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China lastet der Europäischen Union massive Subventionen ihrer Milchwirtschaft vor und hatte vor geraumer Zeit ein Prüfverfahren gestartet. Seit dem heutigen Tag reagiert Peking mit vorläufigen Strafzöllen auf bestimmte Milchprodukte aus der EU.

Dienstag, 23. Dezember 2025, 10:51 Uhr

Thomas Klaus

Negative Entwicklung: China hat vorläufige Anti-Subventionszölle auf bestimmte Milchprodukte der Europäischen Union verhängt und damit den Handelskonflikt mit der EU verschärft.

Bildquelle: Adobe Stock

China hat vorläufige Anti-Subventionszölle auf bestimmte Milchprodukte der Europäischen Union verhängt und damit den Handelskonflikt mit der EU verschärft. Die vorläufigen Zollsätze liegen zwischen 21,9 und 42,7 Prozent.

Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums beruhen die Maßnahmen auf einer vorläufigen Entscheidung in einem Subventionsverfahren. Dieses Verfahren läuft seit August 2024.

Zölle als Sicherheitsleistung beim Import

Die Zölle sollen ab dem heutigen 23. Dezember gültig sein. Zunächst werden sie als Sicherheitsleistung beim Import verlangt. Die bisherigen Untersuchungen hätten gezeigt, dass europäische Subventionen die heimische chinesische Industrie deutlich beeinträchtigt hätten. So argumentiert die chinesische Seite. 

Die Entscheidung fällt in eine Phase zunehmender handelspolitischer Spannungen zwischen China und der EU. Diese hatten sich verschärft, nachdem die EU 2023 eine Anti-Subventionsuntersuchung gegen chinesische Elektroautos eingeleitet hatte. Die chinesische Regierung konterte seinerzeit neben eigenen Prüfverfahren mit Zöllen auf verschiedene EU-Produkte. Darunter waren Branntwein und Schweinefleisch.

EU weist chinesische Vorwürfe zurück

Die EU-Kommission kritisierte die chinesischen Vorwürfe als unbegründet und schlecht belegt. Die Maßnahmen seien aus Sicht der EU weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar. Man werde alles tun, um europäische Landwirte, Exporteure und die Gemeinsame Agrarpolitik gegen aus Sicht der EU missbräuchliche handelspolitische Instrumente Chinas zu schützen. Zudem habe man bereits Schritte bei der Welthandelsorganisation eingeleitet.

Der Fall werde derzeit geprüft, und die EU wolle Peking zeitnah Stellungnahmen zukommen lassen. Die Untersuchung in China soll bis spätestens 21. Februar 2026 abgeschlossen sein. Die Kommission bezeichnete die chinesische Ankündigung als „sehr negative Entwicklung“ und verwies auf das insgesamt komplexe Verhältnis zwischen beiden Seiten.

China wiederum hob hervor, das Land gehe mit handelspolitischen Schutzmaßnahmen zurückhaltend um. Seit 2025 habe Peking keine neuen Verfahren gegen die EU gestartet, sondern lediglich drei laufende Anti-Dumping-Untersuchungen beendet. Die EU hingegen habe im gleichen Zeitraum zahlreiche Verfahren gegen China geführt.