Brand (48:16), 4:2 / K. Graf (48:31), 5:2 / J. Brand (49:24), 5:3 / T. Potteau (49:41).

RHC Wimmis: Joel Iseli, Pedro Filipe Pinheiro da Costa; Keita Graf, Ramon Meier, Sandro Meier, Jonathan Brand, Jonathan Pfaehler, Simon Brand, Patrick Wittwer, Loris Thönen; Rui Miguel Lourenço Ribeiro (Coach).

CP Roubaix: Juan Eduardo Montano, Alexandre Potteau; Matias Emanuel Maldonado Bernal, Fermin Roby Pastor, Hugo Demey, Marçal Cuenca Leon, Santiago Facundo Maure, Matias Martin Fuslieri, Thomas Potteau, Juan Carlos Lucero; Bruno Potteau (Coach).

Strafen: keine.