Anas Bablis hatte sich die Tage vor Weihnachten anders vorgestellt. Statt Vorfreude auf die Feiertage und die Ferien bestimmen Bauchschmerzen und Krankenhausaufenthalt den Alltag des Zehnjährigen. Seit einigen Tagen liegt er nun in der Klinik Josefinum in Augsburg, hofft auf baldige Entlassung – und vor allem darauf, dass die Zeit schneller vergeht. Doch dann klopft es an seiner Zimmertüre. Wenige Augenblicke später steht die „echte“ Feuerwehr in voller Montur vor ihm.
Der Besuch ist Teil der Weihnachtsaktion der Augsburger Feuerwehren. Im Josefinum überreichen die Initiatorin der Flammenfreunde, Michelle Kurz, und ihr Kollege Lars Wegmann von der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen dem kleinen Anas eine Weihnachtstüte mit besonderem Inhalt: ein kuscheliger Teddybär, Schokoladenfiguren, ein Malbuch und ein Bastelbogen für ein Feuerwehrauto.
Besuch der Feuerwehr ist eine willkommene Abwechslung für Patienten
Anas strahlt. Mit dem Teddybären im Arm erklärt er: „Dass die Feuerwehr mich besucht und so viele Gäste kommen, das find’ ich cool.“ Feuerwehr ist für ihn ohnehin etwas Besonderes. Er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kriegshaber aktiv. Den Bastelbogen will er am nächsten Tag ausprobieren. „Im Krankenhaus ist es ziemlich langweilig“, sagt er offen. Auch seine Eltern Jankeen und Nazli Bablis freuen sich über die Abwechslung. „Es ist immer schwierig, wenn ein Kind ins Krankenhaus muss. Diese Überraschung finden wir klasse.“
Auf Station B2, auf der Anas liegt, werden an diesem Abend 22 Kinder beschenkt. Nicht alle können persönlich besucht werden. „Das hängt von der Diagnose ab“, erklärt Thorsten Wagner, Pflegedirektor an der Klinik Josefinum. In diesen Fällen stellen die Feuerwehrleute die Geschenktüten vor den Zimmertüren ab.
Feuerwehren im Krankenhaus: Ein Einsatz, der von Herzen kommt
Insgesamt werden auf fünf Stationen 65 Kinder überrascht. Beteiligt sind die Freiwilligen Feuerwehren Oberhausen und Pfersee sowie die Berufsfeuerwehr. Mehr als 20 Einsatzkräfte rücken zum „Spezialeinsatz“ aus. Miriam Kurz, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen und Mitinitiatorin der Flammenfreunde, ist bewegt: „Das Gefühl ist unbeschreiblich, wenn wir sehen, wie sehr sich die Kinder freuen.“ Gemeinsam mit Mihai-Nicolae Bostan hat sie die Flammenfreunde ins Leben gerufen. „Wir haben beobachtet, dass die Kinder uns oft vom Fenster aus bei Übungen zuschauen. Da entstand die Idee, sie im Krankenhaus zu besuchen“ Inzwischen schließen sich immer mehr Feuerwehren dieser Idee an.
Parallel fand auch in anderen Kliniken diese Weihnachtsaktion statt. Die Freiwilligen Feuerwehren Bergheim, Göggingen, Haunstetten und Lechhausen besuchten Kinder in der Unikinderklinik, im Schwäbischen Kinderkrebszentrum und den Kindereinrichtungen der Hessingkliniken.
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Monika Treutler-Walle
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